Das Derma-Tertial in Görlitz hat mir sehr gut gefallen. Besonders positiv war das gute Verhältnis aus studentischen Freiheiten, seinen eigenen fachlichen Interessen nachzugehen und der Gewissheit, auf Station sinnvoll mitarbeiten zu können. Vom ersten Tag an wurde ich einem Assistenzarzt zugewiesen, der mir viele theoretische und praktische Inhalte gelehrt hat, aber auch tatkräftige Unterstützung auf der Station erwartete. Prinzipiell war ich schnell im Team integriert und konnte selbstständig arbeiten. Das Tertial bietet also wesentlich mehr als nur Blutentnahmen und Flexülenanlagen, sondern die ideale Vorbereitung auf den Berufststart.
Der Tag startete stets mit der Visite. Dienstags ist Chefarztvisite und donnerstags die Visite mit der Oberärztin. Dies fand ich sehr lehrreich, weil man die Chance bekam, PatientInnen vorzustellen und weil konkrete klinische Aspekte abgefragt und besprochen wurden. Danach war meist kurz Zeit für einen Kaffee mit dem ganzen Team, bevor die geplanten Vorstellungen von PatientInnen begannen. Dabei handelte es sich um stationäre Aufnahmen und prästationäre OP-Vorbereitungen. Hier konnte ich selbst PatientInnen übernehmen und mich bei Fragen und Problemen immer an die ÄrztInnen wenden. Nach der regelhaft möglichen Mittagspause in der Kantine galt es, Briefe zu diktieren, Epikutan-Testungen durchzuführen und die neuen stationären Aufnahmen der Oberärztin vorzustellen.
Das Team ist klein und Studierenden gegenüber sehr wohlwollend. Besonders positiv fand ich die hervorragende interprofessionelle Zusammenarbeit und das gute Verhältnis zu Chefarztsekretärin, Case-Managerin und allen Pflegenden. Jederzeit ist die Hospitation in der Ambulanz, in der allergologischen Sprechstunde und im OP möglich. Die diensthabenden ÄrztInnen konnte ich auch immer in die Notaufnahme oder auf Konsile begleiten.
Die Klinik vermittelt wohl Unterkünfte im Studierendenwohnheim in der Altstadt. Ich habe mich aber dagegen entschieden und mir eine Ferienwohnung in der schönen Nikolaivorstadt gesucht. Generell ist Görlitz eine ansehnliche Stadt direkt an der Grenze zu Polen. Während meines Tertials im Winter war es zugegebenermaßen sehr ruhig in der Stadt, aber im Sommer soll viel los sein. Kulinarisch bietet Görlitz auf jeden Fall viel, egal ob auf deutscher oder polnischer Seite. Zudem ist der nah gelegene Berzdorfer See ein beliebtes Ausflugsziel.
Ich kann also ein PJ-Tertial in der Hautklinik in Görlitz definitiv wärmstens empfehlen.