PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Mangusada Hospital (7/2025 bis 9/2025)
Station(en)
Allgemeinchirurgie
Einsatzbereiche
OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Klinik
Das Mangusada ist ein großes öffentliches Krankenhaus, das ziemlich weit nördlich in Badung liegt. Von Canggu benötigt man etwa 35 Minuten, von Seminyak meist mindestens 40 Minuten. Darüber sollte man sich bewusst sein, wenn man eine Unterkunft bucht – je nachdem, wie oft man plant, ins Krankenhaus zu gehen.
Erster Tag
Am ersten Tag soll man sich um 7:30 Uhr bei Mr. Bayu im Sekretariat melden. Nachdem ich etwa eine halbe Stunde auf ihn gewartet hatte und er etwas überrascht (oder vielleicht einfach nur unorganisiert) auf mein Erscheinen reagierte, durfte ich noch eine weitere halbe Stunde warten, bis er sich um mich kümmerte.
Man bekommt einen Kasak und eine Hose geschenkt und stellt sich anschließend in einem Zoom-Meeting vor (wofür auch immer das war – leider war die Erklärung auf Nachfrage nicht ganz verständlich, was wohl an den sehr rudimentären Sprachkenntnissen von Mr. Bayu lag). Danach durfte ich eine indonesische Medizinstudentin begleiten, die von Mr. Bayu auf ihre Station gebracht wurde.
Nachdem alle verteilt waren, wurde mir gesagt, ich solle in anderthalb Stunden wiederkommen, um meinen Supervisor kennenzulernen. Letztendlich war das dann – wieder gemeinsam mit indonesischen Studierenden – ein halbstündiger, indonesischsprachiger Vortrag. Danach wurde ich kurz von dem Arzt begrüßt und mir wurde gesagt, ich solle am nächsten Tag einfach gegen 8:00 / 8:30 Uhr wiederkommen. Mr. Bayu bestand allerdings darauf, dass ich auch um 7:30 Uhr erscheine, um meine Anwesenheit zu unterschreiben.
So tat ich das am nächsten Tag – und durfte dann eine Stunde warten, bis er mir schließlich den OP zeigte.
Fazit: Die Organisation durch Mr. Bayu ist leider eine Katastrophe. Man braucht sich aber keine Sorgen zu machen, seine Unterschrift zu bekommen. Ich habe meinen Zettel nach etwa drei Wochen unterschreiben und abstempeln lassen – völlig unabhängig davon, ob ich regelmäßig im Büro unterschrieben hatte. Die Anwesenheitslisten wirken ohnehin eher wie ein großer Stapel von Listen, die so gut wie nie vollständig ausgefüllt waren.
Ich war an diesem Tag die einzige PJlerin, was mich etwas überrascht hat. Man trifft zwar gelegentlich andere im OP, insgesamt ist die Anwesenheit dort aber sehr gering. Ich habe mich dann eher über WhatsApp-Gruppen mit anderen connected.
OP
Im OP spricht leider kaum jemand gut Englisch. Alle sind jedoch höflich und freuen sich, wenn man sich vorstellt. Wichtig zu wissen ist, dass man von Mr. Bayu zunächst in einen kleineren OP-Bereich mit drei Sälen gebracht wird, in dem aber meist nicht viel passiert.
Es gibt außerdem einen großen Zentral-OP. Wenn man dort den richtigen Arzt trifft, darf man sich manchmal einwaschen, assistieren oder nähen. Das OP-Pflegepersonal ist sehr gut ausgebildet und hat mir mit viel Geduld das Nähen gezeigt und erklärt.
Insgesamt steht man aber auch oft einfach nur daneben und wird, wahrscheinlich aufgrund der Sprachbarriere, weitgehend ignoriert. Das verleitet natürlich dazu, früh zu gehen oder gar nicht erst zu kommen. Ich war in den ersten vier Wochen nur unregelmäßig dort und in den letzten vier Wochen gar nicht mehr.
Unterkunft
Habe vorher ein Airbnb für die erste Woche gebucht und bin dann zwar einige Mal umgezogen, aber war so auch sehr flexibel um mir viel auf und um Bali anzusehen.
Freizeit
Das ist wahrscheinlich der zentrale Punkt, denn vermutlich fliegt kaum jemand nach Bali, um die ganze Zeit im Krankenhaus zu verbringen. Ich hatte im Vorfeld trotzdem gehofft, ein bisschen etwas aus der Zeit im Krankenhaus mitzunehmen, aber da möchte ich niemandem falsche Hoffnungen machen.
Umso schöner war jedoch meine Zeit außerhalb der Klinik. Bali und die umliegenden Inseln bieten unglaublich viel, und es war wunderschön, so lange dort leben und reisen zu dürfen: Mt. Agung, Nusa Lembongan, Nusa Penida, die Gili-Inseln, Lombok und vieles mehr.
Wenn ich daran denke, auf dem Roller mit Musik in den Ohren in den Sonnenuntergang zu fahren, bekomme ich direkt wieder Fernweh.
Ob man sein PJ dafür nutzen möchte, eine solche Erfahrung zu machen, oder lieber in einem deutschen Krankenhaus arbeitet, bleibt natürlich jedem selbst überlassen. Ich finde, es ist nur wichtig zu wissen, worauf man sich einlässt, und nicht mit falschen Erwartungen oder Hoffnungen in ein fremdes Land zu reisen, das doch ziemlich weit weg von zu Hause ist.
Bewerbung
Über Yomi: [email protected] Grundsätzlich antwortet er recht schnell und es sind wirklich einige Unterlagen, die man einreichen muss. Da ich mir das Tertial bereits im Vorfeld anerkennen lassen musste, benötigte ich auch ein paar Unterschriften von ihm, was sich dann doch sehr gezogen hat und auf den 'letzten Drücker' war.