Allgemeinchirurgie, Gefäßchirugie, Unfallchirurgie, operative ITS
Einsatzbereiche
Diagnostik, OP, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Mein Sommer-Tertial in Wilhelmshaven war eine sehr schöne Erfahrung. Ich hatte etwas Angst vor Chirurgie, aber das war vollkommen unbegründet. Ich bin auf allen drei chirurgischen Stationen gewesen und auf eigenen Wunsch zwei Wochen auf der operativen Intensivstation. Die Organisation hier war super und man konnte sehr flexibel rotieren. Außerdem konnte ich ganz unkompliziert einen Tag mit der Anästhesie bei der Elektrokrampftherapie mitlaufen und dort Masken-Beatmung etc üben.
Allgemein Chirurgie: Nettes Team, das mich nur wenn Not war oder ich mich aus Interesse gemeldet habe mit in den OP genommen hat. Ich habe am Anfang klar gesagt, dass ich nicht unbedingt in den OP muss und das war vollkommen in Ordnung. Hier kann man whipple-OPs, Hernien, Galle, Appendektomie, Pankreaschirurgie, kleine Eingriffe wie Capd Katheter und Rektumexstirpationen etc sehen. Hier bestand meine Aufgabe großenteils aus morgendlichen Blutentnahmen, Viggos und Drainagen ziehen. Außerdem war ich bei der Aufklärung und Aufnahme der Patienten zur OP dabei. Ich wurde auch wenn möglich immer mit in die Notaufnahme genommen, wenn es einen ach Fall gab. Meistens hier Appendizitis-Verdacht, Abszesse, Hernien oder Dekubiti.
Mittagessen war ich meistens mit den anderen PJlern. Praktisch war, dass jeder ein Telefon hatte und man so von den Ärzten und den anderen PJlern zu interessanten Sachen etc dazu geholt werden konnte.
Danach kam die Thorax-Herz-Gefäßchirurgie. Die Abteilung hat mich sehr positiv überrascht. Sie teilt sich eine Station mit der ach, sodass ich die Pflege etc schon kannte. Das Team ist hier etwas kleiner, aber sehr motiviert einem etwas beizubringen, selbst wenn der spätere Berufswunsch nicht chirurgisch ist. Ich habe in dieser Abteilung am meisten gearbeitet, aber auch am meisten gelernt. Meine Aufgaben waren hier ABI-Messen, Blutentnahmen, Viggos, Hilfe bei Verbandswecheln und Wundversorgung (was aber hauptamtlich durch das Wundmanagement, die auch sehr nett sind abgedeckt wird), sowie Assistenz bei den Aufnahmen (incl Kompressionssono etc) und in der NotAufnahme . Hier war ich außerdem oft mit im OP. Wegen zeitweiser Urlaubswelle etc habe ich öfter als erste Assistenz mit dem Chef operiert. Ich hatte keinerlei chirurgische VorErfahrung und mir wurde sowohl von OTAs als auch von allen Ärzten immer wieder geduldig erklärt was ich tun soll und wie man welches Instrument hält. Ich hatte auch die Möglichkeit im OP zu nähen. Bei mehr Eigeninitiative hätte ich hier auch noch mehr assistieren und selbständig machen können. Zum Beispiel allein einen Port legen. Danach war ich zwei Wochen auf der operativen ITS, die ein sehr nettes Team hat. Hier habe ich Verlegungsbriefe geschrieben, arterielle Zugänge und Sono üben können. Die Oberärzte haben hier auch gerne erklärt und ausgefragt.
Am Ende war ich noch in der Unfall Chirurgie, von der ich aber wegen frühen PJ Ende und einer Woche Krankheit wenig mit genommen haben. Hier gab es sehr viele Assistenten und damit eher wenig Möglichkeit im OP auch a den Tisch zu kommen. Zuschauen war kein Problem. In der Visite werden verbände gewechselt und die Reha besprochen. Wenn es dort Patienten gab, war ich hier auch in der Notaufnahme willkommen, wo im Gegensatz zu den anderen chirurgischen Abteilungen immer regular ein Arzt eingeteilt ist. Hier durfte ich auch nähen. Insgesamt gab es für mich in der UCH eher wenig zu tun. Dadurch konnte ich aber auch oft früher gehen.
Briefe schreiben musste ich in allen Abteilungen sehr selten. (Insgesamt vielleicht 3-4 mal) Etwas nervig, war dass das Klinikum nur bedingt digitalisiert war und man noch sehr viel umständlich auf Papier regeln musste.
Es gab sehr viele Unterrichts-Angebote (Innere, Chirurgie, Apotheke), zu denen ich eigentlich immer gehen konnte.
Das zweckmäßig eingerichtete Wohnheim wird nur durch eine riesige Baugrube vom Klinikum getrennt. Ich habe in einer zweier WG mit gemeinsamen Bad und Küche (kein Ofen, sonst in Ordnung ausgestattet) gewohnt mit wlan gestellt vom Klinikum. Mein Zimmer hatte eine Terrasse, was sehr schön war. Direkt neben dem Klinikum befindet sich der Stadtpark. Hier war ich oft nach der Arbeit unterwegs.
Mit Fahrrad braucht man ca 30 Minuten bis ans Meer und im Sommer ist fast jedes Wochenende ein Event von Street Art Festival bis Stadtfest in der Stadt oder Umgebung. Wenn jemand unter den PJlern ein Auto hat, bieten sich auch Ausflüge nach Jever, Groningen oder die Inseln an. Insgesamt hat mir das Tertial super gefallen. Die Rahmenbedingungen für das PJ stimmen und auch als Chirurgie Neuling/Unbegeisterter habe ich einiges mitgenommen.
1 mal im Monat ist ein Pflichtstudientag in Hamburg. Nimmt man den nicht wahr gibt es einen Fehltag. Ich hoffe, dass sich das noch ändert. Zb mit online Angebot etc.