Die Atmosphäre im Hedwig ist super! Alles ist wunderbar organisiert, für alles Organisatorische hat man immer einen Ansprechpartner (Fr. Burkhard, Sekretariat). Essen ist wirklich lecker und umsonst,es sei denn man möchte irgendwelche Deluxe-Menus, und selbst da muss man dann nur wenig zuzahlen. Klamotten kriegt man mit Namen in 3-facher Ausführung gestellt (Hose, Kittel, Polo-Shirt) und nach Abwurf in seinen eigenen Schrank zurückgeliefert.
Jeden Morgen ist Dienstbeginn um 7:30, um 8:00 täglich die Röntgenbesprechung. Danach gehts dann ab auf Station. Dienstags und donnerstags ist Chefvisite auf wechselnden Stationen. Der Chef nimmt sich da immer sehr viel Zeit, leider zum Teil auch, um private Erlebnisse (zum wiederholten Male) zu berichten, insgesamt nimmt man aber meistens auch fachlich was aus den Visiten mit. Zusätzlich gibt es interdisziplinäre Fortbildungen (Innere, Chirurgie, Urologie), zu denen auch ein EKG-Kurs gehört.
Auf Station kann man sehr viel selbst machen, wenn man sich engagiert. Auf der Häma/Onko war ich die meiste Zeit des Tages damit beschäftigt, Nadeln in Menschen zu pieken, sei es beim Blut abnehmen, Flexülen legen, Portnadeln legen, Ascites-, Pleura- oder Knochenmarkspunktionen. Außerdem lernt man ne Menge über Transfusionsmedizin, weil da irgendwie jeder im Laufe der Zeit mal Erys oder Thrombos braucht.
Bei Aufnahme bekommen die Patienten einen Kurzstatus und man macht nur ne Mini-Anamnese, weil die meisten ja bereits bestens auf Station bekannt sind und man nur schaut, ob sich seit dem letzten Chemo-Zyklus was verändert hat. Arztbriefe habe ich dort nicht geschrieben (einziger Kritikpunkt meinerseits), weil man bei den meisten nur das Datum und die Chemo-Zyklus-Nummer ändern musste. Längere Briefe, z.B. bei Erstdiagnose irgendeines Tumors haben die Assis bzw. Oberärzte geschrieben.
Fazit: fürs erste Tertial super, wenn man vernünftig Blut abnehmen und Braunülen legen lernen will. Wenn man davon angekotzt ist, besser Finger weg vom Hedwig, man ist da tatsächlich der BE-Hampelmann. Man kann viel punktieren und hat nen super Ärzteteam, das man immer alles fragen kann. Wenn man lieb zu den Schwestern ist und ihnen den nötigen Respekt entgegenbringt, hat man auch auf dem Feld null Probleme. Für mich ist das Tertial auf jeden Fall viel zu schnell vergangen:-)
Bewerbung
Man kann sich vor Beginn des Tertials bei Frau Burkhard melden und sich für eine Station vormerken lassen.
Es gibt die Möglichkeit nach 2 Monaten zu tauschen, man braucht aber nen Tauschpartner. bei uns hatte sich das insofern erledigt, als dass eh alle auf ihrer jeweiligen Station bleiben wollten. Studientage können gesammelt und am Schluss im Block genommen werden.