War auf jeder Station 4 Wochen im PJ und bewerte die Abteilung der Übersicht halber getrennt.
Allgemeines:
Sobald man seinen Platz hat, kann man sich Rotationen bei Frau Reed wünschen -- wer zuerst kommt, hat meist das Glück, seine Wünsche zu bekommen. Generell ist Frau Reed eine absolut liebe Seele und kommt einem immer entgegen und versucht, alles möglich zu machen.
Durch das Dienstsystem (wurde ja schon mehrfach erklärt) hat man die Möglichkeit viele freie Tage zu sammeln – zudem hab ich in den Diensten einige spannende Notfall-OPs gesehen, lohnt sich also doppelt.
Generell hatte ich auf allen Abteilugen das Gefühl, dass man einem freundlichen Auftreten und etwas Interesse und Initiative sehr viel erreichen kann
Allgemeinchirurgie:
Die Rotation war meine erste Rotation in meinen ersten Tertial.
Generell muss man sagen, dass die Zufriedenheit der PJler hier sehr stark davon abhängt, zu wie vielt man ist.
2 PJs: anstrengend, zu viele Bes, man ist wegen Diensten schnell alleine und dann schwimmt man wirklich
4-5 PJs/Famulanten: perfekt, dann ist man noch gut besetzt wenn jemand mal Dienst hat
>5 PJs/Famus: zu viel, dann muss man sich wirklich aktiv Arbeit suchen
Verstehe auch nicht, warum die Leute gleichmässig auf alle Abteilungen verteilt werden, wobei die ACH im Vergleich zu allen anderen Stationen doppelt so viele Betten hat (sind auch 2 Stationen). Finde, dementsprechend sollte man auch doppelt so viel PJler dorthin einteilen, aber gut.
Der Tag startet je nach Besetzung mit Blutentnahme oder Visiten. Wenn man nicht so gut besetzt ist, macht man viel und sehr lange Bes – könnte man besser lösen (z.B. mit BE Dienst bei 2 Stationen). Generell haben wir immer versucht uns aufzuteilen, wenn wir genug Leute waren, damit man ggf mal auf Visite mitlaufen kann. Man bekommt ein eigenes Telefon und ist namentlich im OP eingeteilt, so dass man per Telefon informiert wird, wenn man in den OP kommen kann. Dort kann man gerne noch mit Lagern helfen oder einen DK legen.
Je nach Besetzung und Blutentnahmen kann man auch am Tumorboard teilnehmen, an dem auch die Patienten für die Operation der darauf folgenden Tag vorgestellt werden. Wenn man möchte und genug Zeit hat, kann man hier selber Patienten vorbereiten und vorstellen, was ich als extrem lehrreich empfunden habe, aber auch etwas Mut erfordert, weil man die Patienten wirklich vor der versammelten Mannschaft inklusive Chef vorstellt (ca 30 Leute). Als ich die Vorstellung gemacht hab, hab ichs davor mal mit den Assistenten durchgesprochen, damit ging es eigentlich echt gut.
Im OP gibt es ein sehr breites und spannendes Spektrum zu sehen. Die Stimmung ist meistens sehr gut, es gibt natürlich immer mal stressige Situationen, im Großen und Ganzen habe ich den Umgangston aber als sehr wertschätzend empfunden.
Der Chef ist zudem sehr nett und bemüht, den Studis etwas beizubringen.
Es lohnt sich, wenn man motiviert ist, sich in die Operation des nächsten Tages, in die man eingeteilt ist, einzulesen. Im Plan kann man meistens am Tag vorher einsehen, wo man den nächsten Tag verbringen wird. Einige Operateure stellen Fragen, bei anderen folgen Erklärungen eher auf Nachfrage, wenn man etwas Interesse zeigt. Manchmal muss man nach zunähen etc. fragen. An anderen Tagen wird es einem angeboten. Wenn man motiviert ist, kann man bei den grossen offenen OPs, bei denen prophylaktisch die Gallenblase entfernt wird, fragen, ob man dies machen darf – macht sehr viel Spass
Wenn man personell gut aufgestellt ist und nicht den ganzen Tag im OP eingeteilt ist, kann man auch mit in Sprechstunden gehen oder auf Station mitlaufen. Die jungen Assistenzärztinnen und Assistenzärzte sind ausnahmslos extrem nett und auch motiviert, einem was beizubringen. Wenn man mal bei den Sonos mitläuft, kann man diese unter Aufsicht selber machen. Alternativ kann die Patienten zusammen durchsprechen oder die Nachmittags Visite mitmachen, auch bei der Vorbereitung von Patienten für eine OP Vorstellung wird ein viel Unterstützung angeboten. Mir wurde auch angeboten, unter Aufsicht Arztbriefe zu schreiben oder selber Patienten zu betreuen und zu visitieren, was leider aufgrund der Besetzung, die wir teilweise hatten, nicht so gut umsetzbar war. Ich denke, wenn wir mehrere Leute gewesen wären, wäre das durchaus drin gewesen.
Im gesamten hat es mit auf der Station sehr gut gefallen, auch wenn es zeitweise stressig war – bin allerdings auch sehr Chirurgie interessiert und hab auch lange überlegt, Viszi zu machen!
Note gesamt: 1- (weil die Blutentnahmen manchmal wirklich viel sind nerven und man das einfach besser lösen könnte)
MKG:
Ablauf: morgens Treffen im AA Zimmer (wichtig, Röntgen Listen für Besprechung mitnehmen), gemeinsame Visite der Aussenlieger (Intensiv, Kinderstation), Röntgen- und Tagesbesprechung in der Zahnklinik, dann Station/OP/Ambulanz (Zeiten weiss ich leider nicht mehr genau, ist etwas länger her).
Das Team ist sehr nett, der Chef ist sehr bemüht einem etwas beizubringen, wenn man Interesse zeigt. Man darf im OP viel Nähen, mal nen Zahn ziehen, beim Lappen heben assistieren etc. Es sind immer auch Zahnis im MKG Praktikum da, die auch assistieren können, wenn es personell knapp ist. Im OP ist man als PJ eingeteilt und kann sich daher untereinander absprechen, wer in welche OP geht.
Das Spektrum ist recht breit (Tumor mit langen Lappen Ops, LKGs, Bimax, Trauma OPs, kleinere zahnmedizinische Eingriffe etc.) und super spannend.
Auf Station macht man Wundspülungen (bekommt man gezeigt, ist easy), legt pvKs bei Aufnahmen und macht BEs (die sich wirklich in Grenzen halten. Bes aus dem zVK macht die Pflege, die super lieb ist (es hilft allerdings seeehr viel sich vorzustellen :D).
Sonst kann man mit in die Sprechstunden (LKG ist zB sehr spannend) oder mal in die Ambulanz zum zuschauen oder um kleinere Eingriffe zu assistieren. Man lernt auf jeden Fall sehr viel Neues weil das ganze Zahnmedizinische meist für alle recht neu ist.
Wir wurden als PJler auch auf den Betriebsausflug eingeladen (war unter der Woche und alles lief auf Notfallbetrieb), was wir als sehr wertschätzend empfunden haben.
Generell war ich vom Fach und der Abteilung sehr positiv überrascht – man hat es überhaupt nicht auf dem Schirm, aber sich einen Einblick in das Fach zu holen lohnt sich wirklich sehr!
Note: 1
Plastische CH:
War dort schon mal zur Famu – war damals ganz solide, zu meiner Zeit im PJ war die Abteilung komplett überbelegt mit Wahl-Pjlern und Famulanten – war so nervig, dass ich nach 2 Wochen nochmal auf die Allgemeinchirurgie zurück bin. Dadurch, dass dort so viele Leute hatten war das Interesse an den PJlern eher gering, einige AAs haben ab und an gutes Teaching gemacht (danke Luca), von den FAs/OAs/CAs kam nix in Richtung Teaching, weder auf Visite noch im OP – enttäuschend für eine Uniklinik.
Note: 3-
Herzchirurgie:
War hier wegen Urlaub nur 2 Wochen - eine der unorganisiertesten Abteilungen in der ich war – der OP Plan ist eher ein unverbindlicher Handlungsvorschlag als ein Plan, man weiss nie was passiert.
Generell war die Stimmung damals schwierig, weil viele nach Bayreuth gewechselt sind und alle auf Grund der bevorstehenden personellen Dekompensation angespannt gewirkt haben.
Einige OAs (zB Harig/Seitz/Kondruweit) sind sehr nett, wenn man Interesse zeigt und erklären einem was. Im gesamten sind die Herzchirurgen aber eher einschüchternde Persönlichkeiten. Es lohnt sich sehr nachmittags mal mit auf die Intensivvisite zu gehen und sich zB an OA Harig zu halten.
Einige Aas sind auch sehr lieb (Raphael, Matthieu und Ann-Sophie) und machen mal etwas Lehre mit einem wenn Zeit ist.
Im OP darf man wenig machen (liegt einfach am Fach), es ist aber super spannend mal eine Herz-Lungen Maschine oder ein offen daliegendes Herz zu sehen.
Generell haben mir die 2 Wochen für einen groben Eindruck gereicht, das generelle Chaos dort hat mich einige Nerven gekostet :D
Note: 3+
Generell: man macht nichts falsch mit dem Tertial in Erlangen, man sieht spannende OPs und darf im OP je nach Abteilung recht viel machen - für CH Begeisterte eine gute Wahl, wenn man den OP meiden will eher nicht...