Ein typischer Tag in der Pulmologie am AKH sah ungefähr so aus:
Kurz vor 8 Uhr ankommen und umziehen auf Station 19H.
8 Uhr Übergabe vom Nachtdienst
8:30 Uhr Übergabe an den Chef
danach zurück auf Station und kümmern um die Aufnahmen. Das ist die Hauptaufgabe als PJler. Dabei macht man dann eine kurze Anamnese, eine KU, Viggo legen und Blutentnahme (eig pflegerische Aufgabe, wenn die allerdings viel zu tun hatten, habe ich das oft übernommen), EKG schreiben. Dann einen Dekurs verfassen und alles in die Handgeschriebene Kurve eintragen. Ich habe in Deutschland studiert und war relativ geschockt, dass hier immer noch mit Papierkurven gearbeitet wird. Man schreibt also alles 3x auf. Einmal als Kurznotiz, dann in die Kurve und dann noch ins KAS. Aber wehe man schreibt einen Wirkstoffnamen in die Kurve. Nein, man muss vorher in einem system nachschauen, wie der Handelsname im AKH für das Medikament heißt und dann trägt man den in die Kurve. Außerdem hat man die klassischen Nervereien, die es immer mit Papierakten gibt: Man sucht sie andauernd, man kann nicht lesen, was irgendwer reingeschrieben hat, etc.
Abgesehen davon hat mir das PJ in der Pulmologie gut gefallen. Man kann viel selbstständig arbeiten. Wenn man nicht der einzige PJler auf Station ist, kann man auch mal in die Bronchoskopie oder die Sprechstunden, die sehr lehrreich sind. Das Team ist sehr nett und ist bemüht einem etwas beizubringen. Wenn man sich nicht ganz verkehrt anstellt, darf man auch mal selbst eine Arterie legen, eine Pleura punktieren oder ein bisschen bronchoskopieren. Während meines PJs haben ein paar Assistenten relativ neu erst angefangen, sodass diese erstmal selbst mit Einarbeitung beschäftigt waren oder dann kleine Eingriffe erst selbst machen wollten, sodass weniger coolere Aufgaben für die PJler übrig blieben. Das sollte sich mittlerweile aber geändert haben.
Ansonsten konnte man, wenn gerade wenig Aufnahmen waren auch immer mit auf Visite gehen. Zum kostenlosen Mittagessen kommt man außerdem auch jeden Tag
Zwischen 15:30-16 Uhr war man dann auch immer raus und tot gearbeitet hatte man sich bis dahin auch nicht. Außerdem muss man nur 4 Tage die Woche hin. Wenn man aus Deutschland kommt und das PJ hier hauptsächlich wegen der Stadt macht, kann ich das Tertial sehr empfehlen. Und auch wenn man viel lernen möchte, kann man das hier gut. Man muss dann die Lehre nur etwas einfordern.
Zudem kann man zu den 750€ Gehalt als Deutscher Student auch noch die Erasmus Förderung beantragen. Dan. kriegt man ca. 600€ monatlich noch oben drauf. Man verdient also ähnlich wie in der Schweiz, bei deutlich geringeren Lebenserhaltungskosten und deutlich mehr Freizeit.