PJ-Tertial Innere in Mathias-Spital (5/2024 bis 9/2024)

Station(en)
Hämatologie/Onkologie, Gastroenterologie, Kardiologie, Notaufnahme, Geriatrie/Palliativmedizin
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik
Heimatuni
Muenster
Kommentar
Ich habe mein 1. PJ-Tertial im Mathias-Spital in Rheine absolviert (Pflichttertial Innere).
Man kann im Vorfeld - wenn man möchte - Interessensgebiete per E-Mail bei der Personalreferentin abgeben, die sie im Rotationsplan bestmöglich zu berücksichtigen versucht, aber auch im Laufe des Tertials sind Änderungen noch ziemlich flexibel möglich!
Für mich waren von ihr die 3 folgenden Rotationen vorgesehen: 1. Hämatologie/Onkologie, 2. Gastroenterologie, 3. Palliativmedizin.

Gestartet habe ich in der Hämato-/Onkologie. Ich fasse mich kurz: Supernettes, mega kompetentes Team, flache Hierarchien, man wird bestmöglich eingebunden, es wird viel erklärt, jeder bemüht sich sehr und man darf wenn man möchte und sich die Gelegenheit ergibt auch Knochenmark-/Pleura-/Aszitespunktionen machen (KMPs ergeben sich eigentlich sogar mehrmals wöchentlich). Ich war 6 Wochen in der Abteilung (habe an die vorgesehenen 5 Wochen spontan eine Woche dran gehängt) und hab's echt geliebt, obwohl ich das Fach an sich vorher so gar nicht auf dem Schirm hatte. Danach war ich in der Gastroenterologie. Nunja, das Fach an sich finde ich super interessant und hatte da sogar vorher am meisten Bock drauf - zu "meiner Zeit" war es dort aber ziemlich chaotisch und unorganisiert (aktuell wird daran allerdings echt gearbeitet!) und ich wurde eigentlich nur zum Blutabnehmen und Zugänge legen ausgenutzt... schade! Daher habe ich diese Rotation spontan auf 3 1/2 Wochen verkürzt und noch 1 1/2 Wochen Kardio mitgenommen. Hier waren wieder alle nett und bemüht und ich war viel im Herzkatheterlabor. Insgesamt war die Zeit in der Kardio also nicht schlecht, allerdings ist das Fach einfach nicht mein Favourit, da kann niemand was für.
Anschließend habe ich 2 Wochen in der zentralen Notaufnahme verbracht. Hier werden sowohl chirurgische als auch internistische Patienten behandelt. Man muss man sich schon aktiv und teilweise auch ein wenig penetrant an jemanden dran hängen bzw. das Selbstbewusstsein und vielleicht auch die fachliche "Expertise" mitbringen, um sich selbstständig um Patienten zu kümmern, sprich, die nötige Diagnostik inkl. körperlicher Untersuchung durchzuführen und eine Verdachtsdiagnose zu stellen, ansonsten steht man recht schnell wie Falschgeld rum, aber auch hier sind alle wirklich richtig nett und wie gesagt, wenn man sich ein wenig anstrengt und aktiv einbringt, kann man hier auch viel sehen und lernen. Zu guter Letzt war ich noch für 2 Wochen im Jakobi-Krankenhaus in der Geriatrie / Palliativmedizin. Auch hier fasse ich mich kurz: Supernettes und kompetentes Team, flache Hierarchien, man wird wirklich ins Team integriert, alle bemühen sich sehr um einen und theoretisch kann man hier auch echt viel sehen und lernen, wenn sich die Gelegenheit ergibt (also auch Funktionsdiagnostik wie Endoskopien und Herz-Echos). Ich habe mich dort echt wohl gefühlt und es bedauert, dass ich nur noch so wenig Zeit für die Rotation übrig hatte.

Es gibt zudem PJ-Seminare, die überwiegend auch tatsächlich stattgefunden haben und interessant und lehrreich waren. Hierfür wird zu Beginn des Tertials ein Plan per Email geschickt. Normalerweise findet jeden Donnerstagnachmittag ein wirklich richtig richtig gutes EKG-Seminar statt, zudem in den meisten Wochen auch an irgendeinem anderen Nachmittag noch ein Seminar von einer anderen Fachabteilung.

Zuletzt kurz zu den Rahmenbedingungen: So ziemlich alle Mitarbeiter des Krankenhauses sind wirklich überaus nett, jeder grüßt jeden, nach einiger Zeit kennt man auch fast jeden. Die Wäsche wird komplett (!) gestellt (das ärztliche Personal trägt i.d.R. weiße Hosen + dunkelblaue Kasaks, wer möchte, kann auch einen Kittel tragen; alles kann man sich täglich frisch mit der Wäschekarte holen). Wenn man möchte, kann man im Schwesternwohnheim (Jakobi-Wohnheim) ein Zimmer bekommen (mit viel Glück eins mit Bad, ansonsten muss man sich sowohl Badezimmer als auch Küche mit anderen teilen, wobei man die Küche nicht braucht, siehe unten); der Standard ist hier wirklich sehr einfach, aber es reicht allemal. Was man wissen sollte ist, dass das Wohnheim ca. 20 Gehminuten vom Mathias-Spital entfernt ist (der Hauptbahnhof liegt so ziemlich mittig zwischen Jakobi-Wohnheim und Mathias-Spital), dafür ist das Jakobi-Krankenhaus, in dem sich die Abteilungen Geriatrie/Palliativmedizin, Nephrologie und Diabetologie befinden, direkt auf der anderen Straßenseite. Das Essen ist im Mathias-Spital / Jakobi-Krankenhaus für PJler übrigens komplett kostenfrei, d.h. man könnte theoretisch 3 Mahlzeiten am Tag und so viel Kaffee wie man möchte im Bistro holen (sofern man hierfür Zeit findet natürlich), nur einige Nachspeisen/Kuchen und z.B. Eis am Stiel muss man selbst bezahlen.

Insgesamt hat es mir im Mathias-Spital so gut gefallen, dass ich mein Chirurgie-Tertial nun auch noch dort mache (was eigentlich nicht so geplant war).
Ganz besonders toll fand ich die Hämato-/Onkologie, die Palliativmedizin/Geriatrie, die EKG-Seminare und das kostenfreie, leckere Essen! :)
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
EKG
Tätigkeiten
Notaufnahme
Eigene Patienten betreuen
Punktionen
Patienten untersuchen
Patienten aufnehmen
Briefe schreiben
Braunülen legen
Untersuchungen anmelden
Botengänge (Nichtärztl.)
Blut abnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
ca. 450€

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
2
Freizeit
3
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.47