Ganz allgemein zum Klinikum Lippe (Detmold und Lemgo): Das Klinikum Lippe ist ein relativ neues Universitätsklinikum der Uni Bielefeld (Teil des UK OWL). Zum aktuellen Zeitpunkt (März 2025) wird das PJ noch von der Uni Münster organisiert, da die Uni Bielefeld noch keine eigene PJ-Kohorte hat. Die Uni Münster verteilt zu Beginn des Tertials Logbücher und hat ein recht kompliziertes System zur Anwesenheitserfassung, was aber nicht schlimm (und ehrlich gesagt auch nicht überaus relevant) ist, da alles Wichtige direkt über das Klinikum Lippe läuft (bei Fragen ist der Lehrkoordinator Serge Schüßler der beste Ansprechpartner). Das Klinikum bzw. die Lehre dort ist sehr organisiert: PJler kriegen auf Wunsch eine kostenlose Unterkunft gestellt. Es gibt kostenloses Frühstück, Mittag- und Abendessen, eine zusätzliche Aufwandsentschädigung von 22,50€ je Werktag (auch an Krankheits-/Fehltagen) und man sich im Rahmen der Pflichttertiale Innere und Chirurgie auch frei aussuchen, wohin und wie lange man in die entsprechende Abteilung rotieren möchte. Jedenfalls wurde mir jeder Wunsch genehmigt.
Der Alltag selbst besticht durch einen eigenen Computerzugang und einer guten Einbindung in das ärztliche Team. Dadurch konnte ich von der Patientenaufnahme bis -entlassung während meines PJs alles selbstständig durchführen. Auch praktische Skills lernt man von Blutentnahmen über ZVKs/arterielle Zugänge bis Knochenmarkspunktionen zuhauf!
Einmal wöchentlich findet ein PJ-Unterricht statt, in dem man noch einmal Theoretisches lernt, aber auch ein Notfallkurs oder ein Besuch im Zentrallabor waren mit dabei.
Insbesondere die Neurologie hat mir sehr gut gefallen: Das Team ist sehr nett, hat mich direkt mit eingebunden und am Ende habe ich unter Aufsicht einer erfahrenen Oberärztin sogar die Neuro-Frühreha-Station eigenständig betreuen dürfen. Auch die Notaufnahme ist gut zum differenzialdiagnostischen Lernen neurologischer Krankheitsbilder. Es gibt eine Stroke Unit, auf der ich (freiwillig!) insb. EKGs gelernt habe, da die Pat. dort 24 h mittels EKG gemonitort wurden und die EKGs täglich befundet werden mussten.