Eins vorneweg: Ich kann nur jedem abraten, sein Chirurgie-PJ im Siloah zu machen. Zu den Gründen komme ich zum Schluss. Besser informierte Kommilitonen hatten wohlwissend noch an den letzten Tagen vorher abgesagt, sodass ich der einzige von geplanten 4 PJs gewesn bin; warum nur?
Das PJ selber war nach einer gewissen Eingewöhnung sogar ganz gut, die Assis und Oberärzte sind wirklich sehr nett und der Chef nicht viel schlimmer als anderswo. Eine Eingwöhnung ist aber auch bitter nötig, im Internet versprechen sie mal wieder das Übliche, tatsächlich wird einem alles von älteren PJs gezeigt. Es gibt keine Einführung, Rotationen finden nicht statt, PJ-Unterricht fällt oft aus. Die Versprochenen Rotationen/Hospitationen in Uro und Radio (finde ich prinzipiell sehr gut) kann man auch nicht machen. Die angekündigte Mentorenbetreuung existiert nur auf dem Papier und der sog. PJ-Beauftragte kümmert sich um annähernd gar nichts. Ich kann die bisherigen Bewertungen des Siloahs absolut nicht verstehen.
Zum Ablauf: Man darf/kann/muss regelmäßig in den OP, was ich aber ganz gut fand. Dort kann man auch einiges machen. Die Belastung ist okay, man schafft es regelmäßig zumindest an 2 von 4 Wochentagen in die Mensa. Ansonsten ist morgens nach der Visite Blutabnehemen angesagt. Danach in den OP oder Stationsarbeit bzw Briefe schreiben. Oft gibts auch Leerlauf.
Das eigentliche Problem sind aber unglaublicherweise die Bescheinigungen: Für den Akt, den Vordruck auszufüllen, benötigt die Sekretärin Tage (sollte eigentlich innerhalb von max. 5 min nöglich sein). Bis dann der Chef mal endlich unterschrieben hat vergehen Wochen. Wochen, an denen ich annähernd täglich dort angerufen habe und vertröstet wurde. Die vorläufige Bescheinigung für die LPA-Anmeldung habe ich 1 Tag vor Abgabe erhalten (vom sehr netten Oberarzt unterschrieben), die endgültige 3 Tage vorher. Auf sowas kann man im Lernstress gut verzichten, alleine schon das ewige hin-und her hat mich bestimmt 2 Lerntage gekostet. Ich kann, wie gesagt, jedem nur davon abraten, obwohl die Teams echt nett sind und mir das chirurgische Arbeiten eigentlich sehr viel Spaß gemacht hat.