Man ist mit 2 anderen KPJlern auf der Station 21D und macht hauptsächlich Stationsarbeit.
Zuallererst möchte ich den vorherigen Bewertungen widersprechen und die Zusammenarbeit mit dem Stationsarzt positiv hervorheben, das war mit Abstand der beste Aspekt des Tertials. Er hat stets für gute Stimmung gesorgt, sich immer Zeit für uns genommen, regelmäßig kleine teachings für uns gemacht und ist uns respektvoll und auf Augenhöhe begegnet. Wir haben uns über die Zusammenarbeit immer gefreut.
Von chirurgischer Seite war es leider nicht so gut. Die OP Kapazität ist aufgrund von Pflegemangel zurzeit (2024) auf 50% beschränkt und daran wird sich in naher Zukunft auch nichts ändern. Dadurch gibt es für Studenten die chirurgische Fertigkeiten erlernen und üben wollen eher weniger Angebot. Uns wurde am Einführungstag gesagt dass wir uns mit den Assistenzärzten um die Plätze am OP Tisch "streiten" müssen.
Ein großer Negativpunkt war die Kommunikation auf der Station. Die Station ist in 3 Gruppen geteilt wobei keine der Gruppen wirklich mit den KPJlern kommuniziert. Man ist nicht wirklich im Team integriert wobei es nicht wirklich ein "Team" gibt, die verschiedenen Berufsgruppen arbeiten relativ autonom. Zusammengehalten wird alles durch den Stationsarzt der sich um eine interdisziplinäre Zusammenarbeit bemüht, sowie eine äußerst engagierte und sorgfältige junge Dame welche die Administration erledigt.
Positiv anzumerken ist dass man meistens pünktlich gehen kann.
Es gab eine Person auf der Station die immer wieder durch unfreundliches Verhalten aufgefallen ist und für einige ungute Situationen gesorgt hat, dafür gab es am Esstisch immerhin etwas zu reden!
Bezüglich Lehre kann man sagen dass es hier keine systematische Lehre von Seiten der Chirurgie gibt. Die Oberärzte und Fachärzte nehmen sich keine Zeit dafür den Studenten etwas beizubringen. Unter den Assistenzärzten gab es ein paar die positiv aufgefallen sind.
In den 16 Wochen gab es immer wieder Präsentation welche die KPJ Studenten der Allgemeinchirurgie unter sich gehalten haben und vereinzelt Seminare von Seiten der Ärzte die aber leider oft nicht stattgefunden haben.
Insgesamt ging es mir während des Tertials recht gut weil ich außerdem einen sehr bemühten Mentor hatte, ich kann es aber nicht mit gutem Gewissen empfehlen, vor allem wenn man chirurgisch interessiert ist. Es gibt aber durchaus tolle Menschen auf der Station, und es kann sich ja immer etwas ändern!
