Das Tertial in der Anästhesie an der UMG hat mir wirklich gut gefallen und kann ich nur weiterempfehlen! Einen Roationsplan, Literaturempfehlungen und weitere organisatorische Details habe ich bereits 4 Wochen vor Tertialstart vom PJ-Beauftragten erhalten. Man verbringt ca. 4 Wochen auf der ITS1 und je 6 Wochen in Zentral-OP 1 und 2 (Dauer der Rotationen ist variabel und kann nach Wunsch auch verlängert werden; Weihnachtszeit hatte ich ohne Probleme frei).
ITS1: Arbeitsbeginn ist hier um 6:30 Uhr, dafür darf man auch schon um 15 Uhr gehen (30 min Pause um ca. 10:30 Uhr). Das Team ist super lieb und wenn man sich erstmal in den Stationsalltag eingelebt und die anfängliche Überforderung abgelegt hat, kommt man ganz schnell in die Routine rein. Ich durfte täglich die Patienten untersuchen, bei ÖGDs/Bronchoskopien/weiterer Diagnostik dabei sein, gemeinsam ZVKs und Arterien legen, Sonos machen, Neuaufnahmen begleiten, Briefe schreiben und auf den Herzalarm mitgehen. Je nachdem wer gerade als Stationsarzt oder Oberarzt da war, durfte man mal mehr, mal weniger eigenständig machen, aber insgesamt habe ich in der Zeit auf ITS wahnsinnig viel gelernt und wurde von allen sehr lieb ins Team integriert.
ZOP1+2: Arbeitszeiten von ca. 7:20-16 Uhr (immer pünktlich Feierabend und jeden Tag 30 min Mittagspause!!). Ein kleiner Tip: sucht euch in den ersten 1-2 Wochen ein paar nette KollegInnen aus, an die ihr euch während dieser OP-Rotation immer halten könnt. Ansonsten werdet ihr wahrscheinlich jeden Tag jemand anderem zugeteilt. Wenn ihr aber selbst ein bisschen Initiative zeigt und aktiv auf die Leute zugeht, kann man über einen längeren Zeitraum immer mit derselben Person mitgehen. Dadurch kennt er/sie euch und eure Fähigkeiten immer besser und ihr dürft schneller viel mehr selber machen und eigenständiger arbeiten.
Ich durfte in beiden ZOPs viele der ärztlichen Tätigkeiten (natürlich unter Aufsicht) selbst übernehmen: präop. Management, Maskenbeatmung, Intubieren, Beatmung einstellen, Arterie legen, Protokollieren, etc. Ich würde auch empfehlen, für ein paar Tage am Stück in die unterschiedlichen chirurgischen Fachbereiche zu gehen, um die anästhesiologischen Eigenheiten für die jeweiligen OPs kennenzulernen. Kindernarkosen lernt man am besten in den HNO-Sälen, Maskennarkosen am besten bei den kurzen GYN-OPs, usw. Alles in allem war das Team auch hier sehr lieb (ein paar Oberärzte sind vielleicht etwas speziell...) und bei der Pflege merkt ihr schnell, mit wem ihr lieber zusammenarbeiten wollt und mit wem eher nicht so ;). An einigen Tagen finden ab 14 Uhr geplante Sectios statt, -das lohnt sich auch unbedingt mal mitzuerleben. Ansonsten kann man auch mal einen Tag in der Prämed-Ambulanz mitgehen um zu verstehen, wie eine Narkoseaufklärung abläuft.
Seminar findet jeden Mittwoch statt. Vom PJ-Beauftragten bekommt ihr im Vorhinein eine Liste mit Seminar-Themen geschickt, auf die man sich dann auch entsprechend vorbereiten sollte. Ihm Seminar werden die Themen dann besprochen und ihr könnt Fragen stellen, die auch ganz lieb und mega kompetent beantwortet werden.
Montagmorgens ist immer eine abteilungsinterne Fortbildung (45 min), bei der man auch teilnehmen soll. Die Fälle oder Krankheitsbilder, die dort besprochen werden sind idR echt interessant (z.B. CO-Vergiftung) und gut aufgearbeitet.
Wenn man sich also ein bisschen für die Anästhesie und Notfallmedizin interessiert, Neugierde und Eigeninitiative zeigt, dann mach das Tertial hier wirklich viel Spaß und man lernt echt eine Menge und kann viele praktische Fähigkeiten erwerben.