Zu Beginn des Tertials gibt es eine Einführungsveranstaltung, in der alle PJs ihre Wunsch Rotationen angeben und auf die jeweiligen Stationen verteilt werden. Ich habe mich für 8 Wochen Onko auf der C5B, 4 Wochen Kardio auf der H4A (Interprofessionelle Intermediate Care) und 4 Wochen Gastro Privatstation auf der 4C entschieden.
Bei der Onko muss ich leider rückblickend sagen, dass ich mir mehr erhofft hatte. Es werden täglich mehrere ZVKs und KMPs auf Station von den Ärzt:innen durchgeführt und am Anfang hieß es, wir könnten das als PJler auch bald machen, leider habe ich es aber bis zum Ende meines Einsatzes auf der C5B kein einziges Mal machen dürfen, weil es jedes Mal "nicht gepasst" hat und irgendwelche Ausreden gesucht worden. Ich kann nachvollziehen, dass die Ärzt:innen einfach oft viel zutun haben, dennoch finde ich es schade, wenn man grade bei einem so langen Einsatz alles jedem ständig aus der Nase ziehen muss und am Ende doch nicht mehr macht als Aufnahmen und die BEs/Viggos. Ein einziger positiver Aspekt auf der C5B war, dass ich CarT-Zelll Therapien gesehen habe, was ich persönlich sehr spannend fand. Der OA Alsdorf brennt auch für das Thema und hat bei Visite öfter mal was dazu erzählt. Ansonsten war Teaching auf der C5B leider nicht wirklich vorhanden. Die meisten Ärzt:innen waren einfach mit ihrem Stationskram beschäftigt und hatten keine Lust/Zeit nebenher ernsthaft was zu erklären. Ich habe in meiner letzten Woche auf der Onko auf die C5A (Leukämiestation) gewechselt, weil bei uns zu viele Studis auf Station waren. In der einen Woche, habe ich wirklich viel Teaching bekommen und durfte direkt am zweiten Tag Knochenmark punktieren. Der andere PJler der vor mir dort eingesetzt war erzählte mir sogar, dass er für ZVK Anlagen von den Kolleg:innen der C5A angerufen wurde!!!
Wenn ihr also am UKE gerne Onko machen wollt, empfehle ich euch dringend die C5A. Ihr lernt dort viel über ALL/AML und die verschiedenen Chemoregime. Ich habe es bereut nicht länger dort gewesen zu sein.
Die zweite Rotation auf der H4A wurde beim Einführungstag als die PJ-Station angepriesen, es hieß nämlich dort dürften wir eigene Pat. betreuen und viel eigenständig arbeiten. Leider war von uns allen der Eindruck dass das im Endeffekt mehr Schein als Sein war. Die Patient:innen sind größtenteils sehr herzkrank und wirklich eigenständig betreuen konnte man da eher weniger. Es war mehr ein Einlesen in der Patientenakte und ein Vorstellung auf der Visite. Zu den typischen Aufgaben gehörte noch der Cava Schall sowie Aufnahmen. Im Endeffekt habe ich durch die langen Visiten und das Einlesen in die Akten trotzdem viel lernen können. Bei Fragen haben sich die Ärzt:innen auch immer Zeit genommen alles zu beantworten.
Die letzte und beste Rotation am UKE hatte ich auf der Gastro Privat. Dort sind wenige Privat- Betten und der Großteil sind elektive Patienten die für ÖGDs/Kolos unterschiedlicher Indikationen kommen.
Ich habe viele Aufnahmen gemacht bei Aufnahme auch immer Braunülen gelegt, die Pat. untersucht, alles dokumentiert und die Medikamente angesetzt. Außerdem habe ich viele Aszites Drainagen machen dürfen, was sehr viel Spaß gebracht hat. Das Team dort war super nett, hat sich viel Zeit zum Erklären genommen und ein Facharzt auf Station hat mich auch immer mal zum Schallen mitgenommen und mich Schallen lassen. Ab und zu bin ich auch runter in die Endoskopie und konnte dort bei den Eingriffen zuschauen, was sehr spannend war.
Zwar habe ich auf der Station 4C nicht die typischen Gastro Patienten gesehen, trotzdem fand ich die Rotation sehr lehrreich, weil ich vor allem viel über Leberzirrhose gelernt habe.
Zusammenfassend muss ich sagen, dass das Innere Tertial am UKE zwar durchmischt war und es natürlich auch immer abhängig davon ist, welche Ärzt:innen man gerade antrifft, dennoch würde ich es weiterempfehlen. Wenn man sich gute Stationen raussucht kann es sehr cool sein und ein sehr wichtiger Aspekt ist auch der PJ-Unterricht, der regelmäßig fast täglich stattfindet und ebenfalls sehr gut ist. So hat man eine gute Möglichkeit etwas zu lernen, wenn mal das Teaching auf Station knapper ausfallen sollte.