Vor allem die unfassbar gute Betreuung trägt zu der sehr guten Bewertung bei. Die PJ-Koordinatorin ist immer bemüht, die Zeit für die PJler so angenehm wie möglich zu gestalten und sorgt für ein richtiges Team-Gefühl unter den PJlern! Der Empfang am ersten Tag mit Begrüßungsfrühstück und Vorstellung durch die Chefärzte war sehr schön und unkompliziert.
Die PJler haben einen eigenen Bereich mit Umkleide, Aufenthaltsraum und Dienstzimmer. Man hat einen eigenen Spind und die Arbeitskleidung wird regelmäßig in die Umkleiden geliefert, sodass man sich darum schon mal keine Gedanken machen muss. Auch der Aufenthaltsraum eignet sich mit Couch und großem Tisch sehr gut als Rückzugsort, wenn auf Station gerade nicht viel zu tun ist. Auch das Mittagessen bekommt man als PJler kostenlos.
In der Chirurgie rotiert man zwischen Allgemein-, Unfall, und Gefäßchirurgie.
Angefangen habe ich mit 8 Wochen Allgemeinchirurgie: Super nettes und lustiges Team und ich habe mich als PJler gleich willkommen gefühlt. Aufgaben: Blut abnehmen, Zugänge, Visite, OP-Assistenz (man ist tatsächlich bei nicht-laparaskopischen OPs fest eingeplant und wird dementsprechend gebraucht)
4 Wochen Unfallchirurgie: Nicht mein Lieblingsfach, aber hier ist das Team auch nett und versucht einem, das Fach schmackhaft zu machen. Hier kommt es auch vor, dass man selbst Patientinnen und Patienten betreut, was aber nicht immer so umzusetzen war. Die Aufgaben sind identisch zu Allgemeinchirurgie.
4 Wochen Gefäßchirurgie (2 davon Urlaub): sehr kleines Team und etwas gewöhnungbedürftig, aber auf keinen Fall unfreundlich! Nicht die beliebteste Rotation unter den PJlern, v.a. wegen den langen OPs, aber in der Gefäßchirurgie wird man eigentlich am wenigsten im OP gebraucht. Die Stationsarbeit ist etwas unstrukturiert, wenn man vorher auf den anderen Fachabteilungen war; in der Gefäßchirurige-Zeit war ich am häufigsten im PJ-Aufenthaltsraum...
Als PJler kann man jederzeit, wenn gerade nichts zu tun ist, in die Notaufnahme gehen und mitmachen. Die meisten Ärztinnen und Ärzte sind dann sehr dankbar und erklären viel und lassen einen viel selbst machen. Dort lernt man inhaltlich/praktisch am meisten, finde ich.
Außerdem trägt man ein Telefon bei sich, um jederzeit zu Stationsarbeit oder in den OP gerufen werden zu können.
Ein wichtiger Punkt sind die Dienste. Die waren zu meinem Tertial verpflichtend: Man musste monatlich 2 unbezahlte Wochendienste leisten, d.h. von 16 Uhr bis 6 Uhr am nächsten Tag. Dementsprechend hatte man den Tag drauf frei. Alternativ kann man einen 24h-Dienst am Wochenende leisten 1 mal monatlich. Als Ausgleich hat man dann Montag und Dienstag drauf frei. Außerdem kann man freiwillig noch mehr Dienste im Monat machen gegen Bezahlung, was viele PJler auch gemacht haben, um Geld zu verdienen.
Die Aufgaben im Dienst sind eigentlich auch die gleichen: Blut abnehmen, Zugänge, bei OPs assistieren. Dafür bekommt man dann das Diensttelefon und Zugang zum eigenen Dienstzimmer mit Bett und Tisch. Ich empfehle in den Diensten viel in der Notaufnahme zu sein, weil man da wirklich viel lernt.
Apropos lernen: Fast jeden Tag gibt es nachmittags eine Fortbildung für alle Studis im PJ und Famulatur. Dabei sind Innere, Kardio, Chirurgie, Anästhesie, Notfallmedizin (ist fast immer ausgefallen)
Chirurgie war vor dem Tertial nicht wirklich mein Favorit als Fachrichtung, aber seitdem überlege ich in der Chirurgie anzufangen, weil v.a. das Team der Allgemeinchirurige viel dafür getan hat, das Fach schmackhaft zu machen.
Alles in allem kann ich das Chirurgie-Tertial im Marienhospital sehr empfehlen!