PJ-Tertial Chirurgie in Universitaetsklinikum Koeln (11/2023 bis 3/2024)

Station(en)
UCH, VCH, HCH
Einsatzbereiche
Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Duesseldorf
Kommentar
Im Vorfeld kannst du dich im Sekretariat bei der Viszeralchirurgie melden und deine Rotationswünsche angeben. Zur Auswahl stehen Viszeralchirurgie (=Allgemeinchirurgie), Herzchirurgie, Unfallchirurgie (kein Ortho dabei!) und Gefäßchirurgie. Aus diesen 4 kannst du 3 als Wünsche angeben und eine Rotation ist mit 6 Wochen eine Woche länger als die anderen beiden. Belege dann dort am besten das Fach, welches dich am meisten interessiert. Ich hatte die Fächer in folgender Reihenfolge:


1. Unfallchirurgie (5 Wochen)
Hier gibt es tagtäglich die Station, den OP und die Poliklinik zu besetzen. Theoretisch ist die Unfallchirurgie auch auf Intensivstation vertreten, wie ich in meinem Wahltertial später festgestellt hatte. Auch eine Sprechstunde gibt es. Mit genügend PJs lässt sich da bestimmt was einrichten.
Auf Station gibt es die klassischen Aufgaben wie BEs, Viggos, Visite und Verbandswechsel. BEs und Viggos halten sich aber sehr in Grenzen, vor allem verglichen mit den folgenden Rotationen. Theoretisch könntest du auch Patientinnen und Patienten hier übernehmen, wir waren nur leider zu wenige PJs, sodass maximal 2 PJs mit 1 Assi auf Station war. Die oder der andere PJ musste dann runter in den OP. Hier war es klassisch Haken und Fresse halten, kein Bitte, kein Danke. Physisch anstrengende OPs, mitunter Hüft TEPs, sodass du danach teilweise richtig durchnässt bist. Vielleicht darfst du am Ende als kleines Dankeschön die Hautnaht machen und besser du freust dir deshalb einen Ast ab. Schrecklich, aber die meisten OPs waren zum Glück kurz (<2h). In die Poliklinik haben wir es aufgrund mangelnder Besetzung leider nicht geschafft, habe aber nur Gutes gehört. Fazit: Wechselt euch am besten der Fairness halber im OP ab, wenn ihr nicht die eine oder den einen habt, der oder die unbedingt UCH später machen und alles für den OP geben möchte. Der Rest in der Rotation ist total in Ordnung.

2. Viszeralchirurgie (5 Wochen)
Vorweg: schlimmste und anstrengendste Rotation meines gesamten PJ Tertials. Wenn ihr könnt, versucht diese Rotation zu vermeiden. Wenn nicht, probiert nur 5 Wochen dort zu verbringen, das könnt ihr aber nur im Vorhinein klären. Oder ihr seid im letzten Tertial und nehmt hier eure Fehltage, wenn ihr das mit eurem Gewissen gegenüber den anderen PJs vereinbaren könnt. In dieser Rotation ist die Abstimmung unter euch PJs mit großem Abstand das Wichtigste. Sorgt immer dafür, dass mindestens 4 PJs pro Tag da sind. Gibt es da eine Person, die sich nicht für die Gemeinschaft einbringt, hat das extrem hohe Substanzkosten.
Die Station in der 18ten Etage hat theoretisch 4 Teams, aber das spielt keine Rolle, ihr seid praktisch kein Teil des Teams, sondern der BE und Viggo Dienst, auch wenn es theoretisch einen studentischen BE Dienst gibt. Letztere sind extrem hilfreich, wenn sie denn kommen, weil die auch nicht jeden Tag zur Verfügung stehen. Stimmt euch mit denen personaltechnisch am besten auch ab. Der Spaß geht so los, dass vor 8 Uhr zwingend alle Transplantat BEs gemacht worden sein müssen. Die sind dann zusätzlich auch häufig noch isoliert. Kommt daher wirklich frühzeitig, sonst gibts direkt einen auf den Deckel. Um kurz nach 8 irgendwann gibt es eine Frühbesprechung und danach sollte es eine kleine Fortbildung geben. Wenn diese stattfand, war das auf Station meistens das beste Event des Tages. Danach kommen dann die anderen BEs und Viggos dran. Meistens werden 2-3 PJs in den OP gerufen. Hier können die OPs auch mal gut und gerne 8,9h oder länger gehen. Lasst euch auslösen, wenn ihr nicht mehr könnnt und geht nach eurem vertraglichen Dienstschluss nach Hause! Bei uns sind regelmäßig PJs im OP umgekippt und haben (unbezahlte) Überstunden gemacht, weil die dies nicht getan haben. Auf Station gibt es 2 Telefone, wechselt euch mit dem Tragen ab, ihr werdet diese Dinger hassen lernen. Das einzig Gute in dieser Rotation ist die Poliklinik, die wirklich Spaß macht und wo ihr was lernt. Von kleinen ambulanten Eingriffen bis hin zu Konsilen auf anderen Stationen. Da könnt ihr natürlich aber nur hingehen, wenn ihr gut besetzt seid. Und da alle was lernen wollen, ist es nur fair sich auch hier abzuwechseln. Ansonsten durchhalten und Spitze betonen! Im OP ists übrigens meist netter als in dem der Unfallchirurgie, dauert nur einfach manchmal echt lange bis ihr da fertig seid.

3. Herzchirurgie (6 Wochen)
Findet alles im Herzzentrum statt. Die Herzchirurgische Intensivstation, auf die ihr safe 2 Wochen geht, ist dabei sicherlich ein Highlight. Dort gibts alles was das Herz begehrt und du lernst den Umgang mit Patientinnen und Patienten auf Intensiv. Die Stationsarbeit ist ähnlich zur Unfallchirurgie und der Aufwand an Entnahmen und Zugängen überschaubar. Im OP dürft ihr das Herz halten, ich persönlich fand das jetzt eher so semi spektakulär, aber zum Nachvollziehen von bestimmten Herz OPs sicherlich hilfreich. Mittwochs gabs immer eine Chefvisite wo die PJs ordentlich auseinander genommen wurden mit wilden Fragen, was aber an sich gar nicht schlecht ist. Der Chef hat mittlerweile gewechselt, ich weiß nicht obs das immer noch so gibt.
Bewerbung
UKK PJ Portal. Leider immer noch ein richtiger Pain, wenn du nicht von dieser Uni bist.
Unterricht
5x / Woche
Inhalte
Nahtkurs
Patientenvorstellung
Sonst. Fortbildung
Prüfungsvorbereitung
EKG
Repetitorien
Fallbesprechung
Bildgebung
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Patienten aufnehmen
Poliklinik
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Mitoperieren
EKGs
Chirurgische Wundversorgung
Braunülen legen
Botengänge (Nichtärztl.)
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
5
Ansehen des PJlers
5
Klinik insgesamt
4
Unterricht
1
Betreuung
5
Freizeit
3
Station / Einrichtung
5
Gesamtnote
4

Durchschnitt 3.93