PJ-Tertial Anästhesiologie in Knappschaftskrankenhaus Recklinghausen (12/2024 bis 4/2025)

Station(en)
OP
Einsatzbereiche
OP
Heimatuni
Bochum
Kommentar
Mein PJ-Tertial in der Anästhesie war in mehrere Abschnitte gegliedert, da Anästhesie jedoch mein 3. Tertial war, wurde der Zeitplan an meine Urlaubstage am Ende angepasst. Die ersten 5 Wochen war ich im OP in Recklinghausen, danach für 3 Wochen im OP in Marl, 3 Wochen Intensivstation in Recklinghausen und 1 Woche NEF. Es gab eine sehr nette PJ-Koordinatorin, die immer ansprechbar und hilfsbereit war und sich um alle wichtigen Themen wie die Rotationspläne, die Organisation der NEF-Fahrten und darum kümmerte, dass persönlichen Lernwünsche im PJ bestmöglich berücksichtigt wurden.
Das gesamte Team vom Assistenten bis zum Chef war sehr freundlich und engagiert in der Lehre. Ich durfte schnell eigenständig arbeiten und konnte viele praktische Erfahrungen sammeln . So konnte ich konnte viel intubieren, Arterien und ZVKs legen und gleichzeitig aber auch viel über die perioperative Narkoseführung lernen. Es wurde immer sehr gerne erklärt und auch Feedback gegeben zu den Abläufen bei den Einleitungen, was ich sehr hilfreich fand.

OP Recklinghausen:
Es gibt insgesamt 9 OP-Säle, was für abwechslungsreiche Einsätze sorgt und die Möglichkeit bietet, spannende Eingriffe aus verschiedenen Fachrichtungen wie der Gefäßchirurgie, Allgemeinchirurgie, Neurochirurgie, Orthopädie und Dermatologie zu sehen. Man hatte die Möglichkeit auch zwischen den OPs im Nebensaal die Einleitungen mitzumachen, wodurch man viel hands on Erfahrung sammeln konnte. Während der OPs wurden auch intensiv Fragen, die man zur Narkose hatte, besprochen. Man wurde nach einer gewissen Zeit auch mal einem eigenen Saal zugeordnet, was sehr lehrreich war und wodurch ich mich auch gut ins Team integriert gefühlt habe. Hierbei war natürlich stets ein Arzt in unmittelbarer Nähe erreichbar, wodurch man sich auch nicht allein gelassen oder überfordert gefühlt hat. Die Arbeitsatmosphäre war insgesamt sehr angenehm, und ich konnte viel selbst machen. Besonders positiv fiel mir auf, dass bei der Zuteilung der OP-Säle darauf geachtet wurde, uns PJlern interessante Fälle zu ermöglichen und uns mit erfahrenen Kollegen zusammenzuarbeiten.

OP-Bereich Marl:
In Marl liegt der Fokus auf den Regionalanästhesien – vor allem in der Orthopädie und Gynäkologie. Das dortige Team ist kleiner, wodurch man sich schnell mit dem Team vertraut macht. Insgesamt war es eine sehr familiäre Atmosphäre und man durfte auch hier schnell eigenständig arbeiten. Der verantwortliche Oberarzt in Marl hat sehr darauf geachtet, dass man als Student die interessanten Punkte am Tag sieht und hat sich aktiv an der Lehre beteiligt, wodurch man sich gut betreut gefühlt hat. Die Regionalanästhesien sieht man wirklich vor allem hier, das ist in Recklinghausen weniger, daher insgesamt eine wichtige Erfahrung.

Intensivstation:
Ein besonders interessanter Aspekt war die interdisziplinäre Struktur der ITS, obwohl sie von der Anästhesie geführt wird (man hatte sowohl die internistischen, und allgemeinchirugischen sowie neurochirurgische Patienten). So hatte man die Gelegenheit Patienten verschiedenster Fachrichtungen zu betreuen. Die Intensivstation ist sehr sauber und ordentlich strukturiert, es gibt täglich mehrere Visiten sowie Briefings mit dem Pflegeteam, wodurch eine gute Kommunikation herrscht. Auf Eigeninitiative war ich auch sehr an die Patientenbetreuung mit eingebunden und konnte unter Supervision eigene Patienten mit betreuen, diese selbständig untersuchen und bei Visiten vorstellen, was für mich sehr lehrreich war. Nachmittags standen häufig Zugangswechsel (z. B. Arterie, ZVK, Sheldon) auf dem Programm – dabei durfte ich viel unter Anleitung selbst durchführen. Wenn es die Zeit zuließ, konnte ich auch Punktionen (Pleura, Aszites) übernehmen.

NEF:
In meiner letzten Woche bin ich beim NEF mitgefahren. In einsatzfreien Phasen hielt man sich meist in der Notaufnahme auf oder nutzte die Zeit zum Lesen – was mitunter etwas zäh sein konnte, weil man nie wusste, wann der nächste Alarm kommt. Bei vielen Einsätzen handelt es sich um "kleinere Einsätze", bei denen man nicht viel tun kann, aber ich habe in der kurzen Zeit auch wirklich sehr spannende Einsätze erlebt. Wenn man sich mit dem Team eingespielt hatte, bekam man aber auch zunehmend Verantwortung übertragen und durfte sogar kleine Teile eines Einsatzes mitgestalten. Insgesamt war dieser Abschnitt besonders eindrucksvoll, vor allem wenn man zuvor wie ich noch keine Erfahrungen im Rettungsdienst gesammelt hatte. Das gesamte NEF-Team – sowohl Notärzte als auch Feuerwehr war stets freundlich und offen.


Fazit:
Ich kann dieses Tertial uneingeschränkt empfehlen. Die Lernatmosphäre war offen, und man hatte das Gefühl, willkommen zu sein - und zwar als Teil des Teams. Man wurde stetig gefördert, dabei aber nie überfordert. Besonders gefallen hat mir, dass man immer wieder kleine Herausforderungen bekam, an denen man wachsen konnte – sei es in der Theorie oder in der Praxis. Durch die breite Aufstellung der Anästhesie im Klinikum hatte ich am Ende das Gefühl, gut vorbereitet zu sein – sowohl für das Examen als auch für den Berufsstart.

Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Prüfungsvorbereitung
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Punktionen
EKGs
Briefe schreiben
Braunülen legen
Eigene Patienten betreuen
Blut abnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
452

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07