In der Zeit, in der ich das Chirurgie-Tertial gemacht habe, waren recht wenige PJ´ler an der Klinik, deshalb habe ich eigentlich von den 8 Wochen Allgemeinchirurgie 6 1/2 Woche fast ausschließlich im OP verbracht... Wenn man hierbei wenigstens etwas lernen würde...aber nein, die netten Herrn Chirurgen legen da nicht alle wirklich wert drauf. Klar gibt es echt nette Docs, die sich auch Zeit nehmen, einem was erklären und zeigen...aber das ist selten...
Es ist auch nicht so angenehm, dass wenn man gg 3 Uhr dann nochmal eben schnell zu nem Whipple oder einer Hemihepatektomie gerufen wird und dann bis 20/20:30Uhr im OP steht, und wenn man Pech hat dann am nächsten Tag nichtmal später kommen darf...
Außerdem läuft dort eine sehr einseitige Chirurgie...ok, wahrscheinlich haben wir mehr Whipples und Pankreaslinksresektionen gesehen, als manch fertiger Viszeralchirurg in einem kleinen KH, aber dafür hab ich bisher noch keine Leistehernie, keinen Appendix, keine Lap-Galle gesehen...super Examensvorbereitung...
Klar, man muss sagen, die jungen Assistenzärzte auf den Stationen sind schon sehr gerne bereit einem etwas zu erklären, aber leider hat man dazu keine Gelegenheit, denn ab 8 Uhr steht man im OP...und das dann mind 4-5 Std...dann sind meistens die Assistenzärzte irgendwo unterwegs...
Und leider leider ist man in der Uni eben der Depp vom Dienst...man hat das Gefühl, es sei eine herablassende Arbeit, mal eben schnell eine Blutentnahme zu machen, wenn man von einem Arzt auf eine Station gerufen wird, auf der man eigentlich nicht ist, um eben dies zu tun...eine einzige Blutentnahme...die könnte er ja eigentlich schnell selbst machen...aber nein, dazu sind die PJ´ler ja da...