PJ-Tertial Pädiatrie in Dr. von Haunersches Kinderspital (8/2009 bis 11/2009)

Station(en)
Intern 3+4
Einsatzbereiche
Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme
Heimatuni
LMU Muenchen
Kommentar
Ich war 1 Tertial da, knapp die Hälfte je auf der Onko (3) und der Privat-/Stoffwechselstation(4).

Generell muss man sagen, dass der Umgangston sehr angenehm ist, man wird als PJler geschätzt und ist keine bloße Arbeitskraft. Die Assistenzärzte sind selbst noch sehr jung, die Oberärzte sind im ganzen Haus meist sehr aufgeschlossen (manche sind von Zeit zu Zeit etwas gestresst, da wird man dann eben nicht mit Umarmung empfangen).

Auf der Onko sind die Patienten sehr lange an die Station/Klinik angebunden (liegt in der Natur des Fachs), sodass es manchmal schwerfällt, den ganzen Verlauf komplett zu überblicken und in die Tiefen einzutauchen. Aufnahmen gibts eben auch weniger, man kann sie aber als PJler machen. Da die Onko aber sehr stark nach Algorithmen und Studienprotokollen abläuft gibts an tatsächlichem Managment eher weniger zu tun - deswegen können die Visiten für PJler z.T. etwas lange werden. Man kann aber einiges an praktischen Tätigkeiten machen. Und eben auch Blutabnehmen, aber da quasi alle Patienten einen Port oder Hickman haben ist das eigentlich zwischen 8 und 9 Uhr gemacht (und die Ärzte machen auch mit). Lehre auf Station war leider etwas wenig, u.a. weil die AssÄ selber noch jung sind, vor allem aber weil ein deutlicher Teil ihrer Zeit mit Chemo ausrechnen/bestellen draufgeht und die Visiten sehr lange sind. Ich war in den Sommerferien da, deswegen war nur 1 Oberarzt da und musste alleine die Station, die Tagesklinik und die Isolierstation managen - deswegen war von der Seite auch nicht so viel theoretische Lehre da. Praktisch gabs dafür genug zu lernen.
Insgesamt würde ich die Station nur für jemanden empfehlen, der auch Onko oder Hämatoonko machen will. Rein pädiatrisch gibt es bessere Stationen.

Auf der 4 ging es dann eher allgemeinpädiatrisch zu, weil Privatpatienten meistens hier liegen. Das gibt ein sehr buntes Patientenbild.
Man darf als PJler alles machen, aber die Assistenzärzte sind einem immer zur Seite, wenn man Zweifel hat. Ich fand das Klima extrem angenehm, es hat wirklich Spaß gemacht.
Leider ist Prof. R. als Oberarzt sehr eingespannt, weswegen von seiner Seite die Lehre nur sehr selten stattgefunden hat. Prof. S. war auch zeitweise Oberarzt, seine Lehre ist exzellent, er nimmt sich meistens 1h/Woche für die Stations-PJler Zeit und bespricht einzelne Patienten. Andere Oberärzte (aus der Gerinnung, Nephro, CF/Pulmo) kommen oft vorbei weil Privatpatienten auf Station liegen. Selbstständig Lehre gibt es da nicht oft, aber wenn man frägt sind alle sehr nett und nehmen sich auch Zeit und erklären - so ist eben noch die deutsche Krankenhauskultur.

Insgesamt kann ich das Haunersche also empfehlen - wobei ich denke, dass es nicht besser ist als z.B. 3.Orden.
Mir hats Spaß gemacht, aber es gibt noch einiges an Verbesserungsbedarf.
Durch eine eher bescheidene Personalpolitik sind die PJ-Stellen möglicherweise ein Sprungbrett für eine Assistenzarztstelle - wobei es da in München wohl auch andere Kinderkrankenhäuser gibt, wo die Bedingungen vielleicht dann besser sind.
Bewerbung
über Empfehlungsschreiben via Mecum
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Punktionen
Poliklinik
Botengänge (Nichtärztl.)
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
3
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.93