Einsatz perioperativ, Intensivstation I2, NEF und Rettungsstelle
Einsatzbereiche
Station, OP, Notaufnahme
Heimatuni
Wien (Oesterreich)
Kommentar
Ich habe mein halbes Wahltertial (8 Wochen) an der Abteilung für Anästhesiologie in Schwerin absolviert. Hier war ich in verschiedenen Operationssälen (6 Wochen) und auf der Intensivstation (2 Wochen) eingesetzt. Ebenso hatte ich die Möglichkeit auf dem NEF der Klinik mitzufahren und dort auch in der Rettungsstelle mitzuarbeiten.
Mein PJ-Tertial in der Anästhesie in Schwerin war eine sehr lehrreiche Erfahrung und ich kann dies jedem Anästhesieinteressierten nur ans Herz legen . Von Beginn an wurde ich herzlich ins Team integriert und erhielt eine kurze, aber strukturierte Einführung. Vom Ablauf her wurde man täglich mit den anderen PJler in der Morgenbesprechung auf die verschiedenen Ops aufgeteilt.
Dabei durfte man schnell semieigenständig unter Aufsicht arbeiten , was meinen Lernprozess enorm gefördert hat. Bereits nach kurzer Zeit konnte ich somit eigenständig Patienten untersuchen, Zugänge legen, Medikamente geben, präoxygenieren, beatmen sowie intubieren und die Beatmung einstellen sowie regulieren. Dies hat mir dann gegen Ende dann eine gewisse Sicherheit im Umgang mit den wichtigsten Fähigkeiten gegeben. Ich habe mich dabei fast immer sehr gut betreut gefühlt, dabei schwankte natürlich das Maß der Selbständigkeit und des Lernerfolges mit den Anästhesisten bei denen man eingeteilt war.
Im weiteren Verlauf durfte ich auch unter Anleitung anspruchsvollere Aufgaben übernehmen, wie z.B. das ultraschallgestütze Legen von zentralvenösen Kathetern, die Anlage einer invasiven Blutdruckmessung oder auch das Stechen eines axillären Plexusblockes.
Das gesamte Team – sowohl Ärzte als auch Pflegekräfte/ATAs – war immer hilfsbereit, geduldig und bereit, Fragen zu beantworten oder bei Unsicherheiten zu unterstützen. Es herrschte eine angenehme Lernatmosphäre, in der ich mich stets gefördert, aber nie überfordert gefühlt habe. Hervorheben möchte ich hier Dr. Moikow, der auch der Studentenbeauftragte der Anästhesie ist, der sich extra Zeit genommen hat Lernziele zu formulieren und auch einen befähigt hat diese auch in den 8 Wochen zu erreichen. Durch seine unaufgeregte und ruhige Art hab ich mich bei erstmaliger Durchführung von sehr anspruchsvollen praktischen Tätigkeiten sehr gut angeleitet gefühlt.
Mein einziges Bedauern ist, dass das Tertial nicht länger gedauert hat um die genannten praktischen Skills in förderlicher Lernatmosphäre weiter zu vertiefen . Ich hätte wirklich gerne noch mehr Zeit gehabt! Insgesamt war dieses Tertial eine großartige Erfahrung, die ich jedem weiterempfehlen kann, der sich für Anästhesie und Intensivmedizin interessiert oder praktische Fertigkeiten in diesem Umfeld erlernen möchte. Hervorzuheben ist auch hier die Größe des Krankenhauses und somit auch die fachliche Breite. Als größtes Krankenhaus in Mecklenburg-Vorpommern mit ca. 1500 Betten, ohne dabei klassisches Universitätsklinikum zu sein, ist man als PJler mehr als eine Zahl und wird auch so behandelt. Für die Größe der Klink gibt es wirklich im Verhältnis wenige PJler und das fällt für die eigene Tätigkeit wirklich positiv aus. Mit etwas Eigeninitiative wird man hier befähigt wirklich sehr viel praktisches Knowhow mitzunehmen und ich für mich würde mich wieder für ein PJ Tertial in dieser Klinik entscheiden. Noch dazu war Schwerin mit seiner schönen Altstadt und den vielen Seen wirklich ein lebenswerter Ort. Man ist von hier aus auch schnell in Hamburg, Wismar, Rostock oder Lübeck.
Noch organisatorisch:
Ich hatte das Glück im Wasserturm auf dem Klinikgelände unterzukommen. Dies war wirklich in Ordnung, lediglich das Fehlen einer eigenen Küche oder Kochmöglichkeit möchte ich hier erwähnen. Die Kosten für das Zimmer beliefen sich auf 119 pro Monat. Darin sind alle Kosten enthalten inklusive Internet. Es besteht ebenfalls die Möglichkeit einen Dienstausweis mit kostenlosem Nahverkehrsticket als Klinik Mitarbeiter zu bekommen, hier musste ich nur hartnäckig nachhaken! Und alle 2 Wochen hat man Anspruch auf einen Studientag, den man frei selber einteilen und nehmen kann.
Bewerbung
Als Wiener Student: 1 Jahr vorher via Email an das Sekretariat des PJ-Beauftragten, ebenso 1 Jahr vorher Bewerbung um Wasserturmzimmer bei Frau Gowin (nur 5 Zimmer), ansonsten ohne Zimmer Bewerbung auch sicherlich kurzfristiger möglich, sonst für deutsche Studenten meines Wissens über das PJ-Portal