Ich war hauptsächlich auf der Nephrologie (B35) und der Onkologie (D10). Außerdem war ich leider auch auf der Intensivstation und der ZNA. Ich hatte ein schlechtes Tertial, aber das mag an mir liegen, da ich aus der Türkei komme und dementsprechend aussehe. Hier ein paar Kritikpunkte:
- Im Krankenhaus gibt es das Früh-/Spät-/Nachtsystem und somit ein ständiges Kommen und Gehen auf den Stationen. Dadurch muss man unter der Woche meistens mit verschiedenen Assistenten arbeiten. Das macht es schwer, sich in das Team zu integrieren. Außerdem gibt es viele Berufsanfänger, die noch unerfahren sind und nicht gerne delegieren. Man muss aber auch sagen, dass die Erfahrenen oft auch nur ihr "Ding" machen und wenig Interesse an der Lehre haben. Wie gesagt, vielleicht liegt es wirklich an mir. Ich wurde mehrmals von Assistenten gefragt, ob ich in Deutschland studiert habe, und wenn ja, in welchen Studienabschnitten. Also, vielleicht ist es für die ausländischen Studierenden wichtig zu wissen, dass die Leute dort eher andere Standards gewohnt sind. Die meisten sind sowieso im "Bauer sucht Frau"-Modus, wenn sie nicht schon eine passende Kandidatin gefunden haben. Ich weiß nicht, ob es jetzt noch nötig ist, hinzuzufügen, dass ich einige frauenfeindliche Kommentare von Oberärzten der ZNA bekommen habe, aber sei es drum.
- Ich habe auch an den täglichen Lehrseminaren teilgenommen. Die sind einfach nicht gut. Ich schätze die Mühe (vor allem von Frau Ullrich, die das Ganze für die PJler koordiniert), aber es werden teilweise falsche/veraltete Informationen in einer sehr orthodoxen Art und Weise vermittelt.
- Man muss auch sagen, dass das Krankenhausgebäude sehr alt ist. Es gibt kaum 2-Bett-Zimmer, die meisten haben 4 Betten. Ich hätte nie gedacht, dass mich das stören würde, aber die Atmosphäre beeinflusst sowohl die Patienten als auch das Personal.
Es gibt natürlich auch ein paar gute Leute, die das Ganze etwas erträglicher machen und ich habe natürlich auch einiges mitnehmen können. Außerdem hat man wirklich viel Freizeit und die Blutentnahmen werden meistens vom Fachpersonal übernommen. Wenn jemand nicht für die Innere Medizin brennt, kann ich das SKK sogar empfehlen, ansonsten gibt es wirklich genug Krankenhäuser, wo man viel mehr lernen kann und dabei in Ruhe gelassen wird.
