Ich war 7 Wochen auf der Notaufnahme in Norwich. Die Abteilung ist sehr gross und man kann sich jeden Tag neu entscheiden in welchem Bereich man Zeit verbringen will. Die Bereiche die es gibt sind:
RATS (rapid assessment and treatment unit) - Ärztliche Triage der Patienten
Majors - Behandlung der stabilen Patienten die mit der Rettung kommen
Resus - instabile Patienten die sofortige Aufmerksamkeit benötigen
Minors - Schnittwunden/Frakturen... - primär von der Pflege geführt
Ambulatory - Alle Patienten die eigenständig kommen
CHED - Kinder Notaufnahme (mus man extra fragen ob man da hingehen darf)
OPED - Old people emergency department - alle Patienten über 80 (muss auch extra fragen ob man da hingehen darf)
Notfallmedizin ist ein eigener Facharzt in England, weshalb die Ärzte alle Patienten dort behandeln, von den klassischen internistischen, zu Schulterdislokationen, zu Augenproblemen, wodurch der Alltag sehr vielfältig ist.
Morgens um 8 war die Übergabe - hier wurde die Anwesenheit der Ärzte überprüft und die Einteilung in die einzelnen Bereiche vorgenommen. Ich hab da immer geschaut wer arbeitet und mit wem ich an dem Tag mitgehen will - manchmal wurde man als Student auch zugeteilt.
Über Tag konnte man sich frei in der Notaufnahme bewegen und dahin gehen wo es gerade interessant ist. Ich bin meistens in einem Bereich geblieben und habe mich an einen der Ärzte gehängt. Man durfte eigentlich alles machen was die Juniors (Assistenzärzte) auch machen - die Patienten eigenständig untersuchen, einen Behandlungsplan sich ausdenken, BGA stechen, Nähen, Schallen. Man wurde überall mit einbezogen und ermutigt Fragen zu stellen und Patienten zu besprechen.
Einmal in der Woche gibt es Unterricht der Juniors - da kann man mitgehen.
Die normale Arbeitszeit geht bis 17 Uhr aber man kann auch früher gehen. Man bekommt einen Supervisor zugeteilt der für Fragen da ist und auch am Anfang und am Ende ein Abschlussgespräch mit einem macht.
Aber es sind wirklich alle Ärzte nett und es ist alles per Du und Vornamen und somit hierarchisch sehr flach.
Zur Unterkunft:
Ich habe die Krankenhausunterkunft genommen - ist nicht billig, aber sehr praktisch direkt am Krankenhaus zu sein und ist wie ein Hotelzimmer. Man ist dann weiter von der Stadt weg aber mit dem Fahrrad ist die gut erreichbar oder auch mit dem Bus. Der Campus der Uni ist direkt neben dem Krankenhaus und da gibt es auch einen Supermarkt.
Freizeit:
Die Stadt ist eine klassische englische Stadt mit vielem gutem Essen, Horsey Beach bietet sich an wenn man ein Auto hat oder ein Ausflug nach London oder nach Cambridge. Generell sind die Lebenskosten aber deutlich teurer in England.
Bewerbung
Zur Bewerbung:
Ich habe mich über die PGME Seite beworben und dann mit Annie Cook - die hat mir dann eine Mail geschrieben - alles weitere geklärt. Die war super hilfreich und hat immer innerhalb von einem Tag geantwortet. Man muss einmalig Administrationsgebühren zahlen.