PJ-Tertial Strahlentherapie in Universitaetsklinikum Tuebingen (5/2025 bis 9/2025)

Station(en)
40/41, Ambulanz, Tagesklinik, Linac
Einsatzbereiche
Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Tuebingen
Kommentar
Mein erstes PJ-Tertial habe ich in der Strahlentherapie Tübingen verbracht. Rückblickend hat mir dieses Tertial sehr viel Freude bereitet. Ich empfinde die Strahlentherapie als ein unterrepräsentiertes Fachgebiet, das im Medizinstudium leider oft zu kurz kommt. Umso spannender war es, hier einen umfassenden Einblick in die unterschiedlichen Facetten der Radioonkologie zu erhalten.
Das PJ ist in verschiedene Rotationen gegliedert:

Station (4 Wochen, Station 40/41):
Auf der Station werden überwiegend Patientinnen und Patienten behandelt, die Komplikationen im Rahmen einer onkologischen Therapie entwickeln. Ein kleinerer Teil der Versorgung betrifft die Palliativmedizin. Zu den typischen Aufgaben gehören Patientenaufnahmen, Blutentnahmen (in überschaubarem Umfang), das Anstechen von Ports, das Legen von Venenzugängen und gelegentlich auch Pleurapunktionen. Auch die eigenständige Betreuung von Patienten ist möglich. Die Arbeitsatmosphäre war insgesamt sehr angenehm, auch wenn man regelmäßig mit schweren Einzelschicksalen konfrontiert wird.

Tagesklinik (1 Woche):
Hier werden Patienten betreut, die zusätzlich zur Bestrahlung eine Chemotherapie oder Supportivtherapie erhalten.

Radioonkologische Ambulanz (3 Wochen):
Am Vormittag finden die Aufklärungsgespräche zur Strahlentherapie statt, bei denen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten abgewogen werden. Als PJ-ler nimmt man daran teil und kann enorm viel über onkologische Therapiekonzepte lernen. Zudem besteht die Möglichkeit, unter Supervision eigene Bestrahlungskonzepte zu erstellen und auch selbst Aufklärungsgespräche zu führen.

Planung (3 Wochen):
In dieser Rotation liegt der Fokus auf der Konturierung von Tumoren im Planungs-CT. Hier darf man als PJler aktiv mitarbeiten und selbstständig konturieren – eine sehr lehrreiche und praxisnahe Erfahrung.

Bestrahlungsgeräte (2 Wochen):
In dieser Rotation begleitet man die betreuenden Ärzte an den Bestrahlungsgeräten. Dazu gehören die Aufklärungsgespräche vor Beginn der Therapie, wöchentliche Verlaufskontrollen sowie Abschlussgespräche. Zudem hat man die Möglichkeit, die Bestrahlungen vom Kontrollraum aus mitzuerleben. Toll, war auch die Möglichkeit bei Brachytherapien mitzuwirken und zum Beispiel im OP zu assistieren bei der Implantation von Applikatoren.

Am Ende des Tertials blieben noch einige Wochen übrig, in denen man je nach Interesse einzelne Bereiche erneut vertiefen und gezielt wiederholen konnte.
Rahmenbedingungen und Lehre
Jeder Tag beginnt um 8:00 Uhr mit einer Frühbesprechung. Nachmittags findet um 14:00 Uhr eine Mittagskonferenz statt, in der komplexe Patientenfälle diskutiert werden – beide Besprechungen sind sehr lehrreich. Ein regelmäßiger PJ-Unterricht wurde leider nicht angeboten. Dafür gab es in allen Rotationen häufig spontane und ausführliche Teachings durch die Ärzte, die ich als besonders wertvoll empfunden habe. Zusätzlich steht einmal pro Woche ein halber Studientag zur Verfügung, der nach Rücksprache mit den Oberärzten flexibel genutzt werden kann.

Fazit
Das Tertial in der Strahlentherapie Tübingen war für mich eine ausgesprochen bereichernde Erfahrung. Ich konnte viele praktische Fertigkeiten erlernen, Einblicke in die komplexe onkologische Therapie gewinnen und habe das Fachgebiet als deutlich spannender und vielseitiger erlebt, als es im Studium vermittelt wird. Durch meine bisherigen Famulaturen und die Ausbildung habe ich viele Stationen kennengelernt – im Vergleich kann ich sagen, dass das Team um Professor Niyazi eines der kompetentesten und zugleich freundlichsten war. Die Zusammenarbeit war durchweg angenehm, und man kommt mit nahezu allen Teammitgliedern sehr gut zurecht.
Bewerbung
PJ-Portal
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Bildgebung
Fallbesprechung
Prüfungsvorbereitung
Tätigkeiten
Punktionen
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Poliklinik
Botengänge (Nichtärztl.)
Mitoperieren
Blut abnehmen
Patienten aufnehmen
Röntgenbesprechung
Briefe schreiben
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
3
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.2