PJ-Tertial Hämatologie/Onkologie in Thueringen Kliniken (11/2023 bis 3/2024)
Station(en)
Hämatologie/Onkologie
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Jena
Kommentar
Das war mein erstes Tertial und ich war auf der onkologischen Station. Ich habe mich dort rundum sehr wohl gefühlt und wurde ziemlich schnell integriert. Das Ärzteteam, welches dort eher klein ist, war super lieb und auch mit den Schwestern hat man sich gut verstanden. Am ersten Tag wird man auch echt super gut an die Hand genommen.
Der Tag hat ca. 7:30 begonnen mit BE, i.v. Injektionen, Flexülen etc.. Frühbesprechung war immer gegen 8, da konnte man freiwillig mit, wenn nicht so viel zu tun war. Gegen 9 ging dann die Visite los. Donnerstags war immer CA-Visite, die geht dann auch immer etwas länger, da sicher der CA gern auch mal etwas mehr Zeit nimmt. Generell hat sich der CA immer gern auch Zeit genommen um einem etwas zu erklären, wenn man Fragen hat.
Manchmal gab es einige BE zu erledigen, da haben die Ärzte aber auch geholfen. Da die meisten Patienten dort einen Port haben, gingen viele BE aber auch recht fix zu erledigen. Zur Visite konnte man immer dabei sein. Danach ging es weiter mit den Aufnahmen. Die körperlichen Untersuchungen und Anamnesegespräche gingen meistens recht schnell, da viele Patienten schon auf der Station aufgrund ihrer Chemotherapie-Zyklen bekannt sind. Wenn viele Aufnahmen an einem Tag waren konnte man diese deswegen trotzdem gut schaffen, manchmal hatte man aber das Gefühl diese etwas oberflächlich gemacht zu haben, gerade bei den Patienten die man selbst noch nicht kannte, aber eben auf Station schon bekannt waren. Wenn es Fragen gab oder man bestimmte Sachen genauer wissen wollte/nicht so verstanden hat, hatte immer jemand von den Ärzten ein offenes Ohr. Viel Zeit hat immer das Eintragen der Medipläne mit den Chemotherapie Schemata eigenommen, das war manchmal etwas nervig. Die Aufnahmen wurden dann immer mit dem CA besprochen. Ich war die einzige Studentin auf Station, man hatte schon immer gut zu tun, aber wirklich sehr stressig für einen als Studenten war es nie.
Mittagessen ist man immer zusammengegangen, was auch wirklich sehr nett war (Mittag gab es kostenlos und hat gut geschmeckt). Direkt nach dem Mittag ging es meistens zur Röntgenbesprechung mit den Ärzten von den anderen internistischen Stationen. Am Nachmittag hat man dann noch Dinge erledigt die noch anstanden (Aufnahmen fertiggemacht, Aufklärungen, Flexülen etc.). Ziemlich cool, war auch, dass, ich immer mal eine Portnadel anlegen durfte. Briefe musste ich eher weniger schreiben. Wenn die Ärzte Transfusionen, Sonos etc. machen, kann man auch immer mit dabei sein. Zudem durfte ich einmal eine Beckenkammpunktion und eine Aszitespunktion/-drainage unter Anleitung durchführen. Die OÄ auf Station hat einem das auch echt super erklärt. Der CA hat einem immer mal mit zur Endoskopie genommen oder besondere Blutausstriche gezeigt, das war zur Abwechslung immer recht cool. Einen Tag war ich auch mal mit auf IMC, generell kann man dort eigentlich echt viele Ärzte fragen, ob sie einen mal mitnehmen, wenn man das vorher auf Station abspricht. Eigene Patienten sollte/konnte ich nicht wirklich betreuen, was sicherlich auch daran lag, dass es sich um Patienten mit onkologische Krankheitsbildern handelte. Feierabend hatte man immer pünktlich gegen 15:45.
Gegen Ende war ich auch mal 2 Wochen in der Notaufnahme, das kann ich auch echt empfehlen, da ich dort auch mal mit anderen als onkologischen Krankheitsbildern zu tun hatte. Je nach dem welcher Arzt/Ärztin da ist, kann man dann Patienten schon mal voruntersuchen und das dann mit dem Arzt/Ärztin besprechen. Manchmal habe ich auch ein paar Dienste (Nacht oder Spät) mitgemacht, je nachdem ob viel los war konnte man da auch interessante Sachen sehen.
Etwas nervig war, dass man mit seinem PC Zugang nicht viel machen konnte..
PJ- Seminar gab es eigentlich fast jede Woche, die waren auch je nach Thema und Dozent mal mehr, mal weniger interessant und gut gemacht. Den Studientag konnte man sich eigentlich ziemlich frei legen.
Im Allgemeinen kann ich das Tertial dort echt sehr empfehlen, wenn man ein nicht sehr stressiges internistisches Tertial haben will und großen Wert auf ein angenehmes Arbeitsklima legt. Natürlich haben viele Patienten auf Station auch nicht nur onkologische Krankheitsbilder, aber primär war man natürlich mit den onkologischen Therapien dort beschäftigt, was ich als Einblick auf jeden Fall auch mal empfehlen kann, allerdings sollte einem auch bewusst sein, dass man dadurch eher weniger mit den anderen internistischen Disziplinen zu tun hat. Viele der Chemotherapie Schemata sind auch ziemlich kompliziert, da wird aber auf Station auch nicht erwartet, dass man da ein Überblick haben soll. Generell hat man dort ziemlich viele Freiheiten, sich Sachen anzugucken und kann die Ärzte immer gern nach Wünschen etc. fragen und man fühlt sich nie überflüssig :))