Anästhesie war mein 1. Tertial und es war wirklich toll! Hier ein kurzer Überblick zu meinen (je 4-wöchigen) Rotationen:
Intensivstation (IS2-L): Die IS2 ist zu großen Teilen eine Neuro-Intensiv mit vielen neurochirurgischen Patienten, also SHT, SAB, Stürze, etc... Für den Einstieg war das rückblickend inhaltlich viel, aber super spannend und auch das Team war toll. Eigene Aufgaben für PJler sind hier v.a. die täglichen körperlichen Untersuchungen und CT-/MRT-Fahrten der beatmeten Patienten zusammen mit den Ärzten begleiten. Ansonsten ist man hier relativ frei und kann v.a. im Kontakt zur Pflege und zur Atemtherapeutin viel lernen. Wenn man den Ärzten auch mal 1-2 Sachen abnimmt, darf man gerne eine Arterie oder einen ZVK unter Anleitung legen.
Sportortho-OP: Das war für mich der ideale Einstieg in den OP-Alltag, da hier vor allem junge, gesunde Patienten operiert werden und man durch viele Einleitungen Routine in den Abläufen bekommt. Hier sind es viele kurze Eingriffe, sodass hier wenig endotracheal intubiert, sondern eher mit Larynxmasken gearbeitet wird.
Uro-OP: Hier sind die Eingriffe dann schon größer und die Einleitungen (meist endotracheale Intubation + PDK + ggf. Arterie) aufwendiger. Die Uro ist am MRI ein separates, kleineres OP-Zentrum und man lernt die Leute schnell kennen.
ZAC: Hier werden zum großen Teil ambulante Eingriffe durchgeführt (z.B. orthopädisch, chirurgisch, plastisch, etc.). Dazu bekommen die meisten Patienten entweder "nur" eine Regionalanästhesie oder Allgemein- + Regionalanästhesie. Mit etwas Eigeninitiative darf man die regionalen Blöcke recht schnell selber unter Aufsicht stehen, was mir total Spaß gemacht hat. Das ZAC lohnt sich meiner Meinung nach v.a. am Ende des Tertials, wenn man schon ein bisschen Erfahrung in anderen OP-Abteilungen gemacht hat.
Generelles: Das Team (Assistenzärzte & Oberärzte) war wirklich toll, Fragen waren immer gerne gesehen und wurden freundlich beantwortet! Man ist als PJler ein add-on, also ist man über den Tag relativ flexibel und kann viele Einleitungen mitnehmen, ohne dass man irgendwo feststeckt. Auch dass es pro OP-Bereich nur 1 PJler ist, macht es wirklich entspannt. Nach einiger Zeit OP-Erfahrung darf man recht schnell Kaffee- und Mittagsauslöse für die Assistenzärzte während den Narkosen machen. Da habe ich rückblickend am meisten gelernt, weil man sich selber Gedanken machen muss, ob bei der Narkose alles passt und wenn nicht, was jetzt eine sinnvolle Maßnahme wäre. Aber auch wenn man zur Auslöse alleine im Saal steht, ist immer ein Oberarzt erreichbar. Zum Mittagessen bin ich trotzdem meistens immer gekommen und die PJ-Seminare (montags und mittwochs) waren größtenteils gut gemacht. Donnerstags ist PJ-Visite auf der Intensivstation (abwechselnd IS1 und IS2), dort bespricht man aktuelle Fälle, was mir auch Spaß gemacht hat.
Alles in allem kann ich das Anästhesie-Tertial am Klinikum rechts der Isar absolut weiterempfehlen, ein echter Glücksgriff!!