PJ-Tertial Chirurgie in St. Martini Krankenhaus (6/2024 bis 10/2024)

Station(en)
Allgemeinchirurgie, Unfallchirurgie, ZNA, Fremdrotation NEF und internistische ZNA
Einsatzbereiche
OP, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Diagnostik
Heimatuni
Goettingen
Kommentar
Pro: nette Kollegen, sehr nettes pflegerisches und OP- und ZNA- Team, flache Hierarchien, super Team der Unfallchirurgie, sehr engagierter OA Hubertus Hoffroge, der sehr viele Fortbildungen macht und generell super viel erklärt, aber auch der Chef der Unfallchirurgie und Herr Elewa erklären viel/ lassen einen im OP viel machen, wenn man das möchte, und der unfallchirurgische Assistenzarzt Florian ist super kompetent erklärt großartig/ macht super Teaching, auch Fr. Freytag in der ZNA ist super und erklärt viel, lässt einen viel machen, man kann oft in die Sprechstunden, wenn man das möchte, in die ZNA und generell darf man sich die Rotationen selber einteilen. In der ZNA kann man viel Untersuchungen und Anamnesen üben, sowie Nähen und Verbände machen und Bildgebungen.
Man kann zudem sehr viele Fremdrotationen machen z.B. NEF, Intensiv, Anästhesie und Innere, da sind alle wirklich super entspannt und auch wirklich sehr, sehr fair was Fehltage und Krankheitstage betrifft, außerdem kann man sehr häufig eher gehen.
Es gibt zusätzlich zu den häufigen unfallchirurgischen Fortbildungen auch relativ regelmäßig allgemeinchirurgische und sehr gute internistische Fobis.
Es gibt verhältnismäßig sehr viel Geld (wenn man alleine fährt ca. 800 Euro), das Essensgeld kann leider nicht zusätzlich ausgezahlt werden.

Contra: sehr, sehr altes und kleines Haus (ich war da bevor der Neubau fertig wurde, vielleicht ist es jetzt anders), keine Lüftung bzw. generell Fenster im Arztzimmer, schlechtes, altes Equipment, z.b. das Sono der ZNA, 90% der Steckdosen funktionieren nicht, alles wirkt sehr oll, es ist sehr viel noch analog wie z.b. die Kurve, sodass man der Dokumentation andauern hinterherrennen muss.

Allgemeinchirurgie: Wir haben auf der allgemeinchirurgischen Station angefangen, zu der Zeit war da kein einziger Assistenzarzt, sodass wir sofort alle Briefe schrieben sollten, also auch ohne, dass uns die OÄ da mal irgendwas erklärt hätten, es gab generell keine Einarbeitung, die restliche Stationsarbeit und auch alles wo man was bei lernen könnte wie Visiten und Sonographien werden nur von den OÄ durchgeführt (also man geht natürlich mit aber man macht halt nichts selber), sodass man nichts lernt, die OÄ assistieren sich auch gegenseitig im OP, auch wenn man signalisiert, dass man Allgemeinchirurgie eigentlich interessant findet und auch gerne mehr OP-Erfahrung sammeln möchte wird das nicht so richtig umgesetzt. Der eine OA versucht immer irgendwelche (seine) Dokumentationsarbeit auf einen abzuwälzen wie Power-Point Präsentationen für die Pathokonferenz zu machen und generell ist die Kommunikation mit ihm sehr schwierig, weil er oft nicht versteht, was man von ihm will.

Röntgen No-Go: im OP werden teilweise wirklich 50 Röntgenbilder (habe dann aufgehört zu zählen) pro OP gemacht und man ist natürlich die ganze Zeit mit drin/ muss dann oft noch dabei Haken halten, sodass manchmal auch die eigene Hand mit auf dem OP-Bild ist, oft ziehen sich die Operateure und pflegerischen Kolleg*innen nicht mal Röntgenschürzen an und verstecken sich dann hinter einem (man hat ja eine Schürze an) und man ist dann der Depp, der das Bein oder den Haken hält und somit am nächsten an der Röntgen-Strahlung dran ist. Ich persönlich habe das vorher in anderen Häusern/Abteilungen nie so erlebt und kannte es immer so, dass die Famulanten/PJ‘s immer diejenigen waren, die am weitesten von der Röntgenquelle wegstanden oder sogar rausgeschickt wurden. Insbesondere, wenn morgens in der Frühbesprechung thematisiert wird, dass man ja bei den Patienten Röntgenbilder sparen müsse, da dies ja eine Körperverletzung sei, kommt man sich da etwas verarscht vor (v.a. weil man sich ja seine Tätigkeit als Chirurgie-PJler nicht aussucht, sondern das ja als Pflichtpraktikum machen muss.) Wir haben das Problem beim Chef angesprochen, er sagte dann daraufhin, dass das natürlich nicht ginge und wir uns immer so weit es geht vom Röntgen wegstellen sollten, aber wenn man es dann bei den jeweiligen Operateuren angesprochen hat waren die trotzdem genervt.

Belegarzt No-Go: Ein Belegarzt operiert immer am Mittwoch, da war das Röntgen-Problem auch immer Thema, da er auch nie eine Röntgenschürze anhatte und immer genervt war, wenn man das dann angesprochen hat. Er übertreibt immer massiv mit der Spülung, sodass alles rumspritzt und man trotz Brille und Schutzvisier teilweise was von der Suppe in die Augen kriegt. Er hämmert teilweise so heftig gegen einen Haken, den man mit dem Unterarm hält, dass man denkt, dass gleich der eigene Unterarm durch ist, wenn man dann sagt, dass es einem wehtut fand er das eher amüsant. Zudem wurden wir immer bei allen seinen OPs eingetragen, auch bei denen, die über die eigentliche Dienstzeit hinaus gehen sollten, dafür durfte man dann am Folgetag später kommen, aber finde ich trd. nicht optimal.
Man kann sich Essensmarken holen und damit Essen bestellen, das ist leider meistens nicht gut, aber es gibt zumindest welches.

Einige assistenzärztliche Kollegen waren sehr inkompetent und sehr anstrengend, sodass man kaum zu seiner eigentlichen Arbeit kommt, weil die die ganze Zeit auf einen einreden.

Trotz der ganzen Contras muss man aber insgesamt wirklich sagen, dass fast alle sehr nett sind!! Es gibt kein cholerisches Rumgeschreie im OP, die Hierarchien sind flach und man muss auch nicht viel in den OP wenn man das nicht möchte, man kann sich wirklich wegen allem an den PJ-Beauftragten Herr Hoffrogge wenden. Man muss auch dazu sagen, dass dies mein letztes Tertial war, ich eigentlich chirurgisch interessiert bin, und einfach auch sehr hohe Erwartungen hatte und deshalb sehr enttäuscht war, ich kann mir aber gut vorstellen, dass wenn man hier zum ersten Tertial hingeht es ganz gut ist.

Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Bildgebung
Repetitorien
Sonst. Fortbildung
Prüfungsvorbereitung
Tätigkeiten
Chirurgische Wundversorgung
Untersuchungen anmelden
EKGs
Gipsanlage
Punktionen
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Braunülen legen
Briefe schreiben
Mitoperieren
Patienten aufnehmen
Blut abnehmen
Röntgenbesprechung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
ca. 800

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
5
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
5
Gesamtnote
4

Durchschnitt 3.33