Allgemeines:
- Man teilt sich am ersten Tag auf die verschiedenen Inneren Abteilungen auf. Hierbei muss gelost werden, sobald es nicht aufgeht. Das Tertial kann außerdem gesplittet werden (abgesehen von der Rettungsstelle), sobald man einen Tauschpartner aus einer anderen Abteilung hat.
- Man bekommt nur eine Hose und einen Kittel gestellt, und die Organisation von Funktionskleidung gestaltete sich teilweise sehr schwierig.
Man bekommt einen Schlüssel sowie SAP-Zugang, um die man sich am ersten Tag selbst kümmern muss.
- Es gibt keine Vergütung, sondern Essensmarken im Wert von täglich 7 €, die jedoch nur für jeweils ein bestimmtes Datum verwendbar sind.
In der Kardiologie wird man entweder auf Station 44 oder 45 eingeteilt. Ich war auf der 45 und damit sehr zufrieden! Insgesamt sind die beiden Stationen aber ähnlich.
- In der Kardiologie hatte ich die Möglichkeit, für zwei Wochen auf die Kardiointensivstation zu rotieren, was ich definitiv empfehlen kann! Dies war jedoch nur möglich mit einem anderen PJ-Studierenden auf der Normalstation.
Tagesablauf:
- 8 Uhr Beginn und Abarbeitung der Blutentnahmen und Flexülen. Die Anzahl war sehr schwankend, aber hielt sich meiner Meinung nach für eine internistische Station in Grenzen.
- Die Visite fand meistens nicht zu einer festen Uhrzeit statt, weshalb es teilweise schwer war, daran teilzunehmen. Wenn es dann aber mal geklappt hat, wird einem gerne etwas erklärt!
- Man hilft bei den prästationären Patient*innen mit, indem man diese aufnimmt, untersucht, Blut abnimmt und den Arztbrief anlegt sowie anschließend an einen Arzt oder Ärztin weitergibt.
- Weitere Aufgaben sind z. B. die Anmeldung von Patient*innen fürs Herzteam oder Endokarditisboard.
- Ansonsten hat man jederzeit die Möglichkeit, in die Funktionsbereiche (Herzkatheter, Echo, etc.) zu gehen. Zudem konnte man unter Aufsicht Kardioversionen anleiten und durchführen.
- Je nach Motivation und Menge der Aufgaben wird man teilweise sehr früh nach Hause geschickt oder bleibt länger. Insgesamt aber sehr ausgewogen, und man hat immer Zeit, um essen zu gehen!
Pro:
- Super nettes Team! Ich habe mich wirklich von Anfang an sehr wohl gefühlt und hatte nie das Gefühl, eine Last zu sein. Es wird sich wirklich oft für die Mithilfe bedankt, und jeder nimmt sich gerne Zeit, um Dinge zu erklären. Das Team versucht fast immer, gemeinsam Mittagspause zu machen, und wir wurden als PJ Studierende auch zu diversen Fortbildungsveranstaltungen eingeladen. An der Stelle nochmal vielen Dank für die schöne Zeit bei euch!
- Je nach Motivation kann man sich das Tertial gut selbst gestalten. Da mein Interesse eher der Chirurgie gilt, habe ich es genutzt, manchmal früher gehen zu können, etc. Wenn größeres Interesse an der Fachrichtung besteht und man etwas Eigeninitiative zeigt, wird man entsprechend mehr gefördert
- Die Möglichkeit zur Rotation auf die kardiologische Intensivstation mit Übernahme eigener Patient*innen, Vorstellung auf Visite und Begleitung von Intensivtransporten
- Regelmäßig stattfindender PJ-Unterricht aller internistischen Abteilungen (manche regelmäßiger als andere)
Contra:
- Die Aufgaben können einem irgendwann etwas eintönig vorkommen
- Da es keine festgelegten Rotationen gibt und ohne Tauschpartner nur ein einziger internistischer Fachbereich abgedeckt wird, fehlt einem der Einblick in die anderen Abteilungen, und wenn es einem nicht gefällt, hat man keine guten Aussichten auf den Rest des Tertials
- Es werden einem lediglich Hose und Kittel zur Verfügung gestellt und an Funktionskleidung kommt man nur sehr schlecht
- Die Blutentnahmen sind auch hier die Hauptaufgabe der PJ-Studierenden und erst wenn diese erledigt sind, kann man sich anderen Dingen widmen und verpasst ggf. Visiten, etc. Auf meiner Station wurde einem auch geholfen, und die Anzahl hielt sich in Grenzen, aber in anderen Abteilungen war das wohl teilweise anders
Fazit:
Ich bin mit einer eher schlechten Erwartungshaltung in das Innere Tertial an der Charite gegangen und dachte ich würde den ganzen Tag nur Blutentnahmen machen und nicht viel lernen. Ich war am Ende positiv überrascht darüber wie viel Spaß ich hatte und wie engagiert die Ärzte und Ärztinnen waren. Ich wurde in der Kardiologie wie ein Teil des Teams behandelt und kann die Wahl in diese Abteilung definitiv weiterempfehlen!