PJ-Tertial Gynäkologie in Universitaetsklinikum Hamburg-Eppendorf (7/2024 bis 10/2024)

Station(en)
Gyn und Geburtshilfe
Einsatzbereiche
Notaufnahme, OP, Diagnostik, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Hamburg
Kommentar
Das Tertial in der Gynäkologie war mein letztes und auch das beste würde ich sagen. Am UKE sind die Gynäkologie und Geburtshilfe zwei komplett getrennte Kliniken, was super ist, weil ich von anderen Freunden oft hörte, dass man nicht so viel von der Gyn mitbekommt, sondern zB viel im Kreißsaal bei den Sectiones oder so helfen muss. Man ist fast immer zu zweit als PJ in der jeweiligen Abteilung und hat dann 8 Wochen Gyn und 8 Wochen Geburtshilfe. Beide Abteilungen haben ein Skript entwickelt für PJs mit Lernzielen zur Orientierung.
Unterricht ist 1x/Woche, funktioniert in der Realität aber leider nicht so gut.

Zur Gynäkologie:
Frühbesprechung um 07:30 Uhr, anschließend ging man mit auf Station und konnte schauen, wohin man am besten hingeht oder worauf man Lust hat. Man kann sich, weil man zu zweit ist super absprechen, damit man auf jeden Fall machen kann, was man möchte. Übergabe ist 15:30 Uhr, oft durften wir schon vorher gehen.
Ich zähl einmal die ganzen Bereiche unten auf:

Station 4H:
Das ist die gynäkologische Station und quasi wie eine gemischt onkologisch-chirurgische Station. Hier landen alle Patientinnen, die gerade operiert worden sind . Es sind aber auch sehr viele Patientinnen im metastasierten Setting mit fehlender Symptomkontrolle da, Infektionen, Fieber unter Chemotherapie und auch palliative Patientinnen. Auch vorkommend sind EUGs oder Hyperemesis gravidarum und ab und zu urogynäkologische Fälle, aber auch Patient:innen zu geschlechtsangleichenden Eingriffen. Man hat hier also ein sehr breites Spektrum an Erkrankungen und kann mega viel lernen, wenn man an gynäkologischer Onkologie interessiert ist! Die Visiten sind nicht typisch chirurgisch auf schnell, sondern eher internistisch und meistens in Begleitung einer Oberärztin oder eines Oberarztes. Jeden Donnerstag ist Visite durch die Chefärztin. Montags gibt es immer eine Palliativkomplexbehandlung Besprechung, an der ihr auch teilnehmen könnt, meistens meldet man die Patientinnen auch dafür an.
Theoretisch gibt es eine Stationssekretärin, die auch die Blutentnahmen macht, aber oft werdet ihr um Hilfe gebeten. Es sind dann auch meist nicht so viele und ihr teilt die euch dann mit ihr und den anderen. Klar gab' s auch Tage, an denen es mal mehr waren, aber im Leben nicht so viele wie in der Inneren.
Weitere Aufgaben, wenn man auf Station war: Braunülen legen, Sonographie (viel. Nierensono), Gynäkologische Abschlussuntersuchungen, Wundversorgung, Assistenz bei Pleura oder Aszitespunktion oder selbst machen und viel mehr. Langweilig wird es da auf jeden Fall nicht! Zeitlich schwierig, aber ihr dürft auch eigene Patientinnen betreuen und vorstellen.

OP:
Wer Bock hat auf OP, hat hier eine gute Zeit. Bei den Debulkings wird immer zu dritt operiert, das heißt hier werdet ihr gebraucht, d.h. oft am Dienstag oder Mittwoch müssen beide PJs in den OP. Man kann sich aber auch da gut absprechen, zB wenn Famulanten da sind und manchmal sind auch Assis dann mit im OP.
Operiert auch auf jeden Fall mit Prof. Schmalfeldt! Sie bringt Studierenden mega gerne was bei und sie kann einfach richtig gut operieren. Wenn gerade also nicht viel Stress ist erklärt sie auch ganz genau wie sie präpariert und wo welche Leitstrukturen sind usw. Das hat immer echt viel Spaß gemacht, aber es sind auch lange OPs. Es wird einem oft dann, wenn es später wird gesagt, dass man gehen könne, aber ich bin dann meistens geblieben, weil man dann zunähen durfte.
Es lohnt sich aber auch sehr in den Mamma OP zu gehen! Da wird man nicht "gebraucht", aber gerne gesehen, deswegen einfach im Brustzentrum nachfragen oder in den Saal gehen.
Zusätzlich gibt's auch einen ambulanten OP, wo man immer erste Assistenz sein kann, meistens bei Laparoskopien. Das heißt im OP dann Kamera führen, zunähen dürfen und manchmal auch gut mehr, je nachdem wer operiert.

Brustzentrum/Tagesklinik:
Guckt Euch das zumindest jeweils einen Tag oder zwei an! Ist interessant und hier kann man nochmal viel lernen. Ich wurde aber öfter im OP oder woanders gebraucht, also war das eher schwierig. In die Sprechstunde für familiären Brust- und Eierstockkrebs hab ich es leider nicht geschafft.

Poliklinik/Notaufnahme/Sprechstunden:
Auch sehr zu empfehlen! Man muss sich an jemanden dranhängen, mit dem oder der man gut vibet und dann darf man auch viel machen, selbst untersuchen usw. Es macht viel Spaß!

Jeden Mittwoch und Freitag ist morgens direkt Tumorkonferenz. Hier ist es auch gewünscht, dass ihr selbst mal Patientinnen vorstellt, es kommt auf jeden Fall gut an. Und es bringt einem auch mega viel, sich etwas mehr mit den Fällen zu beschäftigen!

Zur Geburtshilfe:
Meine Mit PJs hatten mich schon gewarnt, dass es da nicht so geil ist wie in der Gyn…
Stimmt leider, aber war für mich auch dann okay, weil ich in der Gyn die beste Zeit hatte.
Es interessiert sich nicht wirklich jemand für einen, aber dafür kann man auch viel Freizeit schieben.

Pränatalstation:
Hier geht leider gar nichts. Alle sind mega nett und die Erkrankungen an sich sind auch interessant, aber es passiert meistens nichts, weil fast alle nur zur Observatio da sind. Aber es ist auch ganz schön, um einfach etwas zu chillen und früher gehen zu können.
Man kann hier Leuten beim Dopplern zuschauen und manchmal auch selbst sonografieren, das ist aber eher die Ausnahme (was ich nicht ganz verstehe, weil es da wirklich keinen Zeitdruck gab, lol).

Ambulanz:
War ich nur einmal und genau dann als ich da war, war der OA, der lasern kann, im Urlaub- Schade. Geburtsanmeldungen kannte ich schon aus der Famu, also war ich da eher nichts.

Wochenbett:
War ich nie, weil auf der Pränatal auch Familienzimmer sind.

Kreißsaal:
Kann man im Frühdienst knicken. Es sind einfach sooooo viele Hebammen da+ Hebammenstudierende + im Semester Blockstudierende+ ihr.
Ich kann sehr empfehlen, Nachtdienste zu machen (ja ich weiß is bissi pain, aber bringt mehr). Dann kann man auch in der Kreißsaalambulanz mithelfen, mal selbst einen Ballon einlegen oder untersuchen und Sono machen. Die Ärzt:innen mit denen ich dann nachts da war, waren auch einfach mega lieb und cool, das hat wirklich Spaß gemacht.

Fazit:
Bestes Tertial von allen! Würde es aber wieder nur als letztes machen, weil ich gemerkt hatte, dass ich schon einen großen Vorteil hatte. Dadurch dass man nun schon internistisch und chirurgisch arbeiten konnte, konnte man (zumindest ist das meine Wahrnehmung) schon auch mehr machen manchmal als die PJs im ersten Tertial.
Wenn man sich in die Geburtshilfe reinkniet, wird’s bestimmt auch noch besser, aber am Ende vom PJ ist auch einfach Ende :D Würde für die Gyn da immer wieder hingehen!!!



Bewerbung
PJ Portal
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Prüfungsvorbereitung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Patienten aufnehmen
Notaufnahme
Braunülen legen
Rehas anmelden
Blut abnehmen
Punktionen
Briefe schreiben
Mitoperieren
Patienten untersuchen
Eigene Patienten betreuen
Chirurgische Wundversorgung
Poliklinik
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
4
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.27