PJ-Tertial Strahlentherapie in Nara Medical University (7/2024 bis 9/2024)

Station(en)
Ambulanz, Eingriffsraum, Konturierung
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP
Heimatuni
Koeln
Kommentar
Meine Zeit in der Strahlentherapie an der Nara Medical University war trotz der enormen Sprachbarriere ziemlich gut. Das Englischniveau ist im Allgemeinen in Japan sehr niedrig, auch im Krankenhaus sprechen nur sehr wenige Ärzte Englisch. Daher hab ich mich meist an die gleichen 3-4 Ärzte gehängt, die mich auch immer gerne mitgenommen und mir viel erklärt haben. Die exzellente Bewertung bezieht sich daher darauf.

Praktisch machen konnte ich leider kaum etwas. Zum einen durch die Sprache, zum anderen ist es in Japan nicht üblich, dass die Studierenden mit anpacken. Ich hatte sogar das Glück, dass ich meist mehr eingebunden wurde, als meine japanischen Mitstudierenden.

Während meiner Zeit habe ich vier Wochen in der Strahlentherapie verbracht und vier Wochen in der interventionellen Radiologie. In der Strahlentherapie erhielt ich zu Beginn der Woche jeweils einen Plan, was für mich zu welcher Stunde geplant war und bei welchem Arzt: So konnte ich in der Ambulanz dabei sein, durfte auch mal Bestrahlungspläne konturieren und war insbesondere oft bei der Durchführung der Brachytherapie dabei (was ich in der ersten Tertialhälfte in Deutschland nicht gesehen hatte).

In der interventionellen Radiologie durfte ich mich immer mit Einwaschen und in den Eingriffsraum. Selbst gemacht habe ich dort aber nichts, erklärt wurde mir aber viel (sofern der Operateur Englisch sprach).

Die Arbeitszeiten waren super entspannt: Beginn erst gegen kurz vor 9, meist war ich spätestens gegen 3 raus. Außerdem gab es eine Stunde Mittagspause. Wenn ich mal früher gehen wollte, war das nie ein Problem.

Leben vor Ort
Ich fand eine Unterkunft bei einer Gastfamilie, die ich über die Website homestay.com buchte – ein Tipp aus dem Bericht eines anderen Studenten. Das Haus der Familie befand sich in einer typischen japanischen Einfamilienhaussiedlung und lag zwei Bahnhaltestellen von der Klinik entfernt, sodass ich von Tür zu Tür morgens ungefähr eine halbe Stunde benötigte.

Ich hatte mein eigenes Zimmer in der Gastfamilie und konnte auch die Küche mitbenutzen. Das Zusammenleben war von gegenseitigem Respekt und höflicher Zurückhaltung geprägt, lediglich mit meiner Gastmutter führte ich manchmal längere Gespräche (trotz ausgeprägter Sprachbarriere). Die Erfahrung möchte ich dennoch nicht missen, außerdem war der Aufenthalt dort sehr günstig.

Frühstück und Abendessen habe ich meist auswärts zu mir genommen, da durch den aktuellen Wert des Yen die Preise insgesamt ziemlich günstig waren, insbesondere für die Qualität, die man erhält. Gekocht habe ich eher selten. Mittagessen gab es in der Klinik zu einem günstigen Preis.

Ich war in den Monaten Juli und August in Nara. Wenn es sich vermeiden lässt, würde ich jedem davon abraten: Es ist ziemlich heiß (die meisten Tage lagen über 35 Grad) und schwül, was meine Freizeitgestaltung teils eingeschränkt hat.

Freizeit
Neben dem Klinikalltag bot mir die Umgebung von Nara und Japan insgesamt zahlreiche Möglichkeiten, die Kultur des Landes zu erleben. Ich nutzte die Wochenenden und freien Abende, um die Region um Nara zu erkunden, historische Tempel zu besuchen und die Natur Japans zu erleben. Japan vereint auf faszinierende Weise Tradition und Moderne, und ich konnte viele interessante Orte entdecken und Einblicke in die japanische Lebensweise gewinnen. Diese Erlebnisse bereicherten meinen Aufenthalt und rundeten meine Erfahrungen ab. Glücklicherweise erhielt ich auch eine ganze Woche frei, sodass ich in den kühleren Norden nach Hokkaido fliegen konnte. Generell waren alle sehr kulant mit Fehltagen.
Bewerbung
Habe ein Jahr vorher angefangen, einen Platz in Japan zu finden. Habe leider von vielen Unis Absagen kassiert. Nachdem ich den ersten Kontakt zur Nara Medical University hergestellt hatte (Mrs Yuki Koda) und mir mitgeteilt wurde, dass es zumindest grundsätzlich möglich wäre, dauerte es trotzdem noch ein halbes Jahr bis zur finalen Bestätigung.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1