PJ-Tertial Orthopädie in Krankenhaus Tabea (5/2024 bis 9/2024)

Station(en)
Endoprothetik, Sportorthopädie, Wirbelsäulenchirurgie, Fußchirurgie
Einsatzbereiche
OP, Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Erlangen
Kommentar
Krankenhaus:
Das Tabea liegt in Blankenese, was sehr weit im Westen von Hamburg ist, heißt die Anfahrt aus der Stadt dauert 40-60 min mit der S1 und Bus. Sehr kleines Haus, was nur Orthopädie und Dermatochirurgie anbietet. Es gibt keine Notaufnahme oder andere Stationen, wer danach sucht ist hier falsch. Sehr neues und modernes Haus mit insgesamt 3 Orthopädischen Stationen, an der Ausstattung, Einrichtung und der Dachterrasse im 3. Stock merkt man, dass nur sehr lukrative Fachrichtungen in dem Haus vorhanden sind. Ich fand die Vorteile eines kleinen Hauses sehr angenehm, nach den ersten 1-2 Wochen kennen einen von der Küchenchefin, Pflegern bis zu allen Chefärtzen jeder und der Umgang ist sehr respektvoll und persönlich. Man bekommt jeden Tag kostenlos Essen, der Chefkoch hat mal in einem 5 Sterne Hotel gearbeitet was man definitiv merkt, hab noch nie so gut in einem Krankenhaus gegessen, das war Restaurant-Qualität.
600€ Bezahlung, 1x/Monat verpflichtender Studientag am UKE, Kernarbeitszeiten 7-15 Uhr.

Abteilungen:

Endoprothetik:
Die Abteilung ist die größte innerhalb der Orthopädie und besteht aus 3 Chefärzten, 3 Oberärzten und ca. 8 Assistenten. Meine Rotation war 8 Wochen lang.
Der Alltag beginnt um 7 Uhr, wenn man im OP eingeteilt ist geht man relativ bald dorthin, da um ca. 7:30-45 Uhr Schitt ist. Ansonsten war als erstes PJler-aufgabe die Blutentnahmen auf Station. Das waren zwischen 10 und 20 Stück über die 3 Stationen verteilt sodass man in der Regel um zwischen 8 und 9 Uhr damit fertig war, Viggos waren nur wenige zu legen. Der Umgang mit der Pflege ist auch sehr nett und entspannt, man merkt, dass im Vergleich zu größeren Akutkrankenhäusern die Lage hier sehr entspannt ist. Danach konnte man entweder mit auf Visiste gehen, die war in der Orthopädie natürlich relativ simpel und stark wiederholend, weil die Patienten alle ähnliche Krankheitsbilder und OPs hatten. Man hat bei Verbandswechseln und der Dokumentation mitgeholfen, ich hatte in manchen Wochen auch eigene Zimmer oder habe alle Visiten auf einer Station übernommen. Danach ging es zurück ins Arztzimmer bei administrativen Aufgaben wie EPRD-Anträgen, Prothesenplanungen, Aufnahmen, Röntgenbilder öffnen o.ä. helfen.
In den ersten 1-2 Wochen war ich vermehrt auf Station, danach war ich fast jeden Tag im OP eingeteilt, teilweise auch den ganzen Tag, hier war man bei den Prothesen 2. Assistenz, gegen Ende hin und wieder auch mal 1.. Möglichkeiten der Mitarbeit hier sind etwas beschränkt, je länger ich da war, desto häufiger durfte ich selber zunähen. Kleinere Eingriffe wie Metallentfernungen, die über die Fußchirurgie liefen, wurden immer von den Assistenten gemacht, weil die sonst auch wenig eigene OPs bekommen. Die Assistenten hatten für mich verschiedene Vorträge vorbereitet, die dann im 1 zu 1 Teaching gehalten wurden. Im Arztzimmer war immer sehr lockere Stimmung und ich wurde als Teil des Teams behandelt. Am Ende hab ich ein Geschenkekorb zur Verabschiedung bekommen, das war eine sehr nette Geste.
Gegen 14/15 Uhr war dann meistens Feierabend.

Sportorthopädie:
Die kleinste Abteilung, besteht nur aus einem Chef und einem Oberarzt, meine Rotation hier waren 4 Wochen. Mittwochs und Freitags ist OP Tag, hier war ich bei den Arthroskopien immer 1. Assistenz und durfte die Drainage falls benötigt einlegen und die kleinen Löcher verschließen, bei den Kreuzbandplastiken war ich auch immer mit dabei, weil der Oberarzt eine Zeit im Urlaub ist war ich da auch 1. Assistenz und durfte ein paar Kreuzbänder selbstständig nähen und am Ende die Hautnaht machen. An den anderen Tagen war Sprechstunde, hier konnte man sehr viel lernen weil deutlich mehr Krankheitsbilder kamen als in der Sprechstunde Endoprothetik. Mir wurden alle Fragen beantwortet und ich hab aus der Zeit sehr viel mitgenommen.

Wirbelsäulenchirurgie:
Besteht aus 2 Chefs, 2 Oberärzten und 3 Assistenten, die alle schon sehr erfahren waren und dementsprechend viel Zeit für Teaching hatten. In meinen 4 Wochen Rotatin war ich auch entweder mit im OP, mit auf Visite oder in der Sprechstunde. Vor allem in der Sprechstunde und in den Mittagsbesprechungen hat man sehr viel Teaching bezüglich MRT-Diagnostik von Wirbelsäulenpathologien bekommen. Gegen Ende durfte ich im OP zunähen und im Eingriffsraum Spritzen an die Facettengelenke und Nervenwurzeln setzen. Extrem nettes Team, Hierachien quasi nicht vorhanden, noch nie so viele Witze und Lachen in jeglichen Besprechungen gehört.

Fazit:
Wer Lust auf Orthopädie hat und was lernen will ist hier sehr gut aufgehoben. Im Vergleich zu Kommilitonen würde ich sagen, habe ich relativ viel gearbeitet aber dafür auch viel Ertrag bekommen. Chillen und früher nach Hause gehen ist nicht so gut möglich, weil man der einzige PJler ist und das Fehlen dann schon auffällt. Wenn man aber mal früher gehen will oder einen Tag nicht kommt sind alle mega entspannt. Hab mich extrem wohl gefühlt und sehr viel gelernt, von daher kann ich das Tertial hier nur weiter empfehlen. 600€ Gehalt + freies sehr gutes Mittagessen ist auch ein ziemlich guter Deal.
Bewerbung
Ãœbers PJ-Portal
1 Platz für Orthopädie
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Braunülen legen
Patienten untersuchen
Röntgenbesprechung
Rehas anmelden
Punktionen
Mitoperieren
Blut abnehmen
Briefe schreiben
Eigene Patienten betreuen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
600

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
3
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.27