Anstellung als Unterassistent. Gehalt 1090CHF, Wohnheim kostet 700CHF, sehr hohe Lebenshaltungskosten! Nur das Gehalt reicht lange nicht aus! Bewerbung zwei Jahre im Vorfeld.
Ich hatte sehr viele (9) Rotationen, dadurch häufig nur 1-2 Wochen in den verschiedenen Bereichen, dadurch keine nennenswerte Einbindung in den Teams.
Die ÄrztInnen sind größtenteils sehr nett, auch viele Deutsche dabei. Einbindung war nicht wirklich vorhanden, nur in der ZNA wurde man meistens vorgeschickt, um die PatientInnen vor zu untersuchen.
Arbeitszeiten sind abhängig von dem Einsatzgebiet, meist circa 8 Uhr Beginn. In der ZNA gibts auch für die UAs Schichtdienst inklusive Nachtdienst ohne Mitspracherecht. Dabei hat man immer 4 Tage Arbeit, dann 4 Tage frei, dafür werden aber Urlaubstage verbraucht! Ich hatte zB vom 24.-27.12. Nachtdienst. Normale Arbeitszeit sind 50h/Woche, meistens darf man aber in der Inneren früher los.
Unterricht gibts keinen speziell für die UAs. 1x/Woche findet eine Fortbildung für die AssistentInnen statt, dort soll/kann man auch als UA hingehen. Das Niveau ist nur leider eigentlich als PJler deutlich zu fortgeschritten.
Sonst habe ich in der ganzen Zeit relativ wenig medizinische Tätigkeiten vollbracht und viel Zeit damit verbracht, bei den ÄrztInnen mitzulaufen und daneben zu sitzen.
Man wohnt (mit eigentlich allen UAs, 90% Deutsche) im Wohnheim, circa 5min Fußweg zur Klinik. Dort hat man ein eigenes Zimmer (ca. 8m^2), Badezimmer auf dem Flur, Gemeinschaftsküche mit 20 Leuten / Küche. In der Küche hat jeder einen eigenen, abschließbaren Schrank mit Kühlschrank. Grade abends kanns aber mal eng werden. Dafür lernt man dort super viele Leute kennen.
Der Freizeitwert in Zürich ist super! Man hat in Zürich selber viel Kultur, viele tolle Cafés und den Zürichsee! Für Sport haben viele UAs den ASV (Akademischen Sportverein, quasi der Hochschulsport der Uni) genutzt, mit Riesenangebot und dafür sehr guten Preisen. Sonst hat man außerdem natürlich super viele Ooptionen für Outdoor-Aktivitäten, insbesondere wenn man bereit ist, an den Wochenenden etwas zu fahren. Viele gehen an den Wochenenden Ski fahren und sprechen sich dafür auch im Wohnheim ab. Ich selber war sehr viel wandern und habs total genossen, die Berge zu erleben.
Man muss sich darüber im Klaren sein, dass die Schweiz und insbesondere Zürich ein gänzlich anderes finanzielles Niveau hat, als man es aus Deutschland gewohnt ist. Der normale Cappuccino kostet 8-9CHF, Essen im Restaurant 30CHF etc.. Dementsprechend ist auch Lebensmittel einkaufen deutlich teurer und auch der ÖPNV inklusive Fernverkehr kostet sehr viel.
Ich hatte die naive Vorstellung, dass man von dem Gehalt sehr gut leben kann aber davon geht bereits 2/3 nur für die Miete weg. Ich denke, man sollte zusätzlich vom Gehalt des USZ ca. 1000€/Monat einplanen, um ein ganz gutes Leben zu führen und vor allem nicht nur im Wohnheim zu hocken :)
Ein Visum war zu meiner Zeit dort nicht nötig, da es einen Grenzfall gibt, wenn man aus einem EU-Staat stammt und zwar mehr als 90 Kalendertage aber weniger als 90 Arbeitstage bleibt.
Fazit:
Fachlich leider sehr wenig gelernt, dafür im Wohnheim viele tolle Leute kennen gelernt und coole Ausflüge gemacht. Insgesamt würde ich das USZ eher nicht empfehlen, sondern im Nachhinein eher empfehlen ein kleines Kantonsspital für das PJ zu suchen. Die Ausflüge in die Berge kann man von dort aus mindestens genauso gut machen und dann zB für eine Wochenende oder ein paar Tage mal nach Zürich kommen.
Bewerbung
2 Jahre im Vorfeld, auf der USZ Website Ressort Lehre wird angegeben, für welche Zeiträume aktuell Bewerbungen angenommen werden.