Obwohl ich eigentlich das komplette Tertial hier verbringen wollte, habe ich nach 8 Wochen gekündigt.
Es findet kein Unterricht statt, im OP nur Haken halten, auch auf Nachfrage nur spärliche Erklärungen.
Auf Station kein Ansprechpartner, da die Assistenzärzte selbst zumeist noch im ersten Jahr sind und außerdem überall Hektik und Frustration aufgrund der absoluten Unterbesetzung herrschen. Oberarzt und Chefärztin sind sowieso nie erreichbar bzw. es ist nicht erlaubt, die Chefin als Unterassistent anzurufen.
Wenn man nicht im OP steht, dann macht man Aufnahmen oder arbeitet in der Notaufnahme, täglich mindestens bis 18:00 Uhr.
Neben der normalen Arbeitszeit hat man ca. 5-7x im Monat Dienst: Unter der Woche bedeutet das, dass man gegen 0:00 oder 1:00 Uhr nach Hause gehen darf und dann noch Rufbereitschaft hat (dafür 1/2 Tag Kompensation), die Wochenenddienste fangen in der Regel um 10:00 Uhr an und enden gegen 22:00, danach noch Rufbereitschaft (welche auch regelmässig genutzt wird, dafür 1 Tag Kompensation).
Feedback gibt es weder auf Station noch in der Notaufnahme.
Auch nach mehrfachen Gesprächen von Unterassistenten mit der Chefärztin und der Personalabteilung keine Verbesserung. Lediglich ein freundlicher Hinweis darauf, dass die Chirurgie eben so sei.
Als ich kündigen wollte, wurde ich zum persönlichen Gespräch zitiert, die Kündigung wurde mir verweigert (obwohl laut Anstellungsordnung so ausdrücklich rechtens). Erst nach massiven Druck und Streit durfte ich (ohne Ausstellung eines Arbeitszeugnis´) gehen.
Seit August ´09 haben auch 3 Assistenzärzte gekündigt.
Insgesamt nicht zu empfehlen, habe die zweite Hälfte des Tertials in Deutschland abgeleistet, war dort sehr zufrieden.