Ich habe mein Tertial in der Inneren Medizin am Klinikum Dortmund absolviert und kann es für alle, die sich für dieses Fach interessieren, wärmstens empfehlen. Durch eine sehr gute Organisation und engagierte Betreuung konnte ich viel lernen und einen breiten Einblick in verschiedene Spezialgebiete gewinnen.
Rotationen und Wunschberücksichtigung:
Meine persönlichen Wünsche wurden berücksichtigt, sodass ich viele verschiedene Fachbereiche kennenlernen konnte. Ich war in folgenden Stationen eingeteilt:
- Infektiologie (4 Wochen)
- Nephrologie (4 Wochen)
- Gastroenterologie/Endokrinologie (3 Wochen)
- ZNA (3 Wochen)
- Intensivstation (2 Wochen)
Ich habe bewusst viel rotiert, um Fächer zu vertiefen, die im Studium oft zu kurz kommen.
Betreuung & Arbeitsbedingungen:
- PJ-Beauftragter: Besonders hervorzuheben ist der PJ-Beauftragte, der sich viel Mühe gibt, das Tertial individuell zu gestalten und eine gute Lernatmosphäre zu schaffen.
- Technische Ausstattung:Klinikausweis, Zugang zu **iMedOne** und PCs/iPads standen jederzeit zur Verfügung, sodass man selbstständig arbeiten konnte.
- Blutentnahmen:Ich musste kaum Blut abnehmen, da es einen Blutentnahmedienst gab. Falls dieser krankheitsbedingt ausfiel, haben sich die Blockstudierenden, Pflegekräfte oder Ärzt:innen gegenseitig unterstützt.
Einblicke & Besondere Möglichkeiten
- NEF-Fahrten: Wer sich für Notfallmedizin interessiert, kann auf dem NEF mitfahren. Ich war zweimal dabei – dabei empfiehlt es sich, frühzeitig die Dienste mit dem notärztlichen Oberarzt zu organisieren.
- Intensivstation:Mindestens zwei Wochen sind hier sinnvoll, um sich einzuarbeiten und Interventionen durchführen zu dürfen. Ich konnte ZVKs, arterielle Zugänge, Shaldon-Katheter legen, Pleurapunktionen, Bronchoskopien und TEE machen. Zudem erhält man Einblicke in CiCa, Impella und ECMO.
Stationserfahrungen:
- Infektiologie (Dortmund Nord): Spannende Fälle (Malaria, Echinokokkose, Tuberkulose, AIDS). Die Patienten bleiben oft länger, sodass man eigene Patienten betreuen kann. Das Team ist sehr nett, und der Chefarzt legt großen Wert auf Patientenkontakt.
- Nephrologie: Familiäres Team mit tollem Chefarzt, der in der Visite gerne abfragt, aber auf eine angenehme Weise. Viele Vaskulitiden, sehr gute Möglichkeit, Ultraschall zu üben (mobiles Sono-Gerät). Die Dialysestation bietet Einblicke in Nierenbiopsien, Urinsediment und nephrologische Konsile auf der Intensivstation. Sehr fitte Assistenzärztinnen!
- ZNA: Hier habe ich am meisten gelernt. Selbstständiges Arbeiten wird gefördert, man darf direkt Patient:innen aufnehmen, Ultraschall machen und Fälle eigenständig dokumentieren. Die Pflege ist sehr kompetent und bringt einem viel bei. Grundkenntnisse in Ultraschall und Anamnese-Struktur sind hier von Vorteil. Wer motiviert ist, kann hier richtig viel mitnehmen.
-Gastroenterologie/Endokrinologie: Klassische internistische Station mit hohem Patientenfluss. Gute Möglichkeit, eigene Patienten zu betreuen, Briefe zu schreiben und Aszitespunktionen zu üben.
Unterricht & Fortbildungen:
- PJ-Unterricht:2x pro Woche (Montags und Mittwochs)
- EKG-Kurs: Jeden Freitag um 14:45 mit einem kardiologischen Oberarzt – sehr interaktiv und lehrreich.
Arbeitszeiten & Freizeit
Die Arbeitszeiten waren sehr flexibel. Ich war motiviert und blieb oft länger, wurde aber auch regelmäßig um 15 Uhr nach Hause geschickt. Fehltage konnten individuell geregelt werden.
Gehalt & Verpflegung:
- 500 € Gehalt
- Kostenlose Verpflegung: gutes Essen mit Vorspeise, Hauptgericht (donnerstags gibt es Currywurst), Nachspeise, Kaffee/Wasserflasche.
Fazit:
Das Klinikum Dortmund bietet ein hervorragendes PJ-Tertial in der Inneren Medizin. Durch die breite Rotation, die gute Betreuung und die Möglichkeit, viele praktische Fähigkeiten zu erlernen, gewinnt man ein fachliches Selbstbewusstsein und fühlt sich nach dem Tertial sicherer in der klinischen Arbeit. Ich kann es uneingeschränkt weiterempfehlen!