Viszeralchirurgie, Unfallchirurgie, Handchirurgie, Thoraxchirurgie, ZNA
Einsatzbereiche
Notaufnahme, OP, Station
Heimatuni
Bonn
Kommentar
Insgesamt kann ich, wenn man gerne einen Einblick in die unterschiedlichsten chirurgischen Bereiche bekommen möchte, das Helios Klinikum für das Chirurgie-Tertial empfehlen.
Man rotiert normalerweise für je 5 Wochen in die Ortho/Unfall und Viszeralchirugie und je 2 Wochen in die Thoraxchirurgie, Handchirurgie und Notaufnahme. Leider wurden uns aufgrund der in meinem Tertial zu wenigen Chirurgie PJler die Wochen in der Thoraxchirurgie, Handchirurgie und ZNA gekürzt sodass ich jeweils nur ca eine Woche in diesen Bereichen hatte. Das fand ich sehr schade, da gerade die Bereiche für mich persönlich am meisten zu bieten hatten (Team, Lerneffekt, viel selbst machen...)
Generelle Pluspunkte vom Haus:
- man hat relativ viel mit den anderen PJlern zu tun, geht gemeinsam Mittagessen und kann sich gegenseitig unterstützen
- gratis Mittagessen
- gratis Parken
- PJ-Raum als Aufenthaltsraum mit Kaffeemaschine wo man mit den anderen Pjlern zusammenkommen kann und Kaffee trinken kann
- man kann freiwillig (relativ gut bezahlte) Dienste machen, das hat für die anderen PJler dann auch den Vorteil, dass sie z.B. im OP ausgelöst werden und nicht länger arbeiten müssen
- pro Abteilung gibt es ein eigenes PJ-Telefon
- Teams der Ortho/ Unfall und Handchirurgie sind wirklich überragend und man ist super integriert
- in der Handchirurgie durfte man viel nähen und man wird als Pjler geschätzt, hier auch mit Abstand das netteste Team und die beste Zeit (wenn auch nur eine Woche bei mir)
- in der Thoraxchirurgie durfte man teilweise mitoperieren, es wird einem was zugetraut, das war auch super, auch sehr zu empfehlen
- in der ZNA darf man eigenständig Patienten aufnehmen und untersuchen, Bildgebung in Absprache anordnen, weiteres Procedere planen, Wundenversorgung und kleben/ nähen, großer Lerneffekt und die Ärztin ist sehr nett und will einem was beibringen
- wenn die Fortbildungen mal stattfanden, waren sie super va Radiologie und Ortho/ Unfall
Generelle Minuspunkte:
- Fortbildungen fallen oft aus
- ins ärztliche Team wird man i.d.R. kaum inkludiert, als Pjler ist man im Helios eher separiert und anonym
- man wird andauernd wegen fachfremden BEs (zB Urologie, Innere) angerufen, wofür eigentlich andere Pjler zuständig sind, lehnt man diese ab weil man in seiner Abteilung anderweitig zu tun hat/ gerade in den OP gerufen wurde, wird man in einem Ton von der Pflege angemotzt der teilweise wirklich nicht mehr normal ist
- bei der Pflege leider nur wenige nette und hilfsbereite Menschen kennengelernt (kannte ich von den anderen Krankenhäusern gar nicht, dort waren Ärzte, Studenten und Pflege ein Team)
- wenn im Tertial zu wenig Pjler sind, werden die Wahlwochen (TCH, HCH, ZNA) teilweise gestrichen und man verbringt mehr Zeit in der Viszeralchirurgie und Ortho/ Unfall
- sehr unfreundliches Team in der Viszeralchirurgie, obwohl man über einen Monat dort ist wird sich der Namen des Pjlers nicht gemerkt
- im Viszeralchirurgie OP wurde nichts erklärt, selbst Nachfragen blieben meist unbeantwortet (Schweigen oder so tun als würde es überhört werden) oder kommentiert mit ,,googlen Sie das doch''
- trotz häufiger Nachfragen wurde ich in der Viszeralchirurgie in den 6-7 Wochen nur einmal mit in die Ambulanz genommen
- trotz häufiger Nachfragen durfte man in der Viszeralchirurgie nie mitoperieren und nur sehr selten nähen (in den ganzen 6-7 Wochen vielleicht 3 Mal) -> kannte ich von dem anderen Krankenhaus in dem ich war auch gar nicht, dort durfte ich mehrfach am Tag nähen und auch in der Handchirurgie im Helios darf man bei mehreren OPs am Tag nähen
- die Viszeralchirurgie hat leider keine Fortbildungen gemacht in der Zeit als ich da war
- Papiermarken für Mittagessen, verliert man diese hat man Pech und muss in der Regel sein Mittagessen selbst zahlen/ hat Glück und die Personalabteilung gibt eine neue Marke für den Tag raus