Als letztes Tertial hatte ich bereits mein Chirurgie und Innere Tertial hinter mir in Deutschland und hatte prinzipiell schon eine guten Eindruck vom PJ insgesamt.
Das Tertial am LUKS war das Tertial in dem ich mit Abstand am wenigsten gelernt habe. Man ist nur als billige Arbeitskraft da. Die „Einführung“ in den ersten Tagen war eine Katastrophe, bzw. Hat nicht existiert. Man hat eine kleine Führung von den anderen Unterassistenten bekommen und dann durfte man direkt die Sprechstunde machen ohne zu wissen wie generell die abläuft, wie das Computersystem funktioniert etc. außerdem war die Sprachbarriere ein großes Problem. Ich habe mir sehr schwer getan am Anfang mit dem Schweizerdeutsch und habe das versucht zu kommunizieren wenn ich etwas nicht verstanden habe, woraufhin sich einfach nur darüber lustig gemacht wurde.
OP:
Die Operateure habe ich größtenteils als nicht so freundlich erlebt. Natürlich gibt es auch die ein oder andere Ausnahme. Aber im Grunde galt Haken halten und Fresse halten. In meinem Chirurgie Tertial in Deutschland durfte man eindeutig mehr: zunähen, saugen, Strom bedienen, kleinere Eingriffe alleine durchführen, unter Anleitung steril abdecken etc…. Hier: nur Haken halten!
Auf Station wird man eigentlich nicht gebraucht.
Arbeitszeiten sind von 7:10 bis 17:40 Uhr mit ein und ausstempeln. Also vorgesehen sind 50h die Woche. Bei Pikett Diensten werden es schnell mal mehr. Man ist im Dienst ab Freitag Abend 17:00 bis Montag morgen 7:00, also 62h am Stück!!! Es sind keine festen Kompensationstage vorgesehen. Das heißt falls man nachts operiert hat, muss man trotzdem am nächsten Wochentag seine 10h arbeiten. Sobald man genug Überstunden hat, kann man sich vielleicht mal ein paar Tage frei nehmen aber nur wenn genug andere Unterassistenten da sind um Tag und Pikett Dienste zu besetzen. An Wochentagen muss auch jeden Tag Pikett besetzt sein. Alles in allem eine enorme Arbeitsbelastung! Man ist nur im Wohnheim um eben was schnelles zu essen und zu schlafen ansonsten verbringt man fast seine restliche Zeit in der Klinik. Zeit für Freizeit bleibt kaum. Und das alles zu 6 CHF die Stunde (50h/ Woche bei 1250 CHF Monatslohn), in der Schweiz ist der Mindestlohn 22 CHF. Pikett wird auch mit 6 CHF/h vergütet, sobald man in den OP muss bekommt man dann Mindestlohn.
Ich würde jedem von einem Tertial in der Unfall/Ortho in Luzern abraten. Man hat nur gearbeitet für relativ wenig Geld und keine Freizeit mehr gehabt und gelernt fürs Examen habe ich leider gar nichts.
(Ich habe mein angegebenen PJ Zeitraum ein wenig verändert um nicht rückverfolgbar für die Klinik zu sein, ich war ein volles Tertial da (4Monate) und in der Winterzeit)
Bewerbung
2 Jahre
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Untersuchungen anmelden Eigene Patienten betreuen Briefe schreiben