Das war mein 3. Tertial. Ich habe über das gesamte Tertial meine Studientage sammeln können und diese zusammen mit den Urlaubstagen am Ende genommen. So habe ich das Tertial effektiv auf 9 Wochen gekürzt und davon 8 Wochen in der Onkologie verbracht. Deswegen wird es in diesem Bericht auch nur um die Onkologie gehen.
Zu Beginn wurden wir in einer sehr netten Einführungsveranstaltung mit Kaffee und Sandwiches begrüßt, haben den übliche Arbeitsschutz, Hygiene und Geschichte des Hauses-Blabla bekommen. Außerdem eine kleine Mappe mit allen wichtigen Dokumenten für die nächsten Wochen (PJ-Fortbildungsplan, Rotationsplan,...). Insgesamt echt nett und gut strukturiert. Dann wurden wir alle einzeln zu unseren Sekretariaten gebracht. Die Onkologie-Sekretärin ist mega entspannt und super zugänglich. Dort bekommt man den ORBIS Zugang und den Schlüssel geliehen um sich möglichst viel Wäsche auf einmal aus dem Keller zu holen und auf Station zu bunkern. Umkleiden gibts nicht, umziehen ist wie immer im Arztzimmer.
So und nun zum Arbeitsalltag. Die Ökologischen Assis sind ALLE super nett und wollen einem wirklich etwas beibringen. Sie sind aber auch unterbesetzt und hecheln ihren ToDos hinterher. Daher ist Blutabhnahme + Felxülen schon die Haupt-PJ-Aufgabe, aber wenn es eng wird, helfen alle mit. Man lernt auch gaaaanz schnell wie man richtig Ports ansticht (ich konnte das auch nicht, ist kein Problem. Einfach ehrlich sagen was man noch lernen muss, dann wird es einem gern gezeigt). Danach sind Aufnahmen auch PJ Verantwortung, sprich BE, Untersuchung, Anamnese,... Man wird über das Tertial wirklich fit in Okologisch-fokussierten KUs. Hier ist auch der Moment eigene Patient*innen zu übernehmen. Das muss man aber klar kommunizieren, sonst klappt's nicht (und auch dann muss man immer mal erinnern, sonst wird in der Routine der Assis einfach gleich alles mitgemacht). Am Nachmittag stehen dann meist irgendwelche Punktionen an - meist Aszites, Pleura oder Knochenmark. Da kann man gleich helfen und auch relativ zügig eigene Punktionen durchführen (hier auch wieder: alles soweit man möchte und sich zutraut).
Ein Highlight sind auch die Oberärzt*innen, besonders Krönlein. Er ist ein so netter, lustiger und motivierter Typ. Er hat so Bock zu lehren, man kommt manchmal gar nicht zum Arbeiten. Da wird die Visite auch gerne mal eine Stunde unterbrochen, damit er die Systematik der Lymphome erklären kann oder igrendetwas anderes lehren kann - und lehren kann er wirklich, wirklich gut. Einmal in der Woche macht er eine Zytologie-Fortbildung für alle Assis und Studis. Auch sehr cool und sehr sinnvoll! Auch die anderen Oberärzt*innen, mit denen ich Kontakt hatte sind sehr nett.
Zuletzt noch zu den Zertifikaten. Die PJ-Beauftragte überlässt das den Stationen. Also man soll sich ein Zertifikat über die ersten 8 Wochen bei der ersten Rotationsstation ausstellen lassen und dann ein zweites Zertifikat bei der zweiten Station. Das machen jeweils die Sekretariate der Stationen. Diese beiden schickt man dann ans Lageso. Wenn man möchte, macht sie einem aber auch ein Gesamtzertifikat. Da muss ich sagen war es dann etwas chaotisch, dafür dass die das 3 Mal im Jahr machen müssen. Letztendlich sind aber alle verständnisvoll und schreiben euch auf den Zettel was ihr möchtet, also ganz entspannt bleiben und die Armen im Vorhinein nicht ständig mit den gleichen Fragen bombardieren. Sie haben keinen Plan wie es läuft, weil sie einfach das machen, was ihr für eure Uni braucht.
All in all: ich kann die Onkologie sehr empfehlen. Andere Stationen sind wohl aber nicht ganz so nice.
