Ich kann die St. Anna Virngrund Klinik nur empfehlen!
Ich habe mich nicht nur wertgeschätzt gefühlt, sondern als wertvoller Teil des Teams. Es hat sich angefühlt, als würde man jeden Tag mit Freunden Zeit verbringen, anstatt zur Arbeit zu gehen. Auch mit den Oberärzten entwickelte sich schnell ein freundschaftliches Verhältnis. Nicht nur innerhalb der Inneren Medizin, sondern auch mit den Kollegen der anderen Fachdisziplinen baute man zügig einen guten Draht auf. Jeder begegnete einem mit absoluter Offenheit und wollte etwas beibringen.
Besonders wertvoll fand ich die Tatsache, dass viele Kollegen (aus jedem Beruf) aus anderen Ländern kamen. Dadurch konnte man nicht nur extrem viele Eindrücke in andere Kulturen sowie Sprachen gewinnen, sondern auch in Therapien von Krankheitsbildern, die es in Europa kaum gibt, wie exotische Infektionen, giftige Tierbisse, Schusswunden etc. Hier nochmal besonderen anonymen Dank an meinen kolumbianischen Mentor und Amigo! ;)
Trotz des guten Klimas durfte man extrem viel eigenständig machen und dabei sehr viel klinisch und praktisch lernen. Das Ziel, praxisnahe Erfahrungen und Skills an einem kleineren Krankenhaus zu sammeln, wurde zu 100 % erfüllt. Ich habe den Eindruck, dass mein Innere-Tertial besser und lehrreicher war als das der PJ-Kollegen an der Uniklinik.
Was man wissen muss, ist, dass in kleineren Krankenhäusern – auch durch die Multinationalität – der Umgang mit Studenten nicht so strukturiert bzw. "akademisch" ist, wie man es von der Uni gewöhnt ist. Ich empfand dies eher als Vorteil: Wenn man Interesse zeigt, wird das extrem belohnt. Ich hatte die Freiheit, jeden Tag zu entscheiden, ob ich auf Station bleiben, in die Ambulanz gehen oder doch in die Endoskopie/ERCP schauen wollte. Wenn etwas Spannendes anstand, wurde man angerufen und dazugeholt – echt top!
Trotz des ländlichen Settings hatte man auch seltene und interessante internistische Fälle wie Nebennierenadenome oder ein IPMN, das sich als schmerzloser Ikterus mit Verdacht auf Malignität präsentierte.
Wichtig:
Essen hat ca. 4 € gekostet und war super. Hauptgang, Salat und Nachtisch waren inbegriffen.
Wohnen: ca. 200 €, direkt hinter der Klinik. Die Unterkunft hatte 70er-Jahre-Flair, keine eigene Küche, aber alles funktionierte. Waschraum und Trockenraum waren im Keller.
Kleidung wurde gestellt.
Ein PJ-Telefon stand zur Verfügung.
Ich bin mit meiner Wahl rundum zufrieden gewesen und würde jederzeit wieder dorthin gehen. Nicht nur die Vorteile hat man kennengelernt, sondern auch die Schwierigkeiten und den finanziellen Druck, der momentan auf kommunalen Krankenhäusern lastet. Einerseits schwierig, doch gleichzeitig aus gesundheitsökonomischer Sicht sehr interessant.
Bewerbung
Über das extrem nette und ständig hilfsbereite Sekretariat unkompliziert und schnell!