Bei der Auswahl der Krankenhauses für mein PJ ging es mir in erster Linie um folgende 3 Punkte:
1. Eine gute Betreuung und Möglichkeiten des eigenständigen Arbeitens.
2. Die ganze Bandbreite der Inneren Medizin zu sehen.
3. Die viel diskutierte PJ-Vergütung zu bekommen, um nicht an den Wochenenden zusätzlich jobben zu müssen.
Das Helios Krankenhaus Mariahilf bietet all das. Hier gibt es die gesamte Bandbreite der
Inneren Medizin, gute Betreuung mit vielen Möglichkeiten auch praktisch und selbstständig tätig zu werden.
Zu guter Letzt erhält man eine PJ-Vergütung von derzeit 600€ pro Monat. Ab dem 01.07.2010 soll es dann sogar 700€ pro Monat geben (http://www.helios-kliniken.deindex.php?id=2487).
Tätigkeitsbeschreibung und fachliche Eindrücke:
Das relativ kleine Krankenhaus hat eine erstaunliche Vielfalt an Abteilungen zu bieten.
Neben der Inneren Medizin mit Notaufnahme und kleiner Intensivstation gibt es noch die Fachbereiche
Unfallchirurgie, Allgemeinchirurgie, Kinderchirurgie, Gynäkologie, Pädiatrie mit pädiatrischer Intensivstation
und Anästhesie. Derzeit ist ein PJ Tertial aber nur in den Fachbereichen Innere Medizin und Chirurgie möglich.
Hingegen ist das Famulieren derzeit in allen Fachbereichen möglich.
In der Inneren Medizin arbeiten neben dem Chefarzt drei Oberärzte und 10 Assistenzärzte. Insgesamt herrscht eine sehr freundliche und kollegiale Atmosphäre unter den Ärzten, die sich auch auf die PJler und Famulanten
überträgt.
Es gibt insgesamt eine rein internistische und gemischt internistische Station, sowie 4 Intensivbetten und eine
internistisch-chirurgische Notaufnahme. Man sieht hier so ziemlich die gesamte Bandbreite der Inneren Medizin.
Die Innere Abteilung führt folgende Untersuchungen und Interventionen durch:
Endoskopie (Gastro-,Kolo-,Bronchoskopie) Endosonografie und ERCP, Sonografie,Kontratsmittelsono, Herzechografie, Langzeit EKG und RR, Belastungs-EKG, Kardioversion (medikamentös und elektrisch), Schlafapnoe-Diagnostik,
Röntgen, neues 4 Zeilen CT.
Der Tag beginnt um 7:30 mit der Frühbesprechung, in der die Aufnahmen des Vortages und der Nacht vorgestellt werden. Danach geht es für den PJler zur Blutentnahme und Vorbereitung der Visite auf Station.
Jeder PJler soll nach Möglichkeit ein Zimmer mit ca. 3 Patienten oder auch mehre Zimmer alleine, aber natürlich in Rücksprache mit dem Stationsarzt, betreuen.
Es ist auch gern gesehen, wenn man nach getaner Arbeit auf Station in den Funktionsbereich wechselt und dort den Gastro- und Koloskopien, sowie den Sonografien (Abdomensono, Herzsono, Endosono, Pleurapunktionen,
Kontratsmittelsono etc.) oder einer ERCP beiwohnt.
Gegen 12:30 treffen sich fast alle Internisten beim gemeinsamen Mittagessen (von 12:00-13:15 möglich)
Um 13:30 gehen dann alle in die Röntgenbesprechung. Hier werden die Röntgenbilder, Sono- und
Endoskopiebefunde gezeigt und besprochen. Danach verbringt man die restliche Zeit bis 16:00 mit dem
Diktieren bzw. Schreiben von Entlassungsbriefen, dem Nachmelden von Untersuchungen oder therapeutisch-praktichen Massnahmen wie Aszitispunktionen etc.
In der Regel kann man das Haus immer pünktlich verlassen.
Nach Absprache
kann man auch mal im Nachtdienst mitarbeiten und bekommt dann den nächsten Tag frei.
Einmal pro Woche veranstaltet der Chefarzt persönlich einen ca. 45 minütigen PJ-Unterricht zu verschiedenen
aktuellen Themen und Themen des Hamburger Lernzielkataloges. Außerdem gibt es einen oberärztlichen EKG-Kurs und eine kleine
Röntgeneinführung zu Beginn des Tertials. Man kann zusätzlich auch am PJ-Unterricht der Chirurgie/Unfallchirurgie teilnehmen. Darüber hinaus sind alle, vom Assistenzarzt bis zum Chefarzt,
immer bereit Fragen zu beantworten und Sachverhalte zu erklären.
Fazit:
Das Tertial in der Inneren Medizin am Helios Krankenhaus Mariahilf ist sehr zu empfehlen:
– großer Lerneffekt
– viele praktische Tätigkeiten
– selbständiges Arbeiten
– kollegiales und junges Ärzteteam
– flache Herarchie
– Wertschätzung durch Ärzte und Pflege
– regelmäßiger PJ-Unterricht
– regelmäßiges Mittagessen (am Ende wird für jedes eingenommene Mittagessen 1 Euro zurückgezahlt)
– pünktlich Feierabend und keine Überstunden
– Möglichkeit eines kostenlosen Zimmers im Schwesternwohnheim
– PJ Vergütung von 600€/Monat
Bewerbung
Die Bewerbung verlief bei mir recht unkompliziert, indem ich ein ¾ Jahr zuvor ein kurzes Anschreiben
zusammen mit meinem Lebenslauf an das Sekreteriat der Inneren Medizin schickte. Zuvor hatte ich mich über das UKE PJ-Anmeldeportal in Moodle für diese Klinik zusätzlich beworben.
Pro Tertial werden immer
nur 2 PJ-Studenten in der Inneren Medizin genommen.
Wenn man will kann man sich bei bestehender Zusage auch für eine freie Unterkunft bewerben.
Das Krankenhaus ist aber auch leicht mit der S-Bahn und dem Bus zu erreichen.
Man nimmt einfach S3 oder S31 bis zum Harburger Rathaus und dann weiter mit dem Bus (141 oder 241) bis
zur Haltestelle Krankenhaus Mariahilf. Ab Sternschanze dauert die Anfahrt ca. 40 Minuten.
Im Frühling und im
Sommer bietet es sich an mit dem Rad durch den alten Elbtunnel und dann durch den Hamburger Freihafen
über die Kattwykbrücke zum Krankenhaus zu fahren. Fahrzeit ab altem Elbtunnel ca. 30 Minuten (ca.13km).