OP
Positiv:
- Überwiegend nette Kollegen/innen auf Anästhesieseite
- Breites Spektrum an Operationen mit unterschiedlichen Narkoseverfahren
- Man kann kommen und gehen wann man will
Negativ:
- Keine Strukturen für PJ-ler: Jeden Tag soll man sich selber einen OP suchen, was dazu führt, dass man immer wieder mit Basisaufgaben betreut wird. Nach 6 Wochen OP habe ich keine Narkose unter Aufsicht selber geführt, keine Patienten betreut und bin immer nur mitgelaufen. Man wird wenig zur selbstständigen Arbeit motiviert
- Lernen: Ich habe in den sechs Wochen fast nichts Neues gelernt, was vor allem mit der Motivation der Anästhesisten/innen zusammenhing. Ich musste mir alles immer erfragen und mich jedes Mal in Erinnerung rufen, dass ich da bin und die Maßnahme gerne selber durchführen würde
- Schlechtes Arbeitsklima zwischen den Abteilungen: Vor allem die OTA´s waren unfreundlich und herablassend. Die Kommunikation zwischen Anästhesie, OTA´s, ATA´s und Chirugen war oft sehr schlecht bzw. gar nicht vorhanden. Patientensicheres Arbeiten wurde oft durch Zeitdruck vernachlässigt und es war fast immer ein gegeneinander arbeiten, als ein miteinander
- Einzelne Oberärzte/innen haben Kollegen/innen vor Patienten beleidigt und sie als "Dummkopf" und "Idiot" bezeichnet.
Intensivstation
Pro: - Eigentlich gar nichts. Es gab ein paar wenige engagierte Fachärzte/innen.
Kontra:
- Auch hier fühlte ich mich eigentlich immer vernachlässigt. 10 Minuten Patienten durchsprechen für einen 8 Stunden Tag ist für ein PJ absolut inadäquat. Die Lernkurve auf Station war noch flacher als im OP.
- Die praktischen Fertigkeiten wurden null gefördert. Das Maximum war, dass ich Mal einen arteriellen Zugang legen konnte. In 3 Monaten Anästhesie-Wahlfach habe ich keinen ZVK und keinen Sheldon gelegt und wurde immer mit der Ausrede abgespeist, dass ich es mir erstmal angucken soll und dann beim nächsten Mal legen darf (wozu es nie kam). Ich habe jedes Mal gefragt, ob ich das machen darf aber dies wurde immer abgelehnt.
- Ich musste mich sehr oft in das Gedächtnis der Kollegen rufen, dass ich da bin und auch gerne etwas machen möchte. Fast niemand hatte Motivation, mir etwas von sich aus beizubringen sondern immer nur auf Rückfrage oder Drängen meinerseits.
- Im Allgemeinen fühlt man sich gar nicht in die Abteilung integriert. Ich wurde bei den Visiten oft in die zweite Reihe geschoben und es wurde nicht auf mich gewartet noch wurde ich beachtet. In der gesamten Zeit fand keine Lehrvisite statt sondern ich sollte immer selbstständig Patienten betreuen, nur dass am Ende dann doch jemand anderes die Entscheidungen traf, anstatt mit mir zusammen. Meine Arbeit kam mir total überflüssig vor. Selten wurde ich mal was Persönliches gefragt, sodass ich mich als Mensch gesehen hätte. Zu keiner Zeit fühlte ich mich mit den Kollegen auf Augenhöhe wodurch mir das Gefühl vermittelt worden wäre, dass ich angehender Kollege bin.
Fazit:
Ich hatte oft das Gefühl, dass ich vergessen werde und vor allem, dass keiner auf mich wartet oder Rücksicht auf mich und meine Lernbedürfnisse nimmt. Alles musste ich mir erfragen oder einfordern, wodurch meine Motivation sehr gelitten hat.
Drei Anästhesisten, die hier erst ein halbes bis ein Jahr arbeiten, haben mir durch die Blume gesagt, dass ich hier nicht anfangen soll. Lehre findet nicht statt und sie mussten sich alles selber beibringen. Das ist bezeichnend für mein PJ-Tertial.
Bewerbung
PJ-Portal
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung Repetitorien Bildgebung
Tätigkeiten
EKGs Eigene Patienten betreuen Botengänge (Nichtärztl.) Braunülen legen Patienten untersuchen