Viszeralchirurige:
ich war positiv überrascht, vor allem von der Viszeralchirurgie. Die OPs waren total interessant, die Stationsärzt:innen zum größten Teil super nett! Man wird im OP manchmal angepflaumt, aber wenn man das nicht zu persönlich nimmt, ist eigentlich alles gut. Ich habe bei blöden Kommentaren auch gerne mal Konter gegeben und hatte das Gefühl, dass man dadurch als PJler ein bisschen mehr respektiert wird.
Die Stimmung im OP war aber in 90% der Fälle eh total entspannt, es wurde gewitzelt und Musik gehört und ich durfte auch mehr assistieren als nur Leberhaken halten und eigentlich immer zunähen.
Auf Station ist man vor allem in der VCH viel mit Blutentnahmen beschäftigt, ich konnte aber aber auch Ports anstechen, teilweise am Bett nähen, ....
Insgesamt hat es mir wirklich gut gefallen, sodass ich sogar überlegt habe, dort anzufangen (obwohl ich nie Chirurgie machen wollte).
Teaching gibt es in der VCH überhaupt nicht, der Lehrbeauftragte (Datta), sagt zwar am Anfang, dass es ganz viel geben soll, aber es hat gar nichts statt gefunden.
Als wir das nach ein paar Wochen nochmal angesprochen haben, hat er dann manchmal nach der Frühbesprechung "Seminare" (10min über ein Thema reden) gehalten.
Wenn man im OP ist, bleibt man teilweise schon sehr lange dort, auch gerne mal bis nach 6, dafür kann man am nächsten Tag einfach früher verschwinden, das interessiert dann niemanden.
Unfallchirurgie:
mega chillige Stimmung auf der Station, jeden Tag Mittagessen. Die OPs waren auch ganz cool, aber man ist eigentlich nur zum haken halten da und darf auch nicht zunähen. Weil wir so viele Leute waren, bin ich irgendwann dazu gewechselt, Nachtdienste/Spätdienst in der Notaufnahme zu machen. Da kommt man um 4 und bleibt so bis 12-1 (bzw. so lange man will, man kann auch früher gehen). Das war für mich voll die coole Option, da kommen Schockräume rein, man betreut eigene Patienten, näht viel und kann etwas selbstständiger arbeiten.
Kardiochirurgie:
ich war erst für einige Wochen auf der Intensivstation, die Stimmung da ist cool und nett, aber man kann abgesehen von Blutentnahmen und -kulturen etc. nicht wirklich viel machen, weil da total viele kritische Patient:innen liegen. Ich war als allererste PJ-Station da und war anfangs schon ein bisschen überfordert.
Danach war ich auf der Station, da wird man auch als Assistenz im OP eingeteilt und kann bei ganz coolen OPs assistieren.
Außerdem kann man in der Herzchirurgie Wochenende-Blutentnhame-Dienste machen (Sa+So von ca. 9 für 2-3Std). Für jeden Tag, den man am Wochenende kommt, bekommt man einen zusätzlichen freien Tag. Das war richtig nice und man kann sich total viel Urlaub dadurch 'ansammeln'.