Mein Aufenthalt war mit nur vier Wochen ein Sonderfall, da ich im Ausland studiere und dort die Studienordnung von der deutschen stark abweicht, deshalb also nur ein kurzer Aufenthalt als PJler im Lindenhof. Alles in allem war es ein sehr gutes PJ, das auch seine vier Monate wert gewesen wäre und wahrscheinlich eine noch bessere Integration ins Team ermöglicht hätte. Insgesamt hatte ich fast durchweg mit sehr netten interessierten Ärzten zu tun, die einem einerseits einiges zutrauen, andererseits aber auch im Bedarfsfall mit Rat und Tat zur Seite stehen. Zu den Basisaufgaben zählen morgens Blute abnehmen und Flexülen stechen, Patienten eigenständig aufnehmen und auch Arztbriefe verfassen, in der Visite werden alle Kinder allmorgentlich untersucht, auch vom PJler, je nach Schwere der Erkrankung und abhängig vom Stationsarzt guckt der noch mit rauf, oder auch nicht. Wer besonders motiviert ist und schon viel Vorerfahrung hat, sollte nicht zögern, auch Vorschläge zu machen, was er selbst noch gern eigenständiger erledigen möchte. Die meisten Ärzte sind, sobald man Vorschläge einbringt und auch schon ein bisschen gezeigt hat, dass man was kann, grundsätzlich nicht abgeneigt, einem mehr Aufgaben zuzutrauen. Besonders gut fand ich die Schwestern auf meiner Station, wirklich die besten Schwestern ever. Außerdem sehr hervorzuheben ist der Klinikleiter. Ein ausgesprochen sympatischer Chef, der den PJlern einiges zutraut und auch gern sieht, dass sich die PJler an den Mittagsbesprechungen und Chefarztvisiten beteiligen. Besonderes Highlight übrigens einmal im Jahr: das legendäre Faschingsfest der Klini, das sollte man nicht versäumen. Spaß ist garantiert.