Ich habe mich für die Mikrobiologie entschieden, da ich ein großes Interesse an Infektiologie und Tropenmedizin habe. Dieses halbe Tertial gab mir die Möglichkeit, mein Wissen über Bakterien zu vertiefen und verschiedene Bereiche der mikrobiologischen Diagnostik kennenzulernen.
Der Einsatzplan war vorgegeben, sodass ich jede Woche in einer anderen Laborstation eingeteilt war: dazu gehörten unter anderem Harn, PCR, Blutkulturen, Befundplatz, Serologie und Hygiene. Vormittags arbeitete ich im Labor, während die Nachmittage meist im Büro stattfanden. Im Team waren alle sehr freundlich und hilfsbereit, was zu einer angenehmen Arbeitsatmosphäre beitrug.
Patientenkontakt oder ABS-Visiten gab es leider nicht. Dafür durfte ich jedoch alle zwei Wochen eine Fallpräsentation halten, was eine gute Übung war, meine Kenntnisse anzuwenden und zu vertiefen. Am Nachmittag war ich zudem für Telefonate zuständig, in denen ich positive Blutkulturen melden konnte. Oft ergaben sich dabei interessante Diskussionen über die geeignete antibiotische Therapie. Auch die Meldung meldepflichtiger Erreger gehörte zu meinen Aufgaben.
Da viele Ergebnisse erst nachmittags eingingen, war eine Anwesenheit bis 15:30 Uhr oft notwendig. Für alle, die sich für Bakterien und mikrobiologische Diagnostik interessieren, ist ein halbes Tertial hier ideal. Aufgrund des Personalmangels werden allerdings keine echten Konsiliardienste angeboten, sodass die Arbeit zum Großteil reine Diagnostik ist, was ich etwas Schade fand.