Allgemein:
Die BGU ist enorm organisiert. Am ersten Tag läuft alles reibungslos, man bekommt Kleidung, Schlüssel etc. Und bekommt die Klinik gezeigt. Daraufhin wird man zu seinem „PJ-Leiter“ geführt. Herr Cornelius hat sich die Zeit genommen uns alle wichtigen Orte für die Anästhesie zu zeigen und uns einen Mentor/eine Mentorin zuzuweisen.
Zusammen mit Frau Bellosevich war er immer als Ansprechpartner für uns da.
Die komplette Abteilung ist unheimlich nett und hat Lust auf Lehre. Das Team ist jung und hat eine gute Größe, um auch mit den Oberärzte/Oberärztinnen mal zusammenzuarbeiten. Die Pflege ist sowohl im OP als auch auf Intensivstation immer nett zu einem.
Das Essen ist gut und kostenlos. Sowohl im OP als auch auf Intensiv gab es immer Zeit und Möglichkeit das Essen wahrzunehmen. Falls es doch mal stressiger sein sollte gibt es aber auch immer die Möglichkeit es sich einpacken zu lassen und mitzunehmen. Zusätzlich ist am Haupteingang ein Bäcker bei dem man als Mitarbeitende 10% Rabatt bekommt.
Es gibt Fahrradstellplätze die überdacht und auch abgesichert sind. Parken soll wohl etwas schwieriger aber möglich sein. Zudem lässt sich die Klinik auch bei schlechtem Wetter über die Öffis gut erreichen, eine Tram und ein Bus fahren in fußläufige Nähe.
OP:
Die Besprechung startet um 7 Uhr morgens. Alles Anästhesisten sind einen Saal zugeteilt. In der Regel sucht man sich dann einfach aus, mit wem man an dem Tag mitlaufen möchte. Dadurch, dass man zugewiesene MentorInnen hat, hat man auch immer jmd da der den aktuellen Wissens- und Fähigkeitenstand gut im Blick hat, man ist aber natürlich nicht dazu verpflichtet jeden Tag mit Ihnen zu verbringen.
Im OP darf man alles machen was man machen möchte. Nach einiger Zeit wenn man die einzelnen Skills erlernt hat, ist auch eine supervisierte Narkose die man selbstständig von Anfang bis Ende durchführt möglich. Was die BGU von anderen Kliniken abhebt ist die Regionalanästhesie. In dieser Form und Fülle wird man es kaum an einem anderen Haus sehen und lernen dürfen.
Selbst durchführbar (mit Anleitung): Zugänge legen, Maskenbeatmung, Narkosegerät einstellen, Larynxmaske, Intubieren, Arterie legen, Regionale Blöcke stechen, Spinalanästhesie, Narkoseaufrechterhaltung, Ausleitung
Intensivstation
Da es sich PJ-Personell bei uns angeboten hat, war es mir möglich 2 Monate auf Intensivstation zu verbringen.
Hier startet der Tag um 06:30 mit der 1. Visite. Man wird recht schnell ins Team integriert und bekommt seine eigenen Patienten. Das ärztliche Team vor Ort stehen einem immer für Rückfragen und Besprechungen zur Verfügung, sodass man sich nicht allein gelassen oder überfordert fühlt. Zusätzlich lernt man hier verschiedenste invasive Massnahmen wie Arterie, ZVK, Serratuskatheter etc.. Es kann mal stressiger zugehen, ich hatte jedoch das Gefühl, dass sich immer noch Zeit für Lehre bei mir genommen wurde.
PJ-Unterricht
Einmal wöchentlich findet der Anästhesie PJ Unterricht statt. Dass es einen wahlfachspezifischen PJ Unterricht wöchentlich gibt, habe ich so bisher an keiner Klinik gesehen. Es werden immer relevante Themen besprochen oder auch mal Lehrgespräche geführt. 1x/Tertial gibt es eine M3 Simulation, die definitiv lehrreich ist.
Sonstiges
Es ist möglich NEF zu fahren. Da am besten andere Berichte zu lesen, da ich es selber nicht wahrgenommen habe.
Man kann wenn man möchte auch mal einen Tag bei der Prämed mitlaufen, die übernehmen im Tag Dienst den Schockraum und wenn man Glück hat und einer kommt, kann man dort dabei sein.
Herr Cornelius zeigt einem den Hubschrauber und Hangar. Von hier hat man wirklich den besten Blick über Frankfurt.
Zusammenfassung
Ich würde die BGU maximal empfehlen. Habe mich hier wohl gefühlt und bin gerne zur Arbeit gegangen. Zu keinen Zeitpunkt hatte ich das Gefühl zu stören oder „nur“ die PJlerin zu sein.