Mein PJ-Tertial in der Allgemein- und Viszeralchirurgie hat mich wirklich positiv überrascht. Anfangs dachte ich, dass die Chirurgie vielleicht nicht mein Ding ist – aber das Gegenteil war der Fall. Die Hierarchien waren flach, das Team freundlich, und ich wurde schnell integriert. Auch der Chef legte großen Wert auf ein gutes Miteinander, was die Arbeit sehr angenehm machte.
Die Station war sehr abwechslungsreich: Neben allgemeinchirurgischen Fällen (u.a. auch Whipple-Operationen) gab es auch gefäßchirurgische Eingriffe wie zum Beispiel Bypass-Operationen oder Shunt-Anlagen. Zudem betreuten wir onkologische Patienten unter Chemotherapie sowie palliative Patienten.
Ich durfte viel eigenständig arbeiten – Patienten betreuen, Untersuchungen anordnen, Medikamente ansetzen und an Visiten teilnehmen. Blut abnehmen und Flexülen legen gehörte ebenfalls dazu, hielt sich aber meistens in Grenzen. Auch das Schreiben von Arztbriefen war Teil meiner Aufgaben, doch die Ärzte nahmen sich wenn möglich auch Zeit, mir Dinge zu erklären, und ich erhielt regelmäßig Feedback. Es gab Momente, in denen ich mich überfordert fühlte – besonders wenn wenig Ärzte da waren. Doch gerade in diesen Situationen habe ich auch gelernt, eigenständig zu denken und Verantwortung zu übernehmen.
Im OP hatte ich meistens viel Spaß. Das Team war nett, die Stimmung entspannt, und ich durfte nicht nur Haken halten, sondern wirklich mitarbeiten. Auch bei größeren Eingriffen wie einer Hemikolektomie oder einer Darmperforation war ich zum Beispiel erste Assistenz. Kleinere Eingriffe, etwa das Entfernen von Atheromen, Fibromen oder die Versorgung eines Dekubitus, konnte ich sogar selbst durchführen.
Auch abseits der Arbeit war das PJ angenehm: Wir konnten bis zu 50 Euro in der Mensa mit den anderen PJ-Studierenden essen. Leider fand kein geplanter PJ-Unterricht statt, aber die Ärzte waren flexibel und beantworteten gerne Fragen.
Die Anfahrt aus Halle war für mich mit dem Auto sehr unkompliziert. Einige Ärzte pendelten auch aus Leipzig oder Halle mit der S-Bahn – das stellte ebenfalls kein Problem dar.
Insgesamt war mein PJ-Tertial in der Allgemein- und Viszeralchirurgie eine sehr positive Erfahrung und ich kann es auf jeden Fall weiterempfehlen!