Mein PJ am Klinikum links der Weser war wirklich super gut.
Am ersten Tag wurden wir von der Lehrbeauftragten des Krankenhauses ( Frau Wienand) empfangen und haben direkt alle wichtigen Infos bekommen. Dann brachte sie mich zum Sekretariat der Anästhesie. Von dort aus wurde ich vom Chef einmal durch die Klinik geführt. Dr. Boelsen ist wirklich auch super nett. Er hat sein Team und auch die PJler immer im Blick. Auf Intensiv Station hat er morgens in die Frühbesprechung auch manchmal Kaffe für alle aus seiner Siebträger Maschine gemacht. Fachlich konnte ich auch viel von ihm lerne.
Ich war zuerst 2 Monate im OP. Hier ist man eigentlich sehr frei. Man wird fast jeden Morgen gefragt wo man hin möchte. Es gibt meistens einen Viszeralschirurgischen Saal und einen Unfallchirurgischen Saal, sowie vier herzchirurgische Säale. Es macht auf jeden Fall Sinn nicht direkt in der Herz-Säale zu gehen, da dort alles ein bisschen strenger getaktet ist und man deswegen nicht so viel machen darf. In den allgemein chirurgischen Säalen durfte man, je nach Arzt oder Ärztin, eigentlich alles machen. Intubieren, Einstellen der Beatmungsgeräte, Arterien legen, ZVKs legen und Blöcke stechen. Am Ende konnte man die Narkose fast alleine machen und ein Arzt oder Ärztin standen daneben. Deshalb war ich aber auch danach wenig in den Herzchirurgischen Säalen. Die Pflege im OP war zum Großteil auch wirklich nett und geduldig außer in den herzchirurgischen Säalen da wurde es manchmal ein bisschen unfreundlich. Im Op konnte ich meistens zwischen 14 und 15 Uhr gehen, wenn die letzte Einleitung fertig war.
Die zweite Hälfte meines Tertials war ich auf der Intensiv Station. Von dort aus durfte ich auch eine Woche NEF fahren. Theoretisch wäre bestimmt auch noch länger gegangen, leider waren zu der Zeit viele Hospitanten auf dem NEF. Auf der Intensiv Station hatte ich nach kurzer Zeit meine eigenen Patienten. Diese wurden mir morgens zugeteilt und meistens hat sich dann auch jemand dafür verantwortlich gefühlt, die Patienten danach mit mir zu besprechen. Die Patienten musste man dann untersuchen, BGAs machen und einen Verlauf schreiben. Ansonsten hatten fast alle Ärzte und Ärztinnen immer auf dem Schirm, dass ich da bin und haben mich zu interessanten Fällen dazu geholt. Ich durfte auch hier ZVKs legen, Arterien legen und Pleurapunktionen machen. Auf der Station gibt es auch zwei Sonogeräte, die man immer nehmen kann um schallen zu üben. Während der Zeit auf Intensiv bin ich meistens erst um 16 Uhr oder ein bisschen später nach Hause gegangen, weil ich immer noch bis zur Übergabe geblieben bin, um meine Patienten zu übergeben.
Das Team ist wirklich auch super nett, bis auf ganz wenige Ausnahmen.. Die meisten Ärzte und Ärztinnen haben auch richtig Lust auf Lehre und haben sich sehr viel Zeit genommen mir so viel wie möglich beizubringen.
Einmal in der Woche hatte ich Anästhesie Seminare und da ich die einzige PJlerin war, war ich meistens alleine oder mit einer anderen Pjlerin aus Bremen Ost. Dort hatte ich auch zwei Seminare. Eigentlich ist es so geplant gewesen, dass man an diesem Tagen auch dort im OP ist. Das habe ich aber nur einmal gemacht, weil ich dort nicht so viel machen durfte, wie im Links der Weser. Die Seminare waren wirklich gut und beinhalteten meistens auch M3 relevante Themen. Ansonsten konnte man an allen Seminaren der Gesundheit Nord teilnehmen . Ich habe dieses Angebot nur innerhalb des LdWs genutzt und war noch bei einigen chirurgischen und internistischen Seminaren. Außerdem hatte man einmal in der Woche auch ein Treffen mit Frau Wienand und allen Pjlern, in dem Fälle vorgestellt wurden oder Vorträge von den Chirurgie PJlern gehalten wurden. Das war auch ein super Angebot , was ich sonst noch aus keinem anderen Haus kannte. An vier Freitagen hatte man Studientage in Hamburg. Diese Seminare könnte man sich wirklich sparen. Viel Zuviels Leute, wenig Interaktion, unnötiger Aufwand von Bremen aus.
Das Essen fand ich sehr teuer und nicht so abwechslungsreich, aber man konnte sich auch etwas mitbringen und in der Mikrowelle in der Cafeteria warm machen.