PJ-Tertial Neurologie in Universitaetsklinikum Jena (5/2024 bis 9/2024)

Station(en)
B430, B440
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station, Diagnostik
Heimatuni
Jena
Kommentar
Mein Neurologie-Tertial war ohne Zweifel das beste Tertial, das ich bisher absolviert habe, und ich bin überzeugt, dass es das auch bleiben wird. Für alle, die sich für Neurologie interessieren, kann ich es nur wärmstens empfehlen!

Tagesablauf: Der Tag begann um 8:00 Uhr mit der Übergabe, gefolgt von einer weiteren Übergabe zwischen dem ärztlichen und dem pflegerischen Team. Als PJler*in habe ich, wenn nötig, danach einige Blutentnahmen oder Flexülen gelegt, jedoch wurde echt darauf geachtet, dass nicht nur ich für diese Aufgaben eingesetzt wurde, sondern man hat sich das meistens mit den Ärzt*innen aufgeteilt, falls es zu viele waren. Anschließend hat man ein wenig Zeit, um sich in Patient*innen einzulesen oder bei der Vorbereitung der Visite zu helfen.
Die Visite fand in der Regel zwischen 9 und 10 Uhr statt, 2x pro Woche mit dem Oberarzt/der Oberärztin (außer auf der Stroke, hier kommen diese täglich). Während der Visite war es meistens meine Aufgabe, im PC mitzuschreiben. Es wurde echt immer darauf geachtet, dass man mitkommt zur Visite, z.T. wurde ich extra angerufen, um sie nicht zu verpassen, falls ich gerade irgendwo in einem Zimmer oder so war!
Danach konnte ich mich in die Vorbefunde der aufzunehmenden Patient*innen einlesen und habe diese dann auch aufgenommen (meistens so 1-2 / Tag). Hier durfte ich wirklich alles machen: von der Anamnese, über die körperliche Untersuchung bis hin zur Dokumentation, Ansetzen der Medikation (mit Rücksprache) und dem Anlegen des Arztbriefes. Die aufgenommenen Patient*innen kann man dann immer mit den Assistenzärzt*innen besprechen!
Zusätzlich zu den Aufnahmen gab es noch andere Aufgaben, wie z.B. Schellong-Tests, gelegentlich Flexülen legen und aber auch im Verlauf Lumbalpunktionen, was super cool war! Auf der Stroke übernimmt man auch z.T., die regelmäßig anfallenden NIHSS-Score-Erhebungen.

Um 12:30 Uhr ging das gesamte Team gemeinsam Mittagessen, worauf sehr geachtet wurde – was wirklich schön war. Danach, um 13:00 Uhr, folgte die Röntgen- und Mittagsbesprechung. Am Nachmittag kamen die Oberärzte/-ärztinnen auf Station, und die neu aufgenommenen Patienten wurden vorgestellt. Wenn ich einen Patienten selbst aufgenommen hatte, durfte ich diesen auch selbst dem Oberarzt oder der Oberärztin vorstellen, was echt eine mega gute Übung war. Man ist dann auch immer nochmals gemeinsam zu den neuen Patient*innen rein.
Der Tag endete meist zwischen 16 und 17 Uhr, abhängig davon, wie viel noch zu tun war. Trotz der längeren Tage hatte ich nie das Gefühl, unnötig Aufgaben übernehmen zu müssen, sondern hab dann auch echt immer noch viel gelernt.

Team und Betreuung: Das Team ist wirklich richtig richtig cool und besteht u.a. auch aus vielen jungen Ärztinnen und Ärzten, die sich alle auf Augenhöhe und sehr freundschaftlich begegnen. Als PJlerin wurde ich von Anfang an mega gut ins Team aufgenommen und auch mehr als eine ärztliche Kollegin als eine "Studentin im Praktikum" behandelt. Alle, von den Assistenzärzt*innen bis hin zu den Oberärzt*innen, nahmen sich gerne Zeit, um Fragen zu beantworten und erklärten immer wieder wichtige Sachen. Auch das Pflegepersonal war sehr nett und die Zusammenarbeit zwischen ärztlicher und pflegerischer Seite funktioniert dort aus meiner Sicht echt ziemlich gut.

Seminare: Es gab etwa 2–3 Seminare pro Woche, die alle sehr hilfreich und lehrreich waren. Zusätzlich darf man an der wöchentlichen Assistentenfortbildung teilnehmen, was auch echt spannend war.

Besonderes Highlight: Das "INSTA"-Projekt, bei dem man als PJler 2-4 Wochen lang zusammen mit einem Pflegeschüler oder einer -schülerin sowie Studierenden der Logopädie, Ergo- und Physiotherapie um zwei Stroke-Patienten eigenverantwortlich unter Supervision und permanenter Betreuung kümmern darf. Hier kann man sich echt quasi als "Assistenzärztin ausprobieren", bzw. mal reinschnuppern in das Gefühl und die Aufgaben, die einen in einigen Monaten erwarten werden. Insbesondere das Leiten der Visite und aber auch der interdisziplinäre Austausch waren wirklich unglaublich wertvolle Erfahrungen.. Das Ganze wurde wie gesagt supervidiert und wir hatten regelmäßige Teambesprechungen.

Ich bin während des gesamten Tertials insgesamt auf 4 verschiedenen Stationen gewesen und konnte so sehr verschiedene Krankheitsbilder und auch Teams kennenlernen. Man hat auch jederzeit die Möglichkeit, mal in die Ambulanzen oder die Diagnostik (Doppler, Ephys etc.) zu schauen. Außerdem hat man für das ganze Tertial einen festen Mentor bzw. eine Mentorin, mit dem oder der man sich in regelmäßigen Abständen trifft um Probleme/Fortschritte etc. zu besprechen. Zusätzlich macht man so ca. 3 Mini-CEXs, also quasi kleine "Prüfungssimulationen" zu z.B. einer symptom-orientierten körperlichen Untersuchung, einer Lumbalpunktion, einem Angehörigengespräch etc. Das ist eine echt mega gute Übung und auch in einem sehr entspannte und konstruktivem Ambiente!

Fazit: Ich kann das Tertial auf der Neuro in Jena wirklich nur empfehlen, man kann hier von einem echt super lieben, sehr kompetenten, und humorvollen Team lernen. Ich wollte am Ende gar nicht mehr gehen und bin echt sehr dankbar für diese 4 Monate!
Bewerbung
über das PJ-Portal
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Patientenvorstellung
Prüfungsvorbereitung
Fallbesprechung
Bildgebung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Röntgenbesprechung
Patienten aufnehmen
Braunülen legen
Untersuchungen anmelden
Punktionen
Rehas anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Blut abnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07