In Tschechien gibts es kein richtiges Äquivalent zum PJ, so dass die Ärzte zunächst nicht wussten, was sie mit mir machen sollten. Also haben sie mich wie einen neuen Assisstenzarzt behandelt.
Nach kurzer Einarbeitung (2 Tage) habe ich meinen eigenen OP-Saal zur Betreuung bekommen und konnte völlig selbständig Narkosen und Regionalverfahren (Spinale, Epidurale) durchführen.
Im Wechsel konnte man auch auf der vollausgestatteten Intensivstation arbeiten. Dort bekam man 1-2 Patienten, die man selber betreute.
Invasive Maßnahmen wurden mir sehr intensiv beigebracht und zu jedem Kanülenwechsel wurde ich bevorzugt herangezogen, bis alles geklappt hat.
Dabei standen mir sowohl im OP als auch auf Intensiv ständig erfahrene Kollegen zur Seite, die mir bei Problemen weitergeholfen haben. Mit diesen habe ich mich durchgehend auf Tschechisch unterhalten, was jedoch nicht nötig ist, da sie auch hervorragend Deutsch und Englisch sprechen.
Eigentlich täglich bekam ich ein ca 30-minütiges Seminar vom Leiter der Anästhesie, der mir im Einzelunterricht verschiedene Themen ausführlich erklärt hat.
So soll Lehre aussehn! Das Ansehn als PJler entspricht dem eines Arztes und die Zusammenarbeit mit allen anderen Berufsgruppen im Krankenhaus klappte immer hervorragend.
Bewerbung
Ich habe das Tertial selber organisiert. Dazu reicht eine englische E-Mail an das Dekanat der 1. Medizinischen Fakultät der Karlsuni in Prag und alles weitere ergibt sich dann (fast) wie von allein. Die Mitarbeiterinnen sind sehr freundlich und wirklich bemüht und helfen einem, wo sie können - auch bei der Unterkunft.