PJ-Tertial Anästhesiologie in Klinikum Kempten (3/2024 bis 6/2024)
Station(en)
OP, AOZ, Intensiv, Schmerzamb.
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Rahmenbedingungen:
- 400€ Gehalt, 10€ Kosten für das ApartmentWLAN, Essen gratis, aber leider nicht lecker, wie ich finde. Die Zimmer sind am anderen Ende von Kempten in St. Mang, man hat also einen Arbeitsweg von ca. 20 Minuten. Auto ist quasi notwendig, außer man ist sportlich, oder man fährt 40min mit dem Bus vor der Haustür. Parkplätze sowohl an Klinik und Appartements zu wenig vorhanden. Die Wohnungen haben einen Schreibtisch, Kleiderschrank und ein Bett, sowie ein Waschbecken. Gemeinschafts-Dusche im Flur. WC im Flur und in den Treppenhäusern. 2-3 WC für 3-6 Leute. Gemeinschaftsküche pro Stockwerk. Diese ist ggf benutzbar, wenn man vorher WG-life gewohnt war. Ausstattung insgesamt eher mau. Die Zimmer sind sehr klein. Wer bei rund um die Uhr Straßenlärm gut schlafen kann, und sich von einer zweispurigen Hauptstraße neben dem Zimmerfenster nicht stören lässt, sowie auf frische Luft verzichten kann, sollte sich hier trotzdem wohlfühlen.
- Arbeitsbeginn ist meistens 7:25 oder 7:10 im AOZ auf der Intensivstation 6.55 Uhr
- Ende war meistens um 16 Uhr, oft auch erst 16:30 Uhr. Früher gehen ist, wenn man was vor hat oder muss, nur auf der Intensivstation ein Problem. Sonst immer möglich. Fehlzeiten und Krankheitstage werden genau aufgeschrieben, hier macht die Sekretärin eine Liste.
PJ Unterricht 2-4x wöchentlich, dann macht man geplant Überstunden.
- Man rotiert alle 2 - 4 Wochen, die Rotationen sind: OP 2 Wo, ambulantes Operationszentrum (AOZ) 2 Wo, Intensiv 4 Wo, 1-2 Wo Schmerzdienst, max 1 Woche Notarztdienst, 6 Wochen Wahlmodul (ICU oder OP)
Das Tertial war sehr gut organisiert und wir hatten vom ersten Tag an einen festen Rotationsplan mit Wahlmöglichkeit. Die Stimmung ist super im OP, auf Intensiv eher nicht.
Mittagspause war meistens möglich, jedoch immer sehr zeitlich unterschiedlich. Die Ärzte haben eigentlich nie eine Mittagspause gemacht, zumindest nicht auf Intensivstation.
Man sollte hart im Nehmen sein, die Laune der Ärzte ist hier manchmal relativ schwankend. Wie überall halt, gibt es hier nette und aber auch Kollegen, die gestresst und damit unfreundlich zu PJlern sind, oder denken man ist dumm.
Intensiv ist wenig lehrreich und stressig, weil man einfach nix kann… Man macht oft körperliche Untersuchung und BKs, mehr ist möglich, wenn man sich sehr engagiert. Jedoch darf man schon Arterien und ZVKs legen und bekommt auch eine gute Anleitung. so ca. 1x wöchentlich darf man sowas machen.
Es wurde zwar tatsächlich mehrfach davon gesprochen, dass man mal einen Patienten oder ein Intensiv-Zimmer alleine mache soll, im Endeffekt hat aber dann doch der Arzt alles selbst gemacht und das mehr oder weniger mit den Pjlern besprochen.
Ein Probeexamen wurde im Rahmen von Patientenvorstellungen durchgeführt.
PJ Unterricht ist meistens wirklich gut.
Schmerzambulanz ist auch sehr cool, hier kann man richtig viel lernen. Das solltet ihr aufjedenfall machen.
Notarzt mitfahren ist auch empfehlenswert, da man, je nach Notarzt, auch einiges machen darf.
Im OP lernt man am meisten. Vom AA bis OA sind alle sehr gewillt dir etwas beizubringen. Hier darf man alles rund um Intubieren und Spinale, Regionale stechen usw. machen.
AOZ ist Skillmaschine- Narkose an Narkose, LAMA nach LAMA, und trotzdem wird dir noch einiges gezeigt und erklärt. Empfehlenswert!
Fazit: Trotz aller Kritik war das Tertial in Kempten in der Anästhesie super lehrreich! Ich würde es nur wieder dort machen, wenn die Wohnsituation nicht so schlecht wäre und der Teamspirit auf der Intensiv und vor allem unter den PJ-lern besser wäre. Schade, dass die PJler teilweise gegeneinander arbeiten. Freizeittechnisch spricht Kempten für sich, wenn man denn mal frei hat. Berge gibt es da mehr als genug für 1 Jahr PJ ;)