PJ-Tertial Innere in Luzerner Kantonsspital Wolhusen (5/2024 bis 9/2024)

Station(en)
Innere Medizin
Einsatzbereiche
Diagnostik, Notaufnahme, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Aachen
Kommentar
Den Sommer in der wunderschönen Schweiz zu verbringen, war ein netter Nebeneffekt des PJ am Luzerner Kantonsspital Wolhusen. Auch wenn es sich um ein sehr kleines Krankenhaus handelt, war das Tertial in der Inneren hier eines meiner besten und lehrreichsten PJ-Tertiale.
Von Anfang an ist man per Du mit allen Mitarbeitenden - vom Küchenteam bis zum Chefarzt und fühlt sich direkt herzlich ins Team aufgenommen.

Der Morgen beginnt um 7:30 Uhr zunächst auf der Station, wo man sich einem der Assistenzärzte zuordnen kann. Nach der kurzen Morgenbesprechung mit der Pflege auf Station, in der die Zuständigkeiten, Neuaufnahmen und geplante Entlassungen angekündigt werden, geht es in die Frühbesprechung mit der gesamten Ärzteschaft. Dort berichtet der diensthabende Arzt von Neuaufnahmen und Verlegungen, die in der Nacht stattgefunden haben und gelegentlich findet eine kurze Fortbildung oder der Journal Club statt. Danach gehen alle zusammen in der Kantine Kaffee trinken und frühstücken. Ab halb 10 beginnt die Visite mit dem Assistenzarzt, dem Pflegepersonal und zweimal wöchentlich mit Oberarzt sowie mittwochs mit dem Chefarzt. Es gibt eine Rehabilitationsstation, auf der gelegentlich auch Privatpatienten liegen. Die Normalstation ist in drei Bereiche mit je etwa 12 Patienten aufgeteilt, für die je ein Assistenzarzt/Oberarzt-Gespann zuständig ist. Nach der Visite werden alle Patienten noch einmal mit dem zuständigen Oberarzt besprochen und offene Fragen geklärt, das gleiche auch noch einmal nachmittags. Danach wird dokumentiert, Briefe geschrieben, ausstehende Sonos gemacht und Telefonate geführt - hierbei hat man einen eigenen PC mit Zugang sowie ein Telefon, sodass man dabei tatkräftig unterstützen kann. Blutabnahmen werden durch die Pflege durchgeführt, wenn man möchte darf man aber natürlich dabei helfen und auch arterielle Blutentnahmen machen.
Mittags wird dann gemeinsam mit dem Ärzteteam gegessen und danach noch weitere Aufgaben erledigt, bis es dann nach der Röntgenesprechung am Nachmittag meistens nach Hause geht.

Das gesamte Team ist wirklich sehr motiviert, wertschätzend und hilfsbereit. Auch wenn es sich um ein kleines Haus handelt, wird dort wirklich qualitativ hochwertige, moderne und vor allem verantwortungsvolle Medizin betrieben. Eigene Patienten darf man jederzeit je nach Motivation übernehmen und in enger Absprache von der Aufnahme über die Therapieplanung bis zur Entlassung betreuen.

Es werden auch immer wieder Einsätze über einzelne Wochen in der kleinen Notaufnahme geplant. Hier kann man ordentlich mit anpacken und darf auch hier eigene Untersuchungen durchführen, anmelden und das weitere Vorgehen planen und kann alles jederzeit besprechen. Sollten zu viele PJler (Unterassistenten genannt) auf der Normalstation sein, kann man auch jederzeit zu Endoskopien oder einer der zahlreichen Sprechstunden (Endokrinologie, Kardiologie, ...) gehen und diese begleiten. Vor allem die kardiologische Sprechstunde lohnt sich sehr!

Im Personalwohnheim direkt neben dem Spital kommt man für etwa 370 CHF unter, die direkt vom Gehalt abgezogen werden. Die Zimmer sind recht einfach eingerichtet, aber mit eigenem Badezimmer und Dusche eingerichtet. Einen Balkon gibt es auch mit schönem Ausblick auf die Berge sowie die Möglichkeit, sich den Schlüssel für die Dachterasse mit Grill an der Rezeption des Spitals auszuleihen. Die Gemeinschaftsküche ist je nach Etage mal besser, mal schlechter ausgestattet - es lohnt sich auf jeden Fall ein scharfes Messer, einen Topf und eine Pfanne mitzubringen. Es wohnen meistens auch andere Unterassistenten in den Wohnheimen, sodass man gemeinsame Abende in der Küche oder auf der Dachterasse verbringen kann. Ein Auto ist mit Sicherheit von Vorteil, ich bin aber durch das gesamte Tertial sehr gut mit dem ÖPNV gekommen - hier lohnen sich gegebenenfalls Dauerkarten, auch wenn man nur 4 Monate dort ist.
Luzern ist mit dem Zug gut erreichbar, Wolhusen selber hat alles was man braucht (Bäcker, Supermärkte, Freibad, ...), da das Spital aber auf dem Berg liegt, ist die "Innenstadt" ein gutes Stückchen entfernt.

Alles in allem kann ich ein Tertial am LUKS Wolhusen nur weiterempfehlen. Wer als PJler wertgeschätzt werden möchte und die Grundlagen qualitativ hochwertiger Medizin in bester Betreuung, dafür aber in einem kleineren Haus lernen möchte, ist hier genau richtig.
Bewerbung
Etwa 1 1/2 Jahre im Voraus per Kontaktformular auf der Webseite des LUKS
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Sonst. Fortbildung
Bildgebung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Röntgenbesprechung
Notaufnahme
Patienten aufnehmen
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Untersuchungen anmelden
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
1200
Gebühren in EUR
370

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07