Leider durfte ich in 3 Monaten auf der Station fast gar nichts machen. Ich musste sehr viel Eigeninitiative zeigen, um überhaupt wahrgenommen zu werden und mich stark für Aufgaben einsetzen. Diese waren dann Blutentnahmen, Körperliche Untersuchungen, EKGs schreiben und Gewichtsverläufe dokumentieren. Fachlich habe ich insgesamt wenig bis gar nichts lernen können und häufig wurde ich ohne Zeitangabe in einem Raum geparkt. So kam ich teilweise auf 3 Stunden „rumsitzen“ pro Tag ohne eigenen Arbeitsraum, Aufgaben oder Informationen zum weiteren Tagesverlauf. An Therapiegesprächen durfte ich häufig teilnehmen, selber eines führen konnte ich allerdings nicht, auch habe ich nie gelernt einen psychopathologischen Befund zu erheben oder anderweitig psychiatrische Untersuchungsmethoden oder Gesprächsführungen erlernen.
Insgesamt war es ein sehr ernüchterndes Tertial für mich, in seiner Wahlstation erhofft man sich natürlich etwas mehr lernen zu können und besser auf den späteren Arbeitsalltag vorbereitet zu werden. Auch hätte ich mir regelmäßige Feedback Runden im Rahmen einer Supervision gewünscht und insgesamt mehr Einbindung in den Stationsalltag.
Die Mitarbeitenden ob Ärztinnen oder Therapeutinnen sind allesamt super herzlich und engagiert, ich denke es lag vor allen Dingen an der fehlenden Information darüber was ein PJ bedeutet, wie viel Verantwortung PJ-ler/innen übernehmen können und wie man eine sinnvolle Supervision gestalten kann.