Ich kannte die Kinderklinik Weiden schon aus der Famulatur und sie hat meine Erwartungen fürs PJ voll erfüllt.
Als PJler darf man je nach eigenem Können viel selbstständig arbeiten. Schon in der ersten Woche haben wir Patienten mit einfachen Krankheitsbildern selbst visitiert, untersucht und Entlassbriefe geschrieben – stets mit Unterstützung der Assistenzärzte. Bei komplexeren Fällen, die man später auch betreuen darf, steht immer ein Oberarzt zur Verfügung. Mit zunehmender Erfahrung durften wir auch in der Aufnahme selbstständig Anamnese erheben, körperlich untersuchen, Untersuchungen anmelden und Zugänge legen. Es besteht die Möglichkeit, an Funktionsdiagnostik wie EEG und Ultraschall teilzunehmen. Außerdem darf man in die Versorgung von Früh- und Neugeborenen auf der Intensiv- und Frühgeborenenstation schnuppern.
Monatlicher PJ-Unterricht ist zwar vorgesehen, aber bei uns häufig ausgefallen. Aber es gibt in der Kinderklinik mehrmals pro Woche etwa 30-minütige Fortbildungen zu Themen wie Notfallversorgung, Reanimation und Leitsymptome. Zudem finden zweimal wöchentlich Röntgendemonstrationen statt und wir konnten unsere Patienten in der Mittagsbesprechung vorstellen.
Frühstück und Mittagessen sind für PJler kostenlos, und nach der Mittagsbesprechung essen viele aus dem Ärzte-Team gemeinsam. Fehltage können in Absprache mit dem Oberarzt jederzeit genommen werden und wenn nachmittags wenig zu tun ist oder man einen wichtigen Termin hat, darf man auch früher gehen.
Ich habe nicht im Wohnheim gewohnt, hätte aber ein kostenloses Zimmer bekommen können. Eine andere PJlerin, die dort war, fand das Zimmer mit Küchenzeile und Badezimmer sehr gut – alles neu renoviert. Neben den 400 EUR monatlich PJ-Vergütung erhält man auch (nach Einreichen von Quittungen) 50 EUR Büchergeld.
Bewerbung
Das Klinikum Weiden ist Lehrkrankenhaus der Uni Regensburg, an der ich studiert habe. Deshalb habe ich meinen PJ-Platz über das Vergabeverfahren der Uni bekommen. Die Kinderklinik freut sich aber, wenn man sich nach Erhalt der Zuteilung dort per Mail meldet. Auch mit der Personalabeilung sollte man Kontakt aufnehmen bezüglich einzureichenden Unterlagen, Ablauf am ersten Tag und so weiter. Hier hilft auch regelmäßiges Nachhaken, da zumindest bei mir die Personaler nicht so wirklich zuverlässig waren. In anderen Kliniken habe ich da bessere Erfahrungen gemacht. Von Seiten des Sekretariats der Kinderklinik läuft das viel besser, hier habe ich immer schnell und hilfreich Antwort bekommen.