Den ersten Teil meines PJ verbrachte ich in der Allgemein- Viszeral- Gefäßchirurgie in Gehrden
Ich hatte während des bisherigen Studiums keine einzige Famulatur in der Chirurgie gemacht und mich auch im Rahmen der MHH-Pflichtkurse nie besonders dafür interessiert...
Dementsprechend war meine Motivation bezüglich des Faches Chirurgie mäßig stark ausgeprägt und ich fuhr mit gemischten Gefühlen am ersten Tag de PJ nach Gehrden.
Die PJ-ler wurden auf die chirurgischen Stationen verteilt und ich hatte das Glück, in der Allgemeinchirurgie zu landen.
Zunächst war ich auf einer Station, auf der hauptsächlich Patienten mit pAVK in allen Stadien lagen, später wechselte ich dann auf eine andere Station, deren Patienten große Bauch-OPs oder Schilddrüsen-OPs gehabt hatten.
Nach einer Woche des „Eingewöhnens“ wurde ich schnell in das Team der Ärzte aufgenommen und durfte , nachdem die Stationsarbeit gemacht war, jederzeit in den OP (auf der Station war nie viel Arbeit, denn es gibt in Gehrden eine „Blutentnahme-Hilfe“, so dass die PJ-ler sich nur um die „schweren Fälle“ und die Vigos kümmern mussten ;-)).
Ich wurde zu jeder spannenden OP, aber auch zu kleineren Eingriffen mitgenommen und durfte viel selber machen. Vor Allem bei den kleineren Sachen war ich meistens „erster Assistent“ und auch bei den großen OPs war ich zumindest immer mit am Tisch, was sehr spannend war!
Die Stimmung war fast immer sehr gut und man musste nie Angst haben, irgendetwas falsch zu machen, oder Fragen zu stellen.
Insgesamt ist erwähnenswert, dass das RKK Gehrden ein großes Spektrum viszeral- und gefäßchirurgischer OPs hat und man wirklich viel sehen und mitmachen kann.
Ich hätte nie gedacht, dass mir Chirurgie so viel Spaß machen würde!
Das Ärzteteam war sehr nett und ich habe mich nach kurzer Zeit gefühlt, als würde ich schon lange dazugehören. Auch die Pfleger/innen waren sowohl auf der Station als auch im OP sehr nett und auch nicht böse, wenn man sich im OP mal nicht ganz so klug angestellt hat...
Wenn ich nicht im OP war, konnte ich in der Ambulanz oder in der Sprechstunde mitmachen, was auch interessant war. Wenn man wollte, konnte man sich auch in eine Liste eintragen und NEF-Dienste mit den Internisten mitmachen.
Auf der Station habe ich nach kurzer Zeit auch eigene Patienten betreut (mit Visite, Anordnungen, Entlassungsbriefen etc.), was Spaß gemacht hat und für Später wichtig ist ;-)
Studentenunterricht fand, von ein paar Ausnahmen abgesehen, einmal wöchentlich statt und war auch immer interessant und praktisch relevant gestaltet.
Nachteil des PJ in Gehrden ist der relativ lange Weg, wenn man kein Auto hat. Aber es gibt auch viele Assistenten, die in Hannover wohnen, mit denen man manchmal hin/zurück fahren kann.
Fazit: Absolut lohnenswert, das Chirurgie-Tertial in Gehrden zu machen!